Spielbericht Viertelfinale-Playoff Spiel 1 Feldhockey Bundesliga 24/25 1.Damen KTHC

Von Markus Lehnen

Samstag, 17.05.2025: Harvestehuder THC (5.) – Rot-Weiss Köln (4.)  2:1 (1:1)
HTHC führt in der Playoff-Serie mit 1:0
Reguläre Saison: 12.10.2024: HTHC-KTHC 4:5 n.SO., 12.04.2025: KTHC-HTHC 0:3
Eine ganze Saison predigte KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes, dass im Grunde nur die Playoffs wichtig sind und, dass es gilt, dort die Bestform zu erreichen. An diesem Samstag begann dieser Weg zum großen Ziel Final Four mit dem Auswärtsspiel am aufgrund des etwas unebenen und engen Platzes berühmt berüchtigten Voßberg in Hamburg-Winterhude. Die von Tobias Jordan trainierten 1.Damen des Harvestehuder THC waren hierbei die Gegnerinnen bei der Auswärtspartie für Spiel 1 der Viertelfinalserie. Die Hamburgerinnen spielten lange eine bärenstarke Rückrunde mit u.a. einem 3:0 Auswärtssieg im Rewe-Sportpark zu Köln, strauchelten dann aber kurz vor Schluss der Hauptrunde etwas, als sie gegen den Club an der Alster und den Düsseldorfer zu Hause recht chancenlos waren. Da auch der UHC nur nach Shoot-Out besiegt werden konnte, verloren die HTHC-Damen daher noch Platz vier an Köln. Dennoch musste Köln vorm HTHC gewarnt sein, denn mit Laura Saenger verstärkt seit Beginn der Rückrunde die zuvor verletzte Eckenspezialistin wieder ein Team um starke Spielerinnen wie Teresa Martin Pelegrina, die Kiefer-Schwestern Katharina und Maren oder natürlich Torhüterinnenass Rosa Krüger. 
Bei den 1.Damen von Rot-Weiss, wo der scheidende Cheftrainer Markus Lonnes nochmal auf seine langjährigen Stützen Julia Sonntag und Rebecca Grote zurückgreifen konnte, zeigte die Leistungskurve mit zuletzt drei Siegen in Serie nach schwachem Rückrundenauftakt wieder steil nach oben. Umso spannender war, was die auf dem Papier wohl engste Partie der Damen-Playoffs bringen würde.
Beide Teams konnten dabei ihr aktuell bestes Personal aufbieten. Beim KTHC erhielt Lisa Höllriegl dabei den Platz im Tor, Julia Sonntag nahm dafür auf der Bank Platz.
Bei für Hamburger Verhältnisse bestem Hockeywetter begann das Spiel direkt schwungvoll. Nachdem die KTHC-Damen den 1.Kreiseintritt der Gastgeberinnen direkt gut verteidigt bekamen, schlenzte Rebecca Grote einen Ball in den Kreis zu KTHC-Stürmerin Emma Boermans, die in der 2.Spielminute direkt die 1.Strafecke herausholte. Diese schlenzte Kölns Topscorerin Nike Rühr nach rechts unten und zwischen Poppe und HTHC-Goalie Krüger hindurch zum frühen 1:0 für die Gäste.
In der Folge pendelte sich das Spiel eher zwischen den Schusskreisen ein, bis in der 8.Minute auch die Gastgeberinnen zu ihrer 1.Strafecke kamen. Auch hier passte der Ablauf perfekt und Spezialistin Laura Saenger schlenzte den Ball links oben ins Tor. KTHC-Schlussfrau Höllriegl war zwar noch dran, konnte das 1:1 aber nicht mehr verhindern. 
Diesmal zeigte Köln direkt die Reaktion, doch Katharina Reuten schoss aus bester Position frei vor Krüger den Ball rechts am Tor vorbei. Auf der Gegenseite bekam Saenger eine Minute später eine weitere Chance per Strafecke, doch diesmal parierte Höllriegl stark. In einem jetzt schwungvollen Spiel bekam wieder nur eine Minute später Rot-Weiss die nächste Chance, doch erneut Reuten verzog einen Stecher knapp links vorbei. In der Schlussminute des 1.Viertels hatte der HTHC dann noch eine weitere Chance, doch Emilia Landshut schoss den Ball links am Tor vorbei.
Die Hamburgerinnen erwischten aber auch den besseren Start in das 2.Viertel, verpassten aber bei Chancen von Niebuhr (17.Minute, rechts vorbei, Pelegrina verpasst) und Bunjes (19., gehalten) das 2:1. In der 22.Spielminute kam auf der anderen Seite Reuten erneut frei zum Abschluss, verzog ihre Agi aber rechts am Tor vorbei. Anschließend wurde es vor beiden Toren etwas ruhiger, auch weil Köln mehr in den Ballbesitz kam, ohne aber gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. So ging es in einem im Großen und Ganzen ausgeglichenen Spiel mit einem verdienten 1:1 in die Halbzeitpause.
Aus dieser erwischten die HTHC-Damen einen Blitzstart, als Romy Riede aus spitzem Winkel zum Abschluss kam, Höllriegl tunnelte und so das 2:1 für die Gastgeberinnen erzielte. ,,Das Tor muss zunächst der Schiedsrichter verhindern, denn bei der Schlenzerannahme sind wir klar als erstes da und da kann es eigentlich keine zwei Meinungen geben, dass das ein Freischlag für uns sein muss. Dennoch müssen wir das danach natürlich besser verteidigen“, haderte Coach Lonnes nach dem Spiel mit dem seiner Meinung zu Unrecht ausgeblieben Pfiff.
Köln versuchte direkt eine Reaktion auf den Rückstand zu zeigen, schaffte es aber nicht gefährlich in den gegnerischen Kreis zu kommen. Anders die Hamburgerinnen, die in der 38.Spielminute zu ihrer nächsten Eckenchance kamen. Nach etwas misslungener Variante kam Katharina Becker dabei mit der Rückhand zum Abschluss, scheiterte aber an KTHC-Torhüterin Lisa Höllriegl. Während sich der Himmel in der Hansestadt mehr und mehr verdunkelte, mühte sich Köln weiter vergebens an der HTHC-Defensive ab. So ging es mit einem 1:2 Rückstand aus Sicht der Gäste in die letzte Viertelpause.
Auch im Schlussdurchgang erwischte der HTHC den besseren Start, verpasste aber durch Lene Bunjes in der 48.Minute die Vorentscheidung. Auch die nächste Chance gehörte Hamburg, als Maren Kiefer drei Minuten später aber im Zentrum keine Abnehmerin für ihren Pass fand. Köln mühte sich offensiv weiter ab, machte aber im Offensivspiel allerdings zu viele technische Fehler, so dass es den HTHC-Damen nicht besonders schwer fiel die Führung zu verteidigen. Gut vier Minuten vor Schluss zog KTHC-Coach Markus Lonnes seine letzte Karte und nahm seine Torhüterin für eine 11.Feldspielerin vom Feld. Da Bunjes kurze Zeit später die Grüne Karte sah, erhielt Köln eine elf gegen neuen Feldspielerinnen Überzahl. Die Gastgeberinnen behielten aber auch hier den Überblick, spielten Poppe im Konter frei, die wiederum die 4.Strafecke herausholte, die Köln ohne Torhüterin verteidigen musste. Saenger brachte den Ball auch auf das Tor, doch Rühr hielt den Ball in bester Baseballmanier. 
Offensiv aber schafften es die Domstädterinnen nicht mehr gefährlich in den gegnerischen Kreis zu kommen. So endete ein kampfbetontes Spiel nicht unverdient mit einem 2:1 für die 1.Damen des Harvestehuder THC, die nun am kommenden Wochenende in Köln zwei Matchbälle haben, um sich für das Final Four in Krefeld zu qualifizieren. Ein unzufriedener KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes zeigte sich mit Blick auf die gesamte Serie dennoch positiv:,,Wir waren heute in beiden Spielrichtungen ein bisschen zu passiv, haben uns mit und ohne Ball zu wenig zugetraut und waren dadurch nicht so im Spiel drin. Mich stimmt aber optimistisch, dass wir heute schlecht waren und das Spiel trotzdem hätten drehen können. Nächste Woche sind wir gut und dann gewinnen wir’s, es liegt an uns.“ 
Ähnlich sah es KTHC-Kapitänin Paula Brux bei den Kollegen von DYN:,,Uns hat heute etwas die letzte Überzeugung gefehlt, daran gilt es jetzt die Woche über zu arbeiten. Dann holen wir aber halt noch zwei Siege, um uns irgendwie für Krefeld zu qualifizieren.“ 
Um das zu erreichen, müssen die KTHC-Damen die Serie zunächst am Samstag ab 12 Uhr in ein Spiel drei bringen, welches dann am Sonntag ab 12 Uhr ebenfalls im Rewe-Sportpark am Olympiaweg ausgespielt werden würde. Also liebe KTHC-Fans und Mitglieder: Besser nichts für Sonntag Nachmittag vornehmen! 
In eigener Sache
Das nächste Spielwochenende wird auch für mich ein ganz Besonderes, denn nach sechs Jahren KTHC-Arbeit, fünf direkt für den Verein, werden dies meine letzten Heimspiele als KTHC-Berichterstatter werden. Da ich nun vom Beruf her deutlich eingespannter bin und Freunde wie Familie nach sechs Jahren auch unter der Hockeysaison mal wieder etwas mit mir am Wochenende unternehmen wollen, beende ich mit Ende dieser Saison meine Arbeit für den KTHC und im Hockey allgemein. Ich möchte mich an dieser Stelle aber bereits beim Verein, den Aktiven, der Gastro um José, jedem Leser und jeder Leserin für die Traue und das Vertrauen in mich und meine Arbeit bedanken. Es war mir eine Ehre über Jahre solche Weltklasse-Sportler so nah begleiten zu dürfen und ich hoffe, dass es nach dem nächsten noch ein finales Wochenende in Krefeld für mich als KTHC-Berichterstatter gibt. Auf ein grandioses letztes Heimspielwochenende in der Saison 2024/25. 
Ihr, Euer Markus Lehnen
Tore:
0:1 Nike Rühr (E, 2., 13.Saisontor)
1:1 Laura Saenger (E, 8.)
2:1 Romy Riede (33.)
Schiedsrichter: Arne Böger, Malte Garske

Spielbericht Viertelfinale-Playoff Spiel 1 Feldhockey Bundesliga 24/25 1.Damen KTHC