Von Markus Lehnen
Samstag, 22.1.2022: Rot-Weiss Köln- Zehlendorfer Wespen 11:2 (6:1)
Das Playoff Viertelfinale in der Halle ist immer ein besonders stimmungsvolles Spiel in der Hockeyhalle im REWE Sportpark, und so waren alle Beteiligten umso glücklicher, dass immerhin 350 Zuschauer, unter strengen Corona-Maßnahmen, das letzte Heimspiel von KTHC Cheftrainer André Henning live vor Ort verfolgen konnten. ,,Das Viertelfinal Heimspiel ist für die Jungs das Spiel schlichthin, toll dass es vor Zuschauern stattfinden konnte“, freute sich dieser nach dem Spiel.
Zu Gast war mit den Zehlendorfer Wespen der größte Außenseiter im diesjährigen Viertelfinale der Herren. Das Team aus dem Südwesten Berlins hatte sich allerdings in der Ostgruppe recht souverän auf Platz zwei gespielt und konnte in beiden Spielen gegen den starken Berliner HC zumindest zeitweise mithalten. Beim Gastspiel in Köln waren die beiden besten Torschützen, Daniel Koschyk (23 Saisontore) und Kapitän Jonas Diesing (20), mit von der Partie, 10 Tore Mann Theo Loddenkemper fehlte allerdings.
Bei Rot-Weiss kamen im Vergleich zum letzten Spiel gegen Krefeld Felix Langer als Ersatztorwart, sowie Joshua Delarber für Antheus Barry zurück in den Kader. Kapitän Mats Grambusch fehlte nach überstandener Corona Infektion noch, das Kapitänsamt übernahm sein Bruder Tom, ansonsten stand Henning sein gesamtes Spielerarsenal zur Verfügung.
Nach einer stimmungsvollen Lightshow vor dem Spiel begannen die Gastgeber das Spiel wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Nachdem Christopher Stubbe im Wespentor noch stark gegen Christopher Rühr und Johannes Große nach der 1.Kölner Strafecke parieren konnte, war es KTHC Topscorer Rühr, der in der 4.Spielminute den Ball per Rückhand zum 1:0 einschießen konnte. Anschließend meldeten sich die Gäste mit zwei kleineren Chancen von Philip Wim Wever im Spiel an, doch postwendend staubte Maximilian Siegburg mit der Rückhand ab, nachdem Joshua Delarber noch an Stubbe gescheitert war. Keine Minute nach dem 2:0 in der 7.Minute erhöhte erneut Rühr dann auch gleich auf 3:0, in dem er eine Hereingabe von Florian Pelzner über die Linie drückte. Mit dem Ende des 1.Abschnitts konnte der amtierende deutsche Hallen- und Feldmeister dann auch die 3.Strafecke zum 1.Mal an diesem Nachmittag verwerten. Elian Mazkour ließ Stubbe mit seinem Schuss ins linke Eck keine Chance und erhöhte auf 4:0. Bereits in der 18.Minute bediente Rühr Thies Prinz derartig mustergültig, dass dieser keine Mühe mehr hatte das 5:0 zu erzielen, es sah jetzt nach einer richtigen Abreibung für die Gäste aus der Hauptstadt aus. In der Folge ließ Köln dann allerdings etwas die Zügel schleifen und wurde vor allem defensiv passiver, was Wever in der 21.Minute ausnutze, als er mit einem Schuss flach ins lange Ecke Joshua Onyekwue Nnaji im KTHC Tor überwand. Das wiederum war das Zeichen für Rot-Weiss noch einmal die Schlagzahl zu erhöhen, wodurch es bis zur Halbzeitpause noch einige Chancen und vor allem das 6:1 durch Florian Pelzner zu sehen gab.
Pelzner war es auch, der den Torreigen in der 2.Halbzeit fortsetzte, als er die 6.Kölner Strafecke per Nachschuss zum 7:1 verwertete. Noch im 3.Viertel erhöhten Elian Mazkour und abermals Pelzner auf 9:1. In der Zeit zwischen der 44.und 46.Minute gehörte die Bühne am Olympiaweg dann aber in erster Linie Rot-Weiss Schlussmann Joshua Onyekwue Nnaji, der Schüsse von Diesing, Wever und vor allem Schrenk in Weltklassemanier parierte. Im Schlussabschnitt erzielte Christopher Rühr noch mit seinem 3.Tor des Tages das 10:1, bevor Daniel Koschyk doch noch einen Weg an Nnaji vorbei fand und das 2:10 aus Sicht der Gäste erzielte. Den Schlusspunkt setzte aber dann doch wieder Köln in Person von Hallenspezialist Joshua Delarber, der in der 58.Minute den 11:2 Endstand, bei einem nie gefährdeten KTHC Sieg, besorgte.
,,Die Jungs haben den Zuschauern heute ein schönes Feuerwerk geboten. Ich bin absolut zufrieden mit der Leistung der Jungs, auch wenn wir sogar noch deutlich höher hätten gewinnen können. Da waren tolle Kombinationen dabei, die Tore verdient gehabt hätten, aber das war auch eine tolle Leistung von Stubbi (Anm.d. Autors: Christopher Stubbe). Die Eckenquote war heute mit zwei aus sieben nicht gut, aber ich finde es gut, dass da sogar noch Luft nach oben ist. Insgesamt aber ein tolles Spiel von uns, tolle Energie, die Defensive stand wieder klasse und es gab super Spirit füreinander, da haben die Jungs heute alles gegeben“, freute sich ein sichtlich zufriedener André Henning über den souveränen Final Four Einzug. Torschütze Thies Ole Prinz war ebenfalls sehr zufrieden:,, Das war genau das was wir uns vorgenommen haben: Von Beginn an Vollgas und nach der Führung nicht nachlassen. Das ist uns ein paar Mal diese Saison passiert, weswegen einige Spiele spannender waren, als sie hätten sein müssen. Wir wollten den Fans eine super Show bieten und André einen super Heimabschied bereiten, ich denke das ist uns gelungen.“
Apropos Abschied, nach dem Spiel wurde es noch emotional, denn nach über sechs Jahren als Cheftrainer der 1.Herren des KTHC war dies das letzte Heimspiel von André Henning bevor er nach dem Final Four Bundestrainer wird. Neben Wein, einem Rot-Weiss Sakko und Medaillen für jeden Titel unter seiner Ägide wurde Henning noch mit minutenlangen Standing Ovations beschenkt. Dementsprechend gerührt zeigte er sich im Interview:,, Ich wurde heute wirklich in vielerlei Hinsicht reich beschenkt. Mir war es natürlich bewusst, dass heute mein letztes Heimspiel für Rot-Weiss sein wird, aber ich hatte mich nicht auf diese Situation vorbereitet. Jetzt schwingt gerade aber schon etwas Wehmut mit, denn die tollen Worte meiner Jungs und die Standing Ovations zeigen mir, dass es eine gute Zeit hier war und ja noch ist.“
Ist, denn am kommenden Wochenende gibt es noch die Chance den DM Titel in der Halle beim Final Four im Castello Düsseldorf zu verteidigen. Erster Gegner ist dort am kommenden Samstag um 16.30 Uhr der Mannheimer HC, der in einem dramatischen Shoot-Out den Club an der Alster besiegte.
Aufstellung Rot-Weiss Köln
Joshua Onyekwue Nnaji, Felix Langer(ohne Einsatz)- Lukas Trompertz, Moritz Trompertz, Johannes Große, Florian Pelzner, Tom Grambusch (C), Joshua Delarber, Christopher Rühr, Maximilian Siegburg, Thies Ole Prinz , Elian Mazkour
Tore:
1:0 Christopher Rühr (2., 38.Saisontor)
2:0 Maximilian Siegburg (7., 2.Saisontor)
3:0 Christopher Rühr (8., 39.Saisontor)
4:0 Elian Mazkour (E, 15., 13.Saisontor)
5:0 Thies Ole Prinz (18., 8.Saisontor)
5:1 Philip Wim Weber (21.)
6:1 Florian Pelzner (26., 15.Saisontor)
7:1 Florian Pelzner (E, 37., 16.Saisontor)
8:1 Elian Mazkour (43., 14.Saisontor)
9:1 Florian Pelzner (45., 17.Saisontor)
10:1 Christopher Rühr (7m, 47, 40.Saisontor)
10:2 Daniel Koschyk (52.)
11:2 Joshua Delarber (58., 2.Saisontor)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: C. Blasch, T. Lange