Von Markus Lehnen
Samstag, 9.4.2022, 14 Uhr: Rot-Weiss Köln- Berliner HC (Staffel A, Platz 4)
Am Samstag vor genau 909 Tagen spielten die 1.Herren von Rot-Weiss ebenfalls zu Hause gegen den Berliner HC, das Spiel endete 2:2, das Besondere daran lag damals aber noch fern jeder Vorstellungskraft. Es sollte das letzte Feldheimspiel im Rot-Weiss vor der Corona-Pandemie gewesen sein. Seitdem gab es u.a. Absagen, Geisterspiele, Abstandsregelungen, Maskenpflicht und Kapazitätsbegrenzungen, damit überhaupt weiter Spiele am Olympiaweg ausgetragen werden konnten. All das wurde vom Verein sorgfältig organisiert und von allen Beteiligten vor Ort jederzeit diszipliniert eingehalten. All das hat jetzt aber ein Ende, denn am Samstag gelten erstmals seit zweieinhalb Jahren keine Corona-Beschränkungen mehr bei einem Heimspiel von Rot-Weiss Köln. Kurioserweise heißt der Gast wieder Berliner HC.
Natürlich ist Corona nicht vorbei und es sollte weiterhin Rücksicht auf die Mitmenschen vor Ort genommen werden, aber erstmals kann so auch wieder die maximale Anzahl von Zuschauern auf die Anlage am Olympiaweg kommen. Ein Zustand, der auch Pasha Gademan vor seinem Heimspieldebut als Cheftrainer freut:,, Ich freue mich auf mein Debut und möglichst viele Zuschauer, vielleicht ja sogar ausverkauft, wobei wir dafür wohl nebenan beim FC spielen müssten (lacht). Das erste Heimspiel als Cheftrainer hier ist für mich natürlich toll, spielt aber für mein Team keine Rolle, ich bin da nicht so wichtig.“
Ob Gademan bei seinem Debut vor eigenen Zuschauern auf sein bestes Team bauen kann stand am Donnerstagmorgen, auch wegen dem Nachholspiel in Frankfurt, noch nicht fest. Fraglich ist in jedem Fall Nationalspieler Johannes Große, der in letzter Zeit etwas vom Pech verfolgt wurde:,, Erst habe ich mich bei der Pro League in Südafrika leicht am Knie verletzt, dann bekam ich Corona, dann dieses furchtbare Wetter letztes Wochenende und dann wurde ich auch noch zweimal an der Hand getroffen. In der 1.Halbzeit an der linken Hand, das war nicht weiter schlimm, aber in der 2.Hälfte dann erneut, diesmal am Daumen der rechten Hand, der gebrochen ist. Da kommt jetzt eine Schiene dran, dann könnte es mit einem Einsatz am Samstag wieder klappen.“ Ansonsten gilt aber das übliche für Pasha Gademan, er hat die Qual der Wahl für seinen 17er Kader.
Insgesamt etwas angespannter erscheint die Verletzungssituation bei den Gästen aus Berlin. Beim Halbfinalisten des Vorjahres fielen zuletzt der National- und ehemalige KTHC Spieler Jonas Gomoll, U21 Nationalspieler Matteo Poljaric und Adrian Lehmann-Richter verletzungsbedingt aus. Ob und wer von den Dreien am Samstag zum Einsatz kommt, wird sich kurzfristig entscheiden. Das Team von Cheftrainer Rein van Eijk hat in dieser Feldsaison einige Probleme und liegt aktuell nur auf dem 4.Platz der Staffel A, qualifizierte sich aber am Sonntag mit einem 5:1 Heimsieg über den TSV Mannheim bereits sicher für die Playoffs. Das Hinspiel am 3. Spielwochenende entschied Rot-Weiss auswärts mit 3:1 sicher für sich, dennoch kann Berlin immer ein sehr unangenehmer Gegner sein. Das zeigte sich besonders im Halbfinale beim Final Four um die DM im vergangenen Jahr, als der BHC nach 48 Minuten mit 4:2 in Führung lag, die Kölner das Spiel aber anschließend in denkwürdigen zwei Minuten mit drei Toren drehten und letztendlich mit einem 6:4 Sieg ins Finale einzogen. Mit nur 19 Gegentoren ist die Abwehr um Kapitän und Nationalspieler Paul Dösch sowie dem US Keeper Jonathan Klages aktuell das klare Prunkstück der Hauptstädter. Die Offensive belegt in der Liga dagegen nur den 7.Platz, wobei der erst 19-jährige Stürmer Florian Sperling (Nummer 26) mit sechs Toren Topscorer seines Teams ist. Torgefährlich sind auch Gomoll (aktuell fünf Saisontore), sofern er spielen kann, und Paul Dösch (drei Tore) mit seinen starken Strafecken. Weitere wichtige Spieler im durchaus stark besetzten Berliner Kader sind die beiden weiteren Honamaspieler Luis Gill und der 34-jährige Routinier Martin Zwicker. ,,Ich hoffe erstmal, dass Berlin mit der stärksten Truppe spielen kann. Das ist gut für uns generell, unsere Entwicklung und auch die gesamte Liga. Um besser zu werden, brauchen wir auch die stärksten Gegner. Ich habe nicht so viel von Berlin gesehen diese Saison und weiß nicht genau, wo die Probleme bei ihnen sind. An sich hat der BHC immer eine gute Struktur und sich über die letzten Jahre kontinuierlich nach vorne entwickelt. Es ist sicher ein Problem, dass deren General, der absolute Führungsspieler Martin Häner aufgehört hat. So einen Abgang zu kompensieren braucht immer etwas Zeit. Aber die sind dennoch immer gefährlich, haben weiterhin sehr gute Spieler, wie Paul Dösch zum Beispiel“, schätzt Pasha Gademann den Gegner vom Samstag ein. Johannes Große gibt sich optimistisch zu der Aufgabe:,, Die können schon sehr unangenehm sein, können sich manchmal aber auch schnell aufgeben. Ich bin da schon zuversichtlich, eigentlich hatten wir in letzter Zeit eher weniger Probleme mit ihnen. Der Fokus muss gerade eh auf uns liegen, wir müssen uns Richtung EHL nächste Woche einspielen und zusammenwachsen.“
Anpfiff am Olympiaweg ist am Samstag um 14 Uhr. Die Wettervorhersagen sind noch etwas undeutlich, aber zumindest sollte es deutlich wärmer werden, als am sehr widrigen vorherigen Wochenende. Alle besonders hartgesottenen KTHC Mitglieder können im Anschluss dann noch beim Anschwimmen die Poolsaison eröffnen, alle Nichtmitglieder können sehen welche KTHC Mitglieder besonders hartgesotten sind.
Wer es am Samstag nicht auf die Anlage schafft, der kann das Spiel, wie gewohnt, per Livestream unter folgendem Link verfolgen: https://www.youtube.com/watch?v=cLB3g_tlPHs