So langsam geht es in der Tennis-Bundesliga in die heiße Phase, die ersten Meisterschaftskandidaten bestätigen angemeldete Ambitionen, in der unteren Hälfte der Tabelle steigt die Anspannung.
Ein Meisterschaftskandidat musste letzten Sonntag in Köln Federn lassen, für Vorjahresmeister GW Mannheim war am Olympiaweg nur ein Unentschieden zu erreichen. Die schlechten Neuigkeiten immer zuerst. Jedermanns Liebling Dustin Brown bereitete in seinem Einzel gegen Tobias Kamke nach einem Glanzstart der Rücken Probleme. Für die Doppel und für unbestimmte Zeit schied er aus, sehr schade. Dustin ist in vielerlei Hinsicht ein sehr wichtiger Teil des Teams. Was soll man sagen, jünger wird man eben nicht. Umso mehr gute Neuigkeiten gibt es zu vermelden, ansonsten gab es am vergangenen Sonntag eine herausragende Leistung unseres jungen Teams rund um Eigengewächs Hazem Naw zu bestaunen, der bei seiner letzten Partie mir nichts dir nichts Andi Beck besiegte, welcher ja immerhin mal die Nummer 33 der Welt war. Ein großer Erfolg, der erste Sieg in der Bundesliga gleich gegen einen so renommierten und erfahrenen Spieler. Hazem ist auf bestem Wege dem Tenniszirkus seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Auch unser belgischer Goldjunge Kimmer Coppejans wächst über sich hinaus, spielt jedermann an die Wand und strotzt vor Selbstbewusstsein. Samstag musste Marton Fucsovics (Nr. 54 der Welt) dran glauben, Sonntag schlug Kimmer den Mannheimer Pedro Martinez, der bislang in der Bundesliga ungeschlagen war. Jan Choinski konnte ebenfalls glänzendes Tennis zeigen und alle Anwesenden von seinen Fähigkeiten überzeugen, er schlug seinen Gegner Manuel Pena Lopez glatt in zwei Sätzen. Zu einem Doppel reichte es nicht, diese Stärke müssen wir uns noch aneignen, Mannheim einen Punkt abzuluchsen war aber auch so Grund zur Freude.
Das lässt doch keine trotzdem Fragen für das Heimspiel gegen den TC Weinheim am Sonntag ab 11 Uhr offen, oder? Der Siegestrend der Einzel soll fortgesetzt werden, ein oder zwei Doppel würde sicherlich ebenfalls niemand verschmähen. Zumal der Klassenerhalt am Sonntag festgemacht werden kann, wäre ein Gesamtsieg gern gesehen. Es geht gegen den direkten Tabellennachbarn TC Weinheim, die die Punkte gerne auf ihrem Konto wissen würden, um den Verbleib in der Bundesliga zu sichern. Es ist ein Vier-Punkte-Spiel, Top-Partien und eine angeheizte Stimmung sind zu erwarten, vorbeikommen lohnt sich. Wenn es ein Kölner Sieg werden sollte natürlich umso mehr, Vorhersagen sind in der Tennis-Bundesliga aber nutzlos. Es hilft also nur kommen und gucken.