Die Schlacht bei Hürth – Oder wie die Alte1b Fort Knox ins Spiel bringt

Metrosexuell (me/t/ro/se/xu/éll). Adjektiv. Als heterosexueller Mann bestimmte, sonst eher als feminin angesehene Interessen kultivierend. Spätestens seit David Beckham ein Begriff. Was nun aber gerade nicht am vergangenen Sonntag auf die 11 Freunde der Alten1b  zutraf, die sich bei knackigen Temperaturen zum kernigen Männersport und Budenzauber gegen Hürth verabredet hatten. Die gute Nachricht beim Blick in die Runde: Spiel- und Lebenserfahrung satt, „Raumdeckung“ mit der Muttermilch aufgesogen, vergnügte Stimmung. Die andere auch sehr sehr gute Nachricht, nur ein gaaaanz kleines bisschen hinter der ersten guten Nachricht anstehend: nur 11 Spieler, durchschnittliche Antrittsstärke nahe einer Wanderdüne (die aber selbstredend unsagbar schön, grazil und galant) und bis zum Anschlag hochgerüstete Hürther, die ob der grandiosen Serie und Besetzung unsererseits alles zum Spiel akquiriert hatten, was sich bei drei nicht rechtzeitig am Tresen angeschnallt hatte. Diese Umstände berücksichtigend wählten wir die Spieltaktik „Fort Knox meets Zement-Anrühren“. Zwei messerscharfe Speerspitzen mit Peter und Kai im Sturm, die als einzige Aufgabe hatten, den Teich zu besetzen, Schläger bei Flanken reinzuhalten sowie ihre Manndecker zu binden und zu verwirren (gerade letzteres gelang ganz famos). Dann ein Vierer-Mittelfeld aus Jörg, Tobi, Klaus und Volker, welches die Bälle gekonnt nach vorne tragen und defensiv die erste Zement-Mische auftragen sollte (beides klappte auch ganz famos – in der ersten Halbzeit). Und hinten unser Filetstück mit Sjoerd und Arnt in der Innenverteidigung, die Jochen-Brothers links und rechts sowie der „Hexer“, die „Krake“, also Valle, im Tor.

Der Plan ging anfangs ganz wunderbar auf. Ein paar Minütchen gespielt und schon klingelte es bei den Hürthern im Tor. Klaus war durch eine schöne Kombi über rechts an den Ball gekommen und zog ohne viel Federlesen und trocken ab. Tor. 0:1. Die Hürther waren noch ganz verdutzt, als wir schon die zweite Chance nach einer Ecke hatten. Aber Rau, am langen Pfosten nach einer Kombi frei stehend, schrubbte den Torwart an und versemmelte die 100%e. Trotz seiner lächerliche Rechtfertigungsversuche „Ihr wisst doch, dass ich keine Tore schießen kann“ Augenrollen und Abwinken bei den Mitspielern. Wirklich schade, denn sonst hätte es 0:2 gestanden, und wir hätten ganz gediegen einen auf Chelsea machen und erst an der eigenen Viertellinie mit Gemach angreifen können; gemäß dem Motto „Check dich slow“ oder „Chill deine Base.“ So kam aber recht schnell ein 1:1 und dann auch noch das 2:1 vor der Pause.

Edel-Fan Paul-Günther, der mitfiebernd am Rand stand und die gegnerischen Fangesänge – hervorgerufen durch eine Mutter mit plärrendem Kind – gekonnt in ihre Schranken verwies, ermutigte uns, mit der Taktik weiterzuspielen. Stimmte ja an sich auch alles. Nur waren wir im dem dann folgenden Spielverlauf nur noch gefühlte zwei Male in des Gegners Schusskreis – da dann aber mit Großchancen (wobei sich Kai bei einem katzengleichen Ausfallschritt leider eine Zerrung einhandelte, und wir die letzten 15 Minuten zu zehnt spielen mussten). Dies und nachlassende Kräfte trugen dann auch zu den Toren drei und vier für die Hürther bei.

Alles in Allem war es aber eine sensationelle Leistung vom Team sowie ein faires und nettes Spielchen, sodass alle ganz zufrieden wieder an den heimischen Ofen zurückkehrten, Tee und Plätzchen gereicht bekamen und die angemessene Würdigung ihres Auslandseinsatzes unter widrigste Wetterbedingungen von Weib und Bälgern erhielten.

Die Schlacht bei Hürth – Oder wie die Alte1b Fort Knox ins Spiel bringt