Von Markus Lehnen
Halbfinale: Mannheimer HC- Rot-Weiss Köln 5:4 n.P. (1:1, 0:0)
Nachdem der Düsseldorfer HC bereits im ersten Halbfinale das Penaltyschießen benötigte, um in das große Finale um die deutschen Hockey Meisterschaft einzuziehen, ging auch das zweite Habfinale zwischen den Gastgeberinnen vom Mannheimer HC und den 1.Damen von Rot-Weiss Köln in die ultimative Entscheidung. Doch bis dahin wurde erstmal 60 Minuten teils hochklassiges Hockey gespielt.
Die Kölnerinnen gingen mit derselben Aufstellung ins Spiel, die letzte Woche zweimal den UHC Hamburg besiegen konnte. Bei den Mannheimerinnen konnte Trainer Nicklas Benecke wieder auf die zuletzt verletzte Charlotte Gerstenhöfer zurückgreifen.
Ins Spiel kamen die Domstädterinnen besser, die das Geschehen zu Beginn klar in die Hälfte der MHC Damen verlagern konnte, ohne allerdings Chancen herauszuspielen. ,,Wir sind eigentlich gut reingekommen, die ersten 20 Minuten waren gut, aber auch da fehlte der letzte Touch“, beschrieb Kölns Cheftrainer Markus Lonnes das erste Drittel des Spiels seines Teams. Auch zwei Strafecken konnten die Kölnerinnen nicht zur, zu diesem Zeitpunkt verdienten, Führung verwerten. Mit Beginn des zweiten Viertels änderte sich aber die Ausgangslage zusehends, denn mit früherem Forechecking zogen die Gastgeberinnen das Spiel in ihre Richtung. ,,Am Anfang waren beide Teams auf Sicherheit aus, wir hatten aber viel Spielkontrolle. Danach waren wir nicht mehr konsequent, ziemlich von der Rolle, hatten keine Torschüsse mehr und wirkten zunehmend nervöser“, beschrieb die Kölner Nationaltorhüterin Julia Sonntag diese Phase des Spiels und Markus Lonnes erklärte nach dem Spiel:,, Für viele meiner Spielerinnen war es die erste Endrunde. Das hat man dann doch gemerkt.“ Aus der Spielkontrolle konnte aber auch Mannheim bis zur Halbzeitpause nur eine große Chancen herausspielen, als Isabella Schmidt das Kölner Tor knapp verfehlte.
In der zweiten Halbzeit wurde die Dominanz des Mannheimer HC aber noch größer, doch entweder parierte Julia Sonntag eine der zahlreichen Strafecken oder die Gastgeberinnen schossen knapp am Tor vorbei. Ohne die Wiederholungsecken hatte Mannheim alleine im zweiten Durchgang sechs Mal die Gelegenheit per Strafecke zu treffen. Bei Köln schafften es dagegen auch die erfahrenen Spielerinnen, wie Cécile Pieper und Nike Lorenz, nicht mehr Ruhe in das Aufbauspiel zu bekommen. Die zweite Strafecke für Rot-Weiss kam dementsprechend in der 47. Minute dann auch fast aus dem Nichts. Die Variante von Lorenz auf Grote gelang diesmal allerdings so gut, dass Sonja Zimmermann nur noch mit dem Körper die Kölner Führung verhindern konnte. Beim fälligen Siebenmeter rutschte die KTHC Kapitänin Rebecca Grote dann etwas ab, konnte so aber Lisa Schneider im Mannheimer Tor verladen. ,,Das 1:0 für uns war schon etwas glücklich“, gab Markus Lonnes nach dem Spiel offen zu. Die MHC Damen zeigten sich aber auch davon nicht geschockt und konnten nur zwei Minuten später per Strafecke ausgleichen, also die deutsche Nationalspielerin Sonja Zimmermann einen Schuss im rechten unteren Eck zum Ausgleich unterbrachte. ,,Das ist natürlich ärgerlich direkt den Ausgleich zu bekommen, eigentlich hatten wir das Spiel nach dem 1:0 in der Hand“, ärgerte sich Sonntag im Anschluss des Spiels. Zwei weitere Strafecken konnten die Kurpfälzerinnen ebenso nicht zur Entscheidung nutzen, wie eine gute Chance von Meffert, die das Tor kurz vor Schluss knapp verfehlte.
Es ging für Rot-Weiss also, wie schon zweimal gegen den UHC Hamburg, in den Penalty Shootout. Hierbei konnten in der ersten Serie Nike Lorenz, Paula Brux und Rebecca Grote für Köln treffen, während Zimmermann (Siebenmeter nach Stockfoul), Gerstenhöfer und Cavallero für Mannheim ihre Penaltys verwandelten. Nachdem Sonja Zimmermann den sechsten Versuch für den MHC verwandeln konnte, musste Nike Lorenz für Köln ausgleichen um die Chance auf das Finale zu wahren. Sie ging links an Lisa Schneider im Mannheimer Tor vorbei, die dann allerdings ihren Stock an den Ball bekam und dafür sorgte, dass dieser am rechten Pfosten vorbei trudelte und das Spiel letztendlich für die Gastgeberinnen entschied. ,,Insgesamt waren wir heute nicht gut, haben zu viel Standhockey gespielt. Penalty ist dann immer 50/50, natürlich hätten wir es heute auch gewinnen können, aber den Sieg hat Mannheim schon verdient“, resümierte Kölns enttäuschter Trainer Markus Lonnes nach dem dritten Penaltyschießen in vier Kölner Playoff Spielen. Julia Sonntag ergänzte:,, Beim Penaltyschießen entscheiden halt Nuancen, aber der MHC hat nicht unverdient gewonnen. Vielleicht bringt die Erfahrung eines Final Four Turniers die jungen Spielerinnen weiter und hilft bei der Entwicklung des ganzen Teams.“
Mannheim musste auch im Finale noch einmal in den Shootout, diesmal aber hatte der Düsseldorfer HC mit 4:3 das bessere Ende für sich. Die Spielerinnen aus der nordrhein-westfälischen Hauptstadt sind damit die neuen deutschen Feldhockeymeisterinnen 2021.
Tore:
0:1 Rebecca Grote (47., 7m)
1:1 Sonja Zimmermann (49., KE)
Penalty-Schießen:
Nike Lorenz (getroffen, 1:2)
Sonja Zimmermann (getroffen, 2:2)
Camille Nobis (scheitert an Torfrau)
Lucina van der Heyde (trifft die Latte)
Paula Brux (getroffen, 2:3)
Charlotte Gerstenhöfer (getroffen, 3:3)
Pia Maertens (scheitert an Torfrau)
Martina Cavallero (getroffen, 4:3)
Rebecca Grote (getroffen, 4:4)
Florencia Habif (scheitert an Torfrau)
Sonja Zimmermann (getroffen, 5:4)
Nike Lorenz (scheitert an Torfrau )
Ecken:
7 (1 Tor) / 2 (0 Tore)
Schiedsrichter:
- Jung / L. Oßwald / P. Ostwaldt (Video)