Vorschau Rot-Weiss Köln 1. Damen Hallenhockey Bundesliga 2022/23 

Von Markus Lehnen
Auf in die Hallensaison!
Während in Katar die wohl umstrittenste Fußball Weltmeisterschaft aller Zeiten läuft, bietet das deutsche Hockey dem geneigten Sportpublikum ab dem kommenden Wochenende eine Alternative und beginnt mit der Hallensaison 22/23. Der Budenzauber kombiniert seit jeher unterhaltsamen Sport mit einer Stimmung, wie es sie im Hockey sonst eher selten gibt. Der Höhepunkt findet in dieser Saison am 4./5.Februar in der Ballsporthalle in Frankfurt-Höchst statt, wo die jeweils vier besten Teams die Deutschen Hallenmeister der Damen und Herren 2023 ermitteln. 2022 erreichten die KTHC Damen, nach einem starken 2.Platz in der Westgruppe  und einem hoch emotionalen 4:2 Sieg im Viertelfinale beim Berliner HC, eben dieses Final Four, welches in Düsseldorf ausgespielt wurde. Dort unterlagen die von Markus Lonnes trainierten Kölnerinnen allerdings, nach zwischenzeitlicher 2:0 Führung, im Shoot- Out unglücklich gegen den Mannheimer HC. Meister wurden damals die Damen des Düsseldorfer HC.  

Modus und Liga 

Anders als auf dem Feld, wird in der Halle in Regionalgruppen mit jeweils sechs Vereinen in Hin- und Rückrunde gespielt. Rot-Weiss Köln spielt in der Gruppe West also zweimal gegen den Düsseldorfer HC, Uhlenhorst Mülheim, den Crefelder HTC, den Bonner THV und die Aufsteigerinnen vom RTHC Leverkusen. Die beiden jeweils Staffelbesten aus Nord, Ost, West und Süd bestreiten am 28.1.2023 ein KO Spiel im Viertelfinale bei dem der jeweilige Gruppenerste Heimrecht gegen einen Gruppenzweiten besitzt, während die jeweils Staffelletzten absteigen. Für das Team von Markus Lonnes käme der Gegner in einem möglichen Viertelfinale diesmal aus der bärenstarken Nordgruppe mit absoluten Topteams, wie dem Club an der Alster, dem Harvestehuder THC oder dem UHC Hamburg. Die jeweiligen vier Siegerinnen der Viertelfinals bestreiten anschließend am 4./5.2. das Final Four in Frankfurt am Main. 
Auch durch die EM in Hamburg ist die Liga diesmal ausgeglichen im Kalender verteilt: Bis zum 4.Adventswochenende bestreiten die KTHC Damen die fünf Spiele der Hinrunde und im Januar, nach der Weihnachts-/Neujahrspause, die weiteren fünf Spiele der Rückrunde. Der letzte Spieltag steigt am 22.1., danach stehen für acht Teams die Playoffs auf dem Programm. Auch durch die Hallen EM sind viele Teams dieses Jahr erneut stark besetzt, und, anders als bei den Herren, wird man viele deutsche Nationalspielerinnen in der Halle sehen können. Die Exportspielerinnen machen sich dagegen in der Halle traditionell rar. Auch aufgrund dieser Konstellation sind als Favoritinnen auf den Titel sicherlich erneut die Damen des Düsseldorfer HC, des Mannheimer HC und des Clubs an der Alster als erstes zu nennen.  

*Bis Mittwoch, 23.11. 18 Uhr waren alle Kader leider noch nicht unter http://whv.hockey.de/VVI-web/default.asp?lokal=WHV einzusehen 

Kader und Vorbereitung 

Tor: Lisa Höllriegl (22 Jahre), Maja Sielaff (20)
Defensive: Nika Boenisch (22), Jule Fischer (20), Rebecca Grote (C, 30), Lena Kolmetz (20), Fee Mazkour (19), Lea Thomas (21), Maja Weber (20) 
Mitte: Anouk Kolmetz (18), Lea Stöckel (28), Helena Würker (24)
Sturm: Emma Boermans (23), Katharina Hüls (28), Pia Maertens (23), Camille Nobis (23), Sophie Prumbaum (19), Katharina Reuten (22), Ida Boelke (18)
Auf den ersten Blick tritt Köln mit einem starken, zur Feldhinrunde sehr ähnlichen Kader, zur Hallensaison an. Hoffnung machen die zuletzt starken Leistungen der beiden Torhüterinnen Maja Sielaff und Lisa Höllriegl auf dem Feld, sowie die nominell stark besetzte Offensive. Sollte Kapitänin Rebecca Grote die kurze Ecke in der Halle ähnlich treffen, wie in der Hinrunde auf dem Kunstrasen, wäre das eine weitere Stärke der Domstädterinnen. Was beim Hallenkader von Cheftrainer Markus Lonnes auffällt, ist das Fehlen der Nationalspielerinnen Julia Sonntag und Nike Lorenz. Mit dabei ist dafür Nationalstürmerin Pia Maertens, die in der 2.Dezemberwoche mit der Damen Nationalmannschaft bei der aus dem letzten in diesen Winter verschobenen Europameisterschaft in Hamburg antreten wird. Da die Danas noch bis vor zwei Wochen auf dem Feld spielten, und sich z.B. am letzten Wochenende bereits beim Messmer Cup auf die EM vorbereiteten, musste Rot-Weiss in der Vorbereitung allerdings größtenteils auf Maertens verzichten. Insgesamt lief die Vorbereitung laut Lonnes äußerst bescheiden:,, Die Vorbereitung lief so schlecht, wie man sich das nur vorstellen kann. Corona, Verletzte, das Team hat kein einziges Mal miteinander gespielt.” Der zum Feld kaum veränderte Kader ist, auch aufgrund der unglücklichen Vorbereitung, für den KTHC Cheftrainer kein Grund für Optimismus:,, Wir sind überhaupt nicht eingespielt und es fehlen schon Stützen im Vergleich zum Feld. Der kleine Kader ist aktuell noch kleiner und daher definitiv kein Vorteil.” Es bleibt also abzuwarten, welche Spielerinnen zum Auftakt am kommenden Samstag überhaupt einsatzfähig sind. 

Ziele und Saisonstart
,,Es wäre unseriös aktuell ein Ziel zu formulieren. Normalerweise wollen wir besser sein, als im letzten Jahr. Jetzt gerade geht es aber darum, dass wir unsere Situation in den Griff bekommen, da haben wir einfach ein kleines Problem. Gerade in der Halle ist eingespielt sein sehr wichtig, und das sind wir nicht. Dazu ist es auch ein deutlich anderer Kader, als letztes Jahr. Wir müssen jetzt gucken erst einmal spielfähig zu werden”, sagt Markus Lonnes zu den Zielen für diese Hallensaison. Ein Vorteil könnte hierbei sein, dass bis zur Weihnachtspause lediglich die Hinrunde gespielt wird, und in diesen vier Wochen auch noch die EM Pause enthalten ist. Ebenfalls helfen könnte es, dass mit dem Bonner THV zum Auftakt eines der vermeintlich schwächeren Teams der Westgruppe in der KTHC Halle gastiert. Anpfiff in der Halle im Rewe-Sportpark ist am Samstag um 14 Uhr, große Unterstützung ist natürlich gerade unter den erschwerten personellen Bedingungen gerne gesehen. Egal welche Spielerinnen bis zum Wochenende fit werden, am Sonntag liegt mit dem Gastspiel bei den Titelverteidigerinnen vom Düsseldorfer HC ab 12 Uhr ein echter Brocken auf dem Weg der Domstädterinnen. In der Woche darauf geht es dann zu Uhlenhorst Mülheim, bevor erst einmal die Europameisterschaft in Hamburg gespielt wird.  Sollte es Streams geben, wird dies zeitnah auf der Rot-Weiss Köln Homepage und den Social Media Kanälen bekannt gegeben. Vielleicht geht es für die KTHC Damen ab jetzt auch nur noch bergauf und der Weg führt doch zum Final Four an den Main.  

Vorschau Rot-Weiss Köln 1. Damen Hallenhockey Bundesliga 2022/23