Harvestehuder THC – RW Köln 6:1 (0:1)
Der HTHC konnte am Sonntag seine Heimserie gegen Tabellenführer RW Köln ausbauen. Nach einem 0:1-Pausenrückstand drehte Harvestehude das Match noch in einem 6:1-Sieg und hat nun sechs Heimsiege in Folge gegen RW Köln zu verzeichnen.
„Das ist im Fußball ja auch so, dass alle Teams gegen Bayern topmotiviert sind. So ist das im Hockey gegen Köln“, versuchte sich HTHC-Coach Christoph Bechmann an einer Erklärung. „Die Frage bei uns ist doch, warum diese Einstellung am Samstag gegen Düsseldorf nicht so ist, und wir da Punkte liegenlassen. Köln war in der ersten Halbzeit besser. Das war aber auch unsere Taktik. Wir wollten keine großen Spielanteile, sondern hinten erstmal gut stehen. Das hat, trotz des frühen 0:1, auch ganz ordentlich geklappt. Solche Spiele wie nach der Pause hast du als Trainer richtig gern. Da klappte bei uns plötzlich alles, zudem haben wir auch noch Glück in ein, zwei Szenen. Am Ende haben wir dann aus sicherer Defensive mit langen Bällen, mal flach, mal hoch, Köln gut in Verlegenheit gebracht.“
Kölns Trainer André Henning war entsprechend bedient, wobei er fand: „Die erste Halbzeit war noch richtig gut. Da ist eine 1:0-Führung aber auch etwas zu wenig, bei den Chancen, die wir hatten. Die zweite Hälfte beginnen wir in Unterzahl – wegen einer völlig unberechtigten Grünen Karte – und bekommen da das 1:1, wodurch die Partie komplett kippt. Allerdings müssen wir uns selbst fragen, wieso wir danach das Match nicht mehr stabilisieren können und selbst nicht mehr in die Spur zurückkommen. Der HTHC hat dann einen unglaublichen Run entwickelt. Da muss man gratulieren. Wir haben hier klare Baustellen aufgezeigt bekommen. Und auch wenn sich das im Moment nicht so gut anfühlt, können wir daraus viel lernen.“
Schon in der 3. Minute konnte Köln eine verstoppte Ecke im Nachschuss verwerten. Tom Grambusch hatte gut nachgesetzt und per argentinischer Rückhand zum 0:1 getroffen. Danach spielte weiter Köln, der HTHC setzte aus einer eng gestaffelten Defensive auf Konter, die aber vor der Pause noch relativ Mangelware waren.
Dann sah Maximilian Siegburg kurz vor der Pause die Grüne Karte für ein Foulspiel – unberechtigt, wie die Kölner fanden. Noch in Überzahl jagte der HTHC nach der Pause eine Flanke in den Kreis, wo der japanische Nationalspieler Ken Nagayoshi per Stecher brillant zur Stelle war – „neun von zehn solchen Flanken gehen ins Aus“, so Bechmann, „das war schon klasse.“ Kurz darauf wurde ein Eckenschlenzer von Maximilian Schnepel für Victor Aly unhaltbar abgefälscht. Heuer gelang nach Konter in der 36. Minute sogar das 3:1, was nun das Match komplett auf den Kopf stellte.
Doch Köln fand danach kein Mittel, um zum überlegenen Spiel der ersten Halbzeit zurückzukehren. Der HTHC spielte sich, unterstützt von 400 nun natürlich euphorisierten Fans, in eine Art Rausch. Kurz nach Anpfiff des letzten Viertels war eine weitere Schnepel-Ecke wieder drin. Und als Köln dann den Keeper rausnahm, um per künstlicher Überzahl vielleicht zurück ins Match zu kommen, konterte der HTHC die Domstädter noch zweimal aus – Daniel von Drachenfels war es jeweils, der vollstreckte.
Tore:
0:1 Tom Grambusch (KE, 3.)
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1:1 Ken Nagayoshi (31.)
2:1 Maximilian Schnepel (KE, 33.)
3:1 Jan-Philipp Heuer (36.)
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4:1 Maximilian Schnepel (KE, 48.)
5:1 Daniel von Drachenfels (50.)
6:1 Daniel von Drachenfels (55.)
Strafecken:
HTHC 5 (2 Tor3) / RWK 6 (1 Tor)
Grüne Karten:
HTHC 1 (Schlüter, 49.) / RWK 2 (Siegburg, 29. / Oruz, 46.)
Zuschauer: 400
Schiedsrichter:
O. Finger / J. Heinlein