Vorschau Spiel 1 Playoff Viertelfinale KTHC 1.Damen 2021/22

Von Markus Lehnen
Hauptrunde
Am vergangenen Sonntag schlossen die 1.Damen des KTHC die Hauptrunde der Feldhockey Bundesligasaison 2021/2022 auf dem 2.Platz der Staffel A ab. Verdanken ist dieses starke Ergebnis vor allem der 2.Saisonhälfte in der sie acht von neun Spielen gewannen und lediglich drei Punkte beim DM Titelverteidiger Düsseldorfer HC liegen gelassen wurden. ,,In der Hauptrunde hatten wir ordentliche Auf und Abs, vor allem zu Saisonbeginn. Die Heimniederlage gegen den Berliner HC war dann die Wende, die restlichen Spiele im Herbst waren gelungen. Mit vier Siegen aus fünf Spielen in diesem Frühjahr haben wir auf jeden Fall unser Ziel mit Platz zwei in der Staffel erreicht“, fasst KTHC Topscorerin Pia Maertens die Hauptrunde ihres Teams zusammen. Auch Cheftrainer Markus Lonnes ist bis hierhin zufrieden:,, Mit Platz zwei und Heimreicht sind wir absolut im Soll, obwohl wir zu Saisonbeginn viele Punkte unnötig abgegeben haben.“  

Modus Playoffs
Aus Kölner Sicht leider ist das starke Hauptrundenergebnis ab sofort aber nicht mehr viel wert, denn ab jetzt spielen die acht besten Team den neuen deutschen Meister im Playoff System aus. Im Viertelfinale wird hierbei der Modus Best of Three gespielt, das heißt es werden zwei Siege für den Final Four Einzug benötigt. Das in der Hauptrunde jeweils schwächere Team hat hierbei in Spiel eins am kommenden Wochenende Heimrecht, das tabellarisch Stärkere hat diesen Vorteil dafür am Wochenende des 28/29.5. in Spiel zwei und vor allem einem möglichen Spiel drei.
Während sich Markus Lonnes zumindest wieder zwei volle Runden gegen alle Teams wünschen würde, ist Pia Maertens nicht unglücklich mit dem Modus, der nach der Mammutsaison 2019-2021 zum 2.Mal in Folge gespielt wird:,, Ich finde den neuen Modus deutlich attraktiver, als wenn nach Hin-und Rückrunde gleich das Final Four gespielt wird. Dadurch sind die Mittelfeldteams noch länger im Meister- und Abstiegskampf und es gibt weniger Spiele am Ende in der Saison in denen es für mindestens ein Team um nichts mehr geht. Spiele in denen es um etwas geht, machen jedes Team stärker und für Zuschauer und Fans ist es so auch attraktiver.“
Für die vier Viertelfinalsieger geht es dann ins gewohnte Final Four, dass diesmal in Bonn auf der Anlage des BTHV ausgetragen wird und wo es nur noch KO Spiele geben wird. Sollte sich Köln durchsetzen geht es dort für die Domstädterinnen im Halbfinale gegen die Siegerinnen aus der Partie Mannheimer HC gegen Münchner SC.
Die weiteren Viertelfinals:
Berliner HC- Düsseldorfer HC
UHC Hamburg- Club an der Alster   

Sonntag, 15.5.2022, 13 Uhr, Spiel 1: Harvestehuder THC (Staffel B, Platz 3)- Rot-Weiss Köln (Staffel A, Platz 2)
Bis dahin ist es allerdings noch ein langer Weg, denn mit dem Harvestehuder THC wartet in der objektiv vielleicht am schwersten vorhersagbaren Viertelfinalserie ein sehr unangenehmer Gegner auf die KTHC Damen. Gegen die von Paul Pongs und Lucas Lampe trainierten HTHC Damen verloren die Kölnerinnen die letzten drei Aufeinandertreffen, zuletzt in der Hinrunde im Herbst auswärts mit 3:4. Die bekanntesten Spielerinnen bei den Hamburgerinnen sind sicherlich die aktuelle Nationalspielerin und Eckenspezialistin Laura Saenger, die mit 16 Saisontoren nur einmal weniger als Liga Topscorerin Sara Strauss (DHC) traf, sowie die ehemalige DHB Kapitänin und KTHC Spielerin Franzisca ,,Sissy“ Hauke, die 2014  mit Köln und den noch heute dort aktiven Trainer Markus Lonnes sowie den Spielerinnen Julia Busch, Rebecca Grote, Katharina Hüls, Julia Sonntag und Lea Stöckel den bis heute letzten Rot-Weiss Meistertitel der Damen gewann. Mit fünf Tore Stürmerin Marleen Müller, den seit dieser Saison wiedervereinigten Kieferschwestern Katharina und Maren, sowie Nationaltorhüterin Rosa Krüger gibt es aber weitere bekannte Spielerinnen im insgesamt stark aufgestellten HTHC Kader. ,,Dass wir zuletzt drei Spiele gegen sie verloren haben interessiert mich nicht groß, gerade in der Hinrunde hätten wir zur Halbzeit viel höher führen müssen und verlieren dann unglücklich. Der Platz am Voßberg ist sehr unangenehm und kommt deren Spielweise sehr entgegen. Ein defensiv stehender Gegner, aber Richtung gegnerischer Kreis geht bei denen richtig die Post ab. Dann versuchen sie Ecken ziehen, bei denen sie dann auch sehr gefährlich sind“, schätzt Kölns Trainer Markus Lonnes die Hamburgerinnen ein. Für Pia Maertens tragen die die drei Niederlagen im direkten Duell zur grundsätzlich vor den Playoffs vorhandenen Nervosität bei:,, Das ist schon etwas im Hinterkopf, der HTHC ist ein schwieriger Gegner. Das ist eine sehr gestandene, erfahrene Mannschaft gegen die wir zumindest keine Vorteile in Sachen Erfahrung haben, auch wenn uns diesbezüglich die Serie im vergangenen Jahr gegen den UHC (Anm. des Autors: Köln gewann die Serie 2:1 nach 0:1 Rückstand, die ersten beiden Spiele gingen jeweils ins Shoot-Out)als Mannschaft sehr geprägt und sicher auch weiter gebracht hat.“
Schaut man auf die Statistiken, so stellten die Hansestädterinnen in der Hauptrunde mit 31 Gegentreffern nur die 8.beste Defensive der Liga, offensiv zeigt sich im mit 31 erzielten Toren 5.besten Wert der Liga die Stärke nach Strafecken, erzielte doch Spezialistin Saenger alleine mit 16 (elf per Ecke, zwei Siebenmeter) mehr als die Hälfte aller HTHC Saisontore.
Rechtzeitig zu den Playoffs steht KTHC Cheftrainer Markus Lonnes seinerseits für Spiel eins wieder der aktuell bestmögliche Kader zur Verfügung, nachdem DHB Stürmerin Emma Boermans, nach ausgeheiltem Sehnenanriss im Daumen, zuletzt in München ihr Rückrundendebut feierte. Auch die zuletzt kranken Maja Sielaff und Anouk Kolmetz sind wieder einsatzfähig, lediglich die langzeitverletzten Julia Busch, Amelie Fricke und Lena Kolmetz können in dieser Saison nicht mehr spielen. Da Lonnes, anders als erzwungener Weise zuletzt ohne Sielaff, wieder auf zwei Torhüterinnen im Kader setzen möchte, hat er diesmal im Angriff die Qual der Wahl, da alle seine sechs nominellen Stürmerinnen bereits selbst trafen und Tore auflegten. Ob alle sechs spielen, und dafür stattdessen in Mittelfeld oder Abwehr eine Spielerin aus dem 17er Kader rotiert, ließ er offen. So oder so könnte das Matchup von Kölns Offensive (2.bester Wert der Liga) gegen Harvestehudes Defensive (8.) für Rot-Weiss ein Schlüssel zum Sieg in der Serie werden.
Es ist also angerichtet für ein unterhaltsames Topspiel am frühen Sonntagnachmittag, auf das Markus Lonnes durchaus positiv vorausblickt:,, Ich sehe unsere Chancen zu siegen höher, als zu verlieren, aber das ist eigentlich gegen jeden Gegner so. Ich fürchte keinen Gegner und bin überzeugt, dass wir auch jedes Team schlagen können.“ Für Torjägerin Pia Maertens, die in Nationalmannschaft und Verein zuletzt eher aus dem Mittelfeld agierte, könnten die vielen knapp gewonnenen Spiele in der Hauptrunde ein Vorteil sein:,, Ich denke einen Favoriten gibt es nicht, das werden Partien auf Augenhöhe in zwei oder vielleicht sogar drei Spielen. Wir haben seit Wiederbeginn vier Spiele gewonnen, zuletzt auch gegen München wieder spielerisch besser gespielt. Dazu haben wir Auftrieb daraus gewonnen, so viele enge Spiele gewonnen zu haben. Das letzte Spiel dort war schon cool, da waren wir auch nicht schlechter. Jetzt gehen wir in die Serie mit dem Wissen, dass wir solche knappen Spiele definitiv gewinnen können.“ Das deckt sich auch mit dem Statement von Rot-Weiss Kapitänin Rebecca Grote nach dem jüngsten 2:0 Sieg gegen Mülheim, als sie vor allem lobte, dass sich ihr Team nicht von schlechten Phasen im Spiel stoppen lässt und weiter auf Sieg spielt.
Wer am Sonntag um 13 Uhr nicht live vor Ort in Hamburg-Winterhude sein kann, der kann dieses Spitzenspiel des Viertelfinals der Damen natürlich im Stream unter folgendem Link verfolgen: https://www.youtube.com/c/HTHCTV
Das Spiel ist hier zwar (Stand Donnerstag 9 Uhr) noch nicht aufgelistet, aber keine Sorge, der HTHC streamt seit Jahren alle Spiele seiner Teams.

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