Spielberichte 3.Spielwochenende Hallenhockey Bundesliga  KTHC 1.Herren

Von Markus Lehnen
Samstag, 11.12.2021: Crefelder HTC- Rot-Weiss Köln 7:9 (2:3)
Zum Abschluss der Hinrunde bekamen die gut 250 Zuschauer in der Krefelder Glockenspitzhalle nicht nur das Topspiel des 1. gegen den 3. der Westgruppe, sondern sogar eines der spektakulärsten Spiele dieser Saison zu sehen.
Aber der Reihe nach. Krefelds Trainer Matthias Mahn, der von seinem Team gefordert hatten den stark favorisierten Kölnern Paroli zu bieten, bot seine bekannte Aufstellung auf. Auch Kölns Cheftrainer André Henning trat zum ersten Mal in dieser Saison mit demselben Kader wie beim letzten Spiel, dem 13:9 Sieg in Mülheim, an.
Nach leichtem Abtasten zu Spielbeginn, mit Chancen auf beiden Seiten, nahm das Spiel in der 10.Spielminute richtig Fahrt auf, als Mats Grambusch eine Strafecke an Christopher Rühr weiterleitete, der souverän zum 1:0 für Köln verwandelte. In Minute 13 und 14 erhöhten dann direkt Johannes Große, ebenfalls per Strafecke, und Florian Pelzner auf 3:0. Ende des 1.Viertels wurde es aber zum ersten Mal hektisch, als Frederik Nyström eine Zeitstrafe kassierte und Elias Friedrich für Krefeld zum 1:3 traf. In einem hitzigen 2.Viertel wurde es jetzt ein ausgeglicheneres Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, wobei die KTHC Gelegenheiten die größeren waren. Das nächste Tor erzielte aber Max Sweering in der 27.Minute für die Gastgeber, als er Joshua Onyekwue Njaji im Kölner Tor umlief und nur noch einschieben musste. Mit der Halbzeit erzielte Krefeld sogar den vermeintlichen Ausgleich, doch die Schiedsrichter Blasch und Edwards pfiffen Vorteil ab und gaben stattdessen, sehr zum Unmut der meisten Zuschauer in der Halle, Strafecke. Diese schoss Sweering mit einem brachialen Schuss an die Latte, womit es bei der knappen 3:2 Halbzeitführung für Rot-Weiss blieb.
,,Wir fangen eigentlich gut an, die ersten 20 Minuten waren super, dann kamen wir in eine unkonzentrierte Phase und fangen uns die Gegentore. Das darf uns so nicht passieren“, fasste KTHC Stürmer Elian Mazkour die 1.Halbzeit seines Teams zusammen.
Das eigentlich bereits gefallene 3:3 Ausgleichstor sollte sich in der Folge als nur aufgeschoben erweisen, denn obwohl die Kölner besser in die 2.Halbzeit starteten, und sich gerade Christopher Rühr wild entschlossen zeigte das nächste Tor zu erzielen, traf erneut Max Sweering, der ,,Joshi“ Nnaji im 1vs1 per Rückhand überwinden konnte. Das stachelte die Gäste aber jetzt umso mehr an, und wie so oft diese Saison zogen diese nun das Tempo noch einmal an und konnten bis zur 44.Spielminute durch Moritz Trompertz (40.), Rühr (42.,7m) und Nyström (44.) den alten drei Tore Vorsprung wiederherstellen. Mit der Viertelsirene erzielte Kossol zwar das 4:6, doch in der 47. und 48.Minute erhöhten Mats Grambusch und Elian Mazkour, dieser per traumhaften Lupfer von der Schusskreisgrenze, auf 8:4 für Köln. Vermeintlich die Vorentscheidung, doch Matthias Mahn ging acht Minuten vor Schluss aufs Ganze und nahm seinen guten Keeper Krischan Schliemann zu Gunsten eines 6.Feldspielers vom Platz. Das hatte zwei Minuten später Erfolg, als Max van Laak per Strafecke auf 5:8 verkürzte. André Henning nahm nun auch seinen Torwart raus, um Gleichzahl herzustellen. ,,Das habe ich heute die Jungs entscheiden lassen, sonst hätte ich es wohl nicht gemacht. Wenn wir gleich die ersten beiden Chancen machen ist das Spiel durch und alle sagen, wie mutig von uns das gewesen wäre. So ist es gut es mal ausprobiert zu haben, wir wissen jetzt wo dabei unsere Hausaufgaben sind“, kommentierte Henning diese Entscheidung später. Im Gegensatz zu Rot-Weiss trafen Jonathan Ehling und erneut Max Sweering für Krefeld und plötzlich stand es eine Minute vor Schluss nur noch 7:8. Sekunden vor dem Ende kam der CHTC vor Standing Ovation in der Glockenspitzhalle noch einmal gefährlich vors Kölner Tor, doch anstatt Freischlag pro Krefeld oder gar Strafecke, entschieden die Unparteiischen auf Freischlag Rot-Weiss Köln. Diesen führte Rühr, sicher nicht an der Stelle des Vergehens, schnell aus und erzielte mit dem 9:7 die endgültige Entscheidung in einem, gerade am Ende, hoch spannenden und spektakulären Spiel.
,,Es ist in beiden Halbzeiten das Gleiche. 20 Minuten spielen wir wirklich gut, dann jeweils zehn Minuten Chaoshockey mit schlechten Entscheidungen. Im Grunde müssen wir zu Beginn mehr aus unseren Chancen machen, dann haben wir zur Halbzeit schon sechs oder sieben Tore. Haben wir nicht, und dafür, dass Krefeld das ausnutzen kann sind sie bekannt und haben das gut gemacht. Man muss aber sagen, dass das im Gesamtpaket heute unsere schlechteste Leistung diese Saison war, wir aber trotzdem in Krefeld bei einem starken Gegner gewonnen haben. Da haben sich die Jungs mal durchgebissen, das muss in einer Saison mit zwei Spielen jedes Wochenende auch mal erlaubt sein. Immer Glanzleistung ist dann halt nicht drin, auch wenn unsere Ansprüche höher sind als die Leistung heute, dennoch ist der Sieg aus meiner Sicht verdient, weil wir 40-45 Minuten die klar bessere Mannschaft waren“, bilanzierte André Henning dieses aufreibende Spiel beim CHTC und Elian Mazkour ergänze:,, Krefeld ist echt gut drauf, wir haben uns heute etwas schwer getan, waren oft nicht konzentriert genug. Im Endeffekt darf es solche Spiele mal geben, wir fahren ja trotzdem mit einem Sieg nach Hause, deswegen ist das ok.“
Nach der perfekten Hinrunde lag Rot-Weiss Köln am Samstagabend weiter drei Punkte vor Uhlenhorst Mülheim, konnte den Abstand auf den ersten nicht Playoff Platz, den eben Krefeld belegt, aber auf sechs Punkte erhöhen.

KTHC 1.Herren Kader und Tore (Tore heute/ Tore Saison)
Joshua Onyekwue Nnaji, Miro Masanek (ohne Einsatz)- Mats Grambusch (1/10), Moritz Trompertz (1/4) , Frederik Nyström (1/4), Johannes Große (1/7), Florian Pelzner (1/6) , Tom Grambusch, Christopher Rühr (3/16), Ole Boelke , Thies Ole Prinz, Elian Mazkour (1/6)
Tore CHTC: 1:3 Elias Friedrich (15.), 2:3 Max Sweering (27.), 3:3 Max Sweering (40.), 4:6 Timo Kossol (E, 45.), 5:8 Max van Laak (E,54.), 6:8 Jonathan Ehling (57.), 7:8 Max Sweering (59.)
Schiedsrichter: C. Blasch, S. Edwards

Sonntag, 12.12.2021: Blau-Weiß Köln- Rot-Weiss Köln 1:15 (0:5)
16:0 hatten die KTHC Herren das 1.Aufeinandertreffen beider Teams in dieser Saison gewonnen, weshalb auch heute die Favoritenrolle klar an die formellen Gäste vergeben war. Formell, weil auch dieses Spiel in der Hockyhalle des KTHC Stadion-Weiss im Rewe-Sportpark stattfand.
Bei Blau-Weiß musste der alte KTHC Bekannte, und jetzige Spielertrainer, Jan-Montag auf seinen Kapitän Sebastien Behr verzichten, für ihn übernahm Tobias Luiz dieses Amt.
KTHC Cheftrainer André Henning wechselte im Vergleich zum Vortag auf zwei Position, auf der Bank nahm Felix Langer für Miro Masanek Platz, auf dem Feld ersetzte Lukas Trompertz Ole Boelke.
Diejenigen unter den gut 250 Zuschauern die gehofft hatten, dass dieses Derby spannend werden würde, hatten 135 Sekunden Anlass zu dieser Hoffnung. In der 1.Minute musste sogar Joshua Onyekwue Nnaji eine Strafecke von Blau-Weiß stark parieren. Nach genannten 135 Sekunden Spielzeit fand dann aber Christopher Rühr den freistehenden Thies Ole Prinz, der nur noch zum 1:0 für Rot-Weiss einschieben musste. Noch in der gleichen Minute erhöhte Elian Mazkour bereits auf 2:0. Anschließend hielt BWK Torhüter Julian Wälzholz seinen Kasten einige Minuten mit starken Paraden sauber, doch in der 11.Minute war er machtlos, als sich Mats Grambusch den Ball hinten schnappte, über das Feld lief und den Ball Elian Mazkour servierte, der ihn nur noch zum 3:0 für die Gäste einschießen musste. Die Überlegenheit des Tabellenführers ließ nicht nach, aber bis zur Pause konnten Florian Pelzner und Christopher Rühr ,,nur“ zwei weitere Tore zum 0:5 Halbzeitstand nachlegen. Gerade mit der Eckenquote bis dorthin, 1 von 4, war KTHC Kapitän Mats Grambusch nicht zufrieden:,, Die Quote war wirklich nicht so, wie sie sein sollte. In der 2.Halbzeit steigern wir uns da noch, aber die erreichten 50% sind insgesamt für mich auch noch zu wenig in der Halle.“
,,Die 2.Halbzeit war von uns heute deutlich besser als die 1., aber auch die ging holprig los, auch bei den Strafecken. Irgendwie haben die Jungs da heute zu stark nachgedacht, anstatt sie einfach platziert in die Ecken zu schießen“, beschrieb André Henning den Start seines Teams in den 2.Spielabschnitt. In der Tat führte auch die 5.Strafecke nicht zum Erfolg und es dauerte bis zur 39.Minuten bis Rot-Weiss  in Person von Topscorer Christopher Rühr auf 6:0 erhöhen konnte. Danach war der Wiederstand der erfahrenen Blau-Weißen allerdings gebrochen, bis zum Ende des 3.Viertels konnten noch Prinz, Mazkour und zweimal Mats Grambusch auf 9:0 erhöhen, beide Grambusch Tore dann auch nach Strafecke. Im Schlussviertel trafen für den amtierenden Meister dann noch Pelzner und Rühr weitere dreimal, defensiv gab vor allem ,,Joshi“ Nnaji alles um sein Tor, wie im Hinspiel, sauber zu halten. Dabei gelangen ihm zwar drei Glanzparaden, doch letztendlich war es Björn Künstlinger der den Bann für die tapfer kämpfenden Köln-Sülzer brach und den zwischenzeitlichen 1:14 Ehrentreffer erzielte. Der Endstand im Rewe-Sportpark lautete nach 60 unterhaltsamen aber einseitigen Minuten 1:15.
,,Ich fand das heute gar nicht entspannter als gestern, nervlich vielleicht, aber körperlich hat sich das nichts genommen. Gestern lief da viel Lethargie von uns auf dem Platz rum, deswegen hatten wir uns für heute deutlich mehr vorgenommen, den Anspruch nach oben geschraubt. Ich denke die Lethargie haben wir heute ausgemerzt und motiviert wie engagiert, auch in der Höhe, verdient gewonnen“, erklärte Kapitän Mats Grambusch die Leistungssteigerung zum Spiel des Vortags in Krefeld.
Auch André Henning zeigte sich zufrieden mit seinem Team:,, Das Gegentor war natürlich unnötig, aber das müssen wir schweren Herzens akzeptieren. 31:1 gegen Blau-Weiß in zwei Spielen ist natürlich beeindruckend, ebenso wie die Jungs das an so einem Sonntag bis zum Ende durchgezogen haben. So komisch sich das anhört, die Strafecken haben ein noch höheres Ergebnis verhindert, aber immerhin wurden diese während des Spiels besser, so eine Entwicklung ist mir immer wichtig.“
In der Tabelle liegt Rot-Weiss Köln mit sechs Siegen aus sechs Spielen, und einer beeindruckenden Torbilanz von 75:23, weiter drei Punkte vor Uhlenhorst Mülheim. Es sieht aktuell ganz danach aus, als entschiede das direkte zwischen dem KTHC und dem UHTC im Rewe-Sportpark am 8.1.2022 darüber welches dieser beiden Teams im Viertelfinale Heimrecht besitzt und dem Berliner HC aus dem Weg geht. Da Köln das Hinspiel 13:9 gewann, hat das Team aus Müngersdorf aber aktuell die klar besseren Karten dafür.
Blau-Weiß Köln liegt aktuell nur auf dem letzten Platz, der Kampf um den Nichtabstiegsplatz gegen den punktgleichem SW Neuss scheint aber sehr spannend zu werden.

KTHC 1.Herren Kader und Tore (Tore heute/ Tore Saison)
Joshua Onyekwue Nnaji, Felix Langer(ohne Einsatz)- Mats Grambusch (2/12), Lukas Trompertz, Moritz Trompertz , Frederik Nyström, Florian Pelzner (4/10) , Tom Grambusch, Christopher Rühr (4/20), Johannes Große, Thies Ole Prinz (2/6), Elian Mazkour (3/9)
Tor BWK: 1:14 Björn Künstlinger (59.)
Schiedsrichter: T. Hinsken, A. Knechten

Tabellen: http://www.hockey.de/VVI-web/default.asp?lokal=dhb&innen=/VVI-web/Ergebnisdienst/Ligen-BUR.asp&auswahl=Feld&liga=BND-BL1-H&modus=5

 

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