Von Markus Lehnen
Samstag, 9.10.2021, 14 Uhr: Rot-Weiss Köln (Staffel A, Platz 3)- Berliner HC (Staffel B, Platz 4)
Wie das Wetter diese Woche unzweifelhaft zeigt, ist der Herbst in Köln angekommen. Doch während die Blätter auch in Köln-Müngersdorf von den Bäumen fallen, und sich in vielen Sportarten die Hallensaison ankündigt, geht es auf dem Feldhockeyplatz im Rewe-Sportpark in den kommenden Wochen noch einmal richtig zur Sache. Ganze sieben Heimspiele (vier der Damen, drei der Herren) in der Hockey Bundesliga gibt es dort bis zum 31.Oktober noch zu sehen. Den Anfang dieses ereignisreichen Monats im KTHC machen am Samstag die 1.Damen um 14 Uhr gegen den Berliner HC.
Für das Team von Cheftrainer Markus Lonnes ist es ein eminent wichtiges Spiel, gilt es doch die Negativserie von drei sieglosen Spielen in Folge zu brechen, die Abwehr zu stabilisieren und vor allem Punkte für den Playoff Viertelfinaleinzug zu sammeln. ,,Die vielen Gegentore brechen in jedem Spiel das Genick, das macht gerade wenig Spaß“, äußert sich Köln Nationaltorhüterin Julia Sonntag kritisch zur aktuellen sportlichen Situation der Rot-Weiss Damen. In der Staffel A liegen die Kölnerinnen zwar noch auf dem 3. Platz, der zum Einzug ins Viertelfinale reichen würde, mit erst sieben Punkten aus sechs Spielen liegt man aber nur drei Punkte vor München, die aktuell den 1.Playdown Platz belegen. In der aktuell stärkeren Staffel B haben sogar ganze fünf Vereine mehr Punkte auf dem Konto als die Domstädterinnen. ,,Wir wissen genau, wo wir gerade sportlich stehen und das ist sicher nicht Platz 3. Wir müssen jetzt mal alles reinhauen, bis zum Ende der Hinrunde zählen nur noch die Ergebnisse, eine spielerische Entwicklung ist schön, aber aktuell zweitrangig“, schätzt Sonntag die Lage ein und Cheftrainer Lonnes ergänzt:,, Es müssen jetzt Punkte her, es ist verdammt eng in der Tabelle. Wir haben in mindestens zwei Spielen unnötig Punkte verschenkt, die brauchen wir wieder. Eine Entwicklung ist immer wichtig, aber diese führt zu Punkten, und die zu holen ist und war die ganze Zeit unser Ziel.“
Erster Gegner des Wochenendes sind am Samstag die Damen des Berliner HC. Das von Stan Huijsmans trainierte Team ist mit 20,9 Jahren nur knapp erfahrener als das junge KTHC Team (20,5 Jahre), zeigte zuletzt aber eine bessere Form als Köln. Nach sieben Spielen kommen die Hauptstädterinnen aktuell auf 13 Punkte, die in Staffel B allerdings aktuell nur für den 4.Platz reichen, und damit soeben für die Playoff Teilnahme. Aktuell beste Torschützin im ausgeglichen besetzen Kader der BHC Damen ist Linnea Weidemann mit vier Saisontoren. Obwohl, außer Torhüterin Anna Kilian (bereits mit A-Länderspielen), zwar nicht die großen Namen im Kader der Berlinerinnen zu finden sind, hat Markus Lonnes eine sehr hohe Meinung vom BHC:,, Wenn ich die Kader unserer beiden Gegnerinnen des Wochenendes vergleiche, hat für mich der BHC den stärkeren“. Julia Sonntag erinnert sich war noch gerne an die 5:0 und 3:0 Siege der letzten Saison, warnt aber ebenso vorm Berliner HC:,, Wir haben schon etwas Druck, weil wir uns im Grunde keine weiteren Punkteverluste an diesem Wochenende leisten können. Wir können Berlin sicher schlagen, aber das ist ein Duell auf absoluter Augenhöhe. Es ist sicher kein Spiel mehr, dass wir einfach so mitnehmen können. In der Situation sind wir aktuell leider nicht.“
Für dieses wichtige Fifty-Fifty Spiel, und Stand heute auch für das UHC Spiel am Sonntag, kann Lonnes aller Voraussicht nach auf seinen aktuell bestmöglichen Kader bauen. Die mit Magen-Darm Infekt zuletzt beim HTHC Spiel ausgefalle, mit fünf Toren zweitbeste KTHC Torschützin, Emma Boermans wird ebenso spielen können, wie wahrscheinlich die durch Erkältung leicht angeschlagene Julia Sonntag.
Bei vorhergesagten goldenem Oktoberwetter mit Sonne und 17°C würde den KTHC Damen aktuell sicher auch eine ordentliche Heimkulisse helfen, um schon am Samstag den Negativlauf zu beenden.
Sonntag, 10.10.2021, 12 Uhr: Rot-Weiss Köln- UHC Hamburg (Staffel A, Platz 2)
Mit dem aus einem möglichen Sieg am Samstag gewonnenen Selbstvertrauen, würde es sich am Sonntagmittag sicher befreiter für die Kölnerinnen gegen den großen Namen UHC Hamburg aufspielen lassen. Die dramatische Playoff Serie beider Teams aus dem Frühjahr, als Köln nach zwei Shoot-Outs in je eine Richtung schließlich mit einem 3:2 Sieg beim UHC ins Final Four einzog, ist allen Hockeyfreunden sicherlich noch gut in Erinnerung. Seitdem hat sich allerdings bei beiden Teams einiges verändert. Rot-Weiss muss bekanntlich auf die gewechselten Nike Lorenz und Cécile Pieper, die abwesenden Liv-Maria Arndt und Camille Nobis, sowie die verletzte Julia Busch verzichten. Beim UHC wechselte die Danas Leistungsträgerin Charlotte Stapenhorst zu den Zehlendorfer Wespen nach Berlin, die langjährige Danas und UHC Kapitänin Janne Müller-Wieland nimmt sich aktuell eine sportliche Auszeit, Stürmerin Eileen Mävers hat ihre Karriere beendet und auch Trainer Claas Henkel ist nicht mehr Chefcoach der sechsmaligen deutschen Meisterinnen. ,,Es fehlen doch etliche Akteurinnen und Akteure im Vergleich zum Frühjahr, das Spiel jetzt hat mit dem von damals nicht mehr viel zu tun. Allerdings ist der UHC natürlich schon wegen der Vergangenheit immer ein klangvoller Name“, schätzt Kölns Cheftrainer Markus Lonnes die Gegnerinnen vom Sonntag ein. Die jetzt von einem der jüngsten Cheftrainer der Liga, dem 28-jährigen Johannes Persoon, trainierten Hamburgerinnen starteten gut in die Saison und sind aktuell in Kölns Staffel A auf Platz 2 platziert. Sie liegen zwar zwei Punkte hinter dem Düsseldorfer HC, wohlgemerkt mit einem Spiel mehr, aber satte sieben Punkte vor den KTHC Damen. Mit zwei Siegen wäre dieser Abstand allerdings auf einen Punkt zu verkürzen, ein Fakt der deutlich macht, wie eng es auch diese Saison in der Damen Hockey Bundesliga zugeht. Im Vergleich zur letzten Saison ist der Kader der Hansestädterinnen zwar in Prinzip noch klasse besetzt, z.B. mit Leistungsträgerin Teresa Martin Pellegrina und der mit fünf Tore aktuell besten Torschützin Yara Mandel, doch große Namen wie die beiden Olympionikinnen Amelie Wortmann und Lena Micheel spielten diese Saison bisher kaum (Wortmann) oder gar nicht (Micheel). In Abwesenheit von Micheel gilt es allerdings auf die Strafecken von ihrer Vertreterin Amy Costello zu achten, die zuletzt beim Finalsieg der Hamburgerinnen über Surbiton HC im Finale des EHL Ranking Cups zweimal per kurzer Ecke traf. ,,Natürlich haben wir gute Erinnerungen, aber trotz der vielen Umstellung ist das weiterhin eine junge, gut eingespielte Mannschaft, die man auf dem Schirm haben muss. Das wir definitiv nicht einfach, aber auch in dem Spiel müssen wir punkten“, warnt Julia Sonntag vor den zuletzt gut in Form befindlichen UHC Damen. Markus Lonnes, der keine Punktevorgabe vor dem Wochenende abgeben will, hat vor allem eine Erwartung an seine KTHC Damen:,, Spiele können so oder so laufen, manchmal spielt man schlecht, holt aber sechs Punkte, manchmal spielt man gut und holt nur einen oder keinen. Ich erwarte, dass wir zweimal voll da sind, zweimal allen zeigen, dass wir unbedingt die jeweiligen drei Punkte haben wollen!“
Auch am Sonntag ist bestes Oktoberwetter vorhergesagt, so dass sich der Verein über viele Zuschauer freut, die wieder per 3G Regel zugelassen sind. Nach dem Spiel der Damen findet dazu noch das Spiel der Herren gegen den TSV Mannheim statt, zum ersten Mal diesen Spätsommer/Herbst spielen also wieder beide KTHC Bundesligateams an einem Tag.