Vorschau 8. Spielwochenende KTHC 1.Herren

Von Markus Lehnen
Samstag, 30.10.2021, 16 Uhr: Rot-Weiss Köln (Staffel A, Platz 1)- Düsseldorfer HC (Staffel B, Platz 5)
Da die Herren in der letzten Saison den Aufstieg in die 1.Bundesliga schafften, kann Rot-Weiss Köln am Samstag einen echten Derby Tag veranstalten. Nachdem bereits die Damen um 14 Uhr auf den rheinischen Rivalen treffen, spielen um 16 Uhr auch die Herren von Cheftrainer André Henning gegen den DHC.
Bei der Kaderauswahl für die letzten beiden Spiele im Feldhockeyjahr 2021 hinterließ das sehr intensive letzte Wochenende mit zwei Spielen, sowie der A-Jugend DM, seine Spuren. Fabio Seitz und Henrik Siegburg machten beim U18 DM Finale unliebsame Begegnungen mit dem Hockeyball und bekamen den Ball gegen Hand (Siegburg, Prellung) und Kopf (Seitz), weswegen beide wahrscheinlich ausfallen werden. Sicher nicht mit dabei sind Mittelfeldspieler Moritz Trompertz (Fingerbruch gegen Frankfurt) und  Torwart Joshua Onyekwue (leichte Knieverletzung), Maximilian Siegburg ist dazu angeschlagen. Zum Abschluss der Hinrunde wird Kölns Nummer eins im Tor, Olympiasieger Vincent Vanasch, beide Spiele des Wochenendes bestreiten.
Im Gegensatz zu den Damen, bei denen der Düsseldorfer HC als Topteam Favorit ist, sind die Vorzeichen im Herrenspiel anders. ,,Klar sind wir der Favorit. Düsseldorf hat sehr unterschiedliche Leistungen gezeigt, lebt eher von der Defensive“, nimmt André Henning die Favoritenrollen seiner KTHC Herren an. Das Team der Trainer Sebastian Folkers und Dietmar Alf schlug Rot-Weiss zuletzt bei der Platzierungsrunde im Hockeyliga Pokal Ende August mit 2:0, als Köln allerdings auch nur mit einer leicht verstärkten U21 Auswahl antrat. In der Bundesligasaison holte der Aufsteiger bisher sechs Punkte bei einem Torverhältnis von 9:38 und rangiert auf Platz fünf der Staffel B, mit nur einem Punkt Rückstand auf den UHC, der aktuell den letzten Playoff Platz der Staffel belegt. Der Formtrend zeigt bei den Gästen allerdings nach unten, machten doch zuletzt vor allem das 0:10 gegen Mülheim und das 0:6 gegen den Club an der Alster das vorher gute Torverhältnis kaputt. Kölns Nationalspieler Johannes Große warnt allerdings davor die Düsseldorfer zu unterschätzen:,, Das ist durchaus eine garstige Mannschaft, die es einigen Teams schwer gemacht hat. Voller Fokus ist wichtig, wir dürfen da noch nicht zu sehr auf das Topspiel in Mülheim am Sonntag schauen. Wenn alles klappt, können wir das allerdings auch hoch gewinnen.“ Die Brisanz ist dem gebürtigen Berliner, der 2018 über den Club an der Alster nach Köln zu Rot-Weiss wechselte, durchaus bewusst:,, Dass da eine gewisse Spannung zwischen den beiden Städten herrscht, bekommt man schon mit.“
Mit einem Sieg am Samstag können die Domstädter, die jüngst nach 22 Spielen mal wieder ein Bundesligaspiel verloren (0:2 beim Mannheimer HC), nicht nur eine neue Serie starten sondern die Herbstmeisterschaft vorzeitig perfekt machen. ,,Wir müssen wach sein. Wie schnell man Gegentore kassiert, die so ein Spiel eng machen, haben wir letzte Woche gegen Frankfurt gesehen. Im Endeffekt liegt es an uns wie das Spiel läuft. Mir ist es wichtig, dass wir ein hohes Energielevel auf den Platz bringen“, formuliert André Henning die Erwartungen an sein Team für das rheinische Derby am Samstag.
Wie das Damenspiel zuvor, wird auch dieses Spiel per Stream im YouTube Kanal von Rot-Weiss übertragen: https://www.youtube.com/watch?v=EHU5qktHySs
Noch besser wäre es allerdings noch einmal den Weg an den Olympiaweg zu finden, um die KTHC Teams live vor Ort zu unterstützen. Johannes Große:,, Es wäre super, wenn uns noch einmal viele Zuschauer unterstützen könnten.“

Sonntag, 31.10.2021, 14 Uhr: Uhlenhorst Mülheim (Staffel B, Platz 1) – Rot-Weiss Köln
Ist das Spiel gegen Düsseldorf vor allem für die Damen das wichtige Derby, so ist für die Herren das Spiel am Sonntag gegen den ewigen Rivalen von Uhlenhorst Mülheim das prestigereichere Spiel.
,,Es ist schade, dass wir nur einmal in der regulären Saison gegen Mülheim spielen. Das ist eines der absoluten Topspiele, auf das man sicher immer besonders freut“, schaut Johannes Große voller Vorfreude auf den Sonntag und sein Cheftrainer André Henning stimmt zu:,, Auswärtsspiele im Waldstadion sind immer etwas Besonderes. Es ist schön nochmal so ein Highlight zum Abschluss der Hinrunde zu haben. Da können wir aus einer sehr guten Hinrunde eine der besten aller Zeiten machen.“
Das Team von Cheftrainer Thilo Stralkowski verlor zuletzt im Mai bekanntlich das Finale um die deutsche Meisterschaft mit 0:1 gegen Rot-Weiss Köln und musste im Sommer zusätzlich den Verlust von zwei wichtigen Stützen verkraften. Abwehrchef und Kapitän Tobias Matania sowie Olympionike Benedikt Fürk beendeten ihre erfolgreichen Karrieren. Dazu verließ Nachwuchstalent Frederik Nyström den Rekordmeister und spielt nun für Rot-Weiss Köln. Hinzu gewinnen konnten die Eulen den 22-jährigen Stürmer Henrik Mertgens vom Crefelder HTC, der mit bereits fünf Saisontoren voll einschlug. Überhaupt ist die Offensive die große Stärke der Gastgeber vom Sonntag. Mit Malte Hellwig (9 Saisontore, letzte Saison 27), Tim Herzbruch (5 Tore, letzte 16), Eckenspezialist Lukas Windfeder (8 Tore, letzte 16) und eben Henrik Mertgens ist die Offensive jederzeit für viele Tore gut. Nach anfänglichen Problemen fand sich das Team aus dem Ruhrgebiet zuletzt immer mehr. ,,Umbruch hin oder her, das ist immer noch eine absolute Topmannschaft. Schaut man nur auf die Nationalspieler sind sie ähnlich gut aufgestellt wie wir. Vor allem in der Offensive haben sie so viele Topspieler, das können wir nur kollektiv im Raum verteidigen“, lobt Henning die Klasse des Rivalen. Johannes Große ist dennoch optimistisch:,, Das Topspiel wollen wir gewinnen, um dann mit hoffentlich sechs Punkten aus einer sehr guten Hinrunde eine so für uns noch nie dagewesene zu machen. Wenn wir gut spielen, wird es auch Mülheim verdammt schwer haben uns am Sieg zu hindern.“ Der Schlüssel zum Sieg könnte hierbei Kölns starke Defensive sein, stellt man doch bisher mit nur 12 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga. Bei selbst erzielten Toren ist Mülheim mit 38 gut dabei, liegt aber noch knapp hinter Polo Hamburg (39) und eben Rot-Weiss mit 41 erzielten Toren in neun Spielen.
Da zuletzt jeder Experte beim DM Finale schon von einem torreichen Spiel ausging, was bekanntlich dann 1:0 endete, bin ich mit dieser Prognose allerdings vorsichtig.
Neben Frederik Nyström ist das Spiel auch für Quentin Halfmann und Elian Mazkour etwas Besonderes, da alle drei die Jugendabteilungen von Uhlenhorst durchliefen bevor sie an den Rhein zum KTHC wechselten.
Einen Wehrmutstropfen zum Schluss habe ich aber leider doch noch: Stand heute gibt es keinen Stream des absoluten Topspiels der Herren Bundesliga. Sollte sich daran noch etwas ändern, was ich hoffe, wird das sicherlich rechtzeitig auf der Rot-Weiss Köln Homepage verkündet.

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