Von Markus Lehnen
Sonntag, 22.01.: Crefelder HTC (5.West)- Rot-Weiss Köln (1.West) 1:2 (0:1)
Zum Abschluss der regulären Saison gastierten die bereits als Westmeister feststehenden 1.Damen des KTHC in Krefeld beim CHTC. Während es für Köln tabellarisch um nichts mehr ging, spielten die von André Schiefer trainierten Gastgeberinnen noch um den Klassenerhalt. Vor dem Spiel hatten sie fünf Tore Vorsprung auf Leverkusen, die zeitgleich mit dem DHC einen nicht minder schweren Gegner zu Gast hatten. Wie angekündigt schonte KTHC Cheftrainer Markus Lonnes keine seiner Spielerinnen, er tauschte im Vergleich zum Sieg gegen Leverkusen lediglich Fee Mazkour und Helena Würker für Lea Thomas und Nika Boenisch in seinen 12er Kader.
Mit von der Partie war auch Rot-Weiss Topscorerin Pia Maertens, die noch um die Torjägerkanone gegen UHC Hamburg Spielerin Sophie Stomps kämpfte, beide hatten vor dem Spiel 28 Tore auf ihrem Konto.
Dieses Fernduell sollte sich aber bald entschieden haben, denn vor guter Kulisse begann das Spiel in der Krefelder Glockenspitzhalle für die Gäste denkbar ungünstig. Fern der Führungskamera stürzte Pia Maertens so schwer, dass sie zunächst nicht aufstehen konnte und nur mit Hilfe in der Lage war den Platz zu verlassen. Die am rechten Bein lädierte Nationalstürmerin sollte in diesem Spiel auch nicht mehr zurückkommen. Wie schwer die Verletzung ist, war nach Abpfiff noch unklar, auch Coach Lonnes konnte noch nichts zur Schwere sagen. In jedem Fall an dieser Stelle: Gute Besserung und eine möglichst schnelle Rückkehr Pia!
Von dieser Situation vielleicht etwas geschockt fiel den Kölnerinnen gegen tief stehende CHTC Damen offensiv nicht viel ein und Chancen blieben Mangelware. Die erste gute Möglichkeit hatte dann auch Krefeld in der 7.Spielminute per Strafecke, die Lisa Höllriegl im KTHC Tor allerdings sicher hielt. Auf der Gegenseite hielt die 53-jährige Torwartveteranin Sonja Thüner gegen Katharina Hüls. Im 2.Spielabschnitt bot sich ein ähnliches Bild wie zuvor, die Kölnerinnen hatten klar mehr Ballbesitz, agierten aber vorm Krefelder Schusskreis zu fehlerhaft. In der 21.holten sie immerhin ihre 1.Strafecke heraus, die Jule Fischer mit einem satten Schuss dann auch gleich zum 1:0 für Rot-Weiss verwandelte. In der Folge hatte Camille Nobis noch zweimal die Chance zu erhöhen, doch die KTHC Stürmerin scheiterte in der 27.und 28.Minute zunächst am Pfosten und dann an Sonja Thüner, so dass das Spiel mit 1:0 in die Halbzeitpause ging.
Da Leverkusen zu diesem Zeitpunkt bereits 0:3 zurücklag hatte sich Krefelds Polster auf sieben Tore erhöht und es war klar, dass sie nichts an ihrem Spiel ändern mussten, das dementsprechend weiter ganz ähnlich wie im 1.Durchgang verlief. In der 38.Minute beschwerte sich Markus Lonnes anscheinend so energisch, dass die Schiedsrichter eine gelbe Karte für angebracht hielten. Die folgende Überzahl nutzten die CHTC Damen um ihre 2.Strafecke herauszuholen, die Jule Hufer dann auch mit einem schönen Flachschuss ins linke Eck zum 1:1 vollendete. Wenige Augenblicke später hätte Leni Hamacher fast noch einen drauflegen können, doch alleine vor Höllriegl schoss sie rechts am Tor vorbei. Da Düsseldorf mittlerweile mit 6:0 führte, und schon das Remis den Klassenerhalt rechnerisch perfekt gemacht hätte, mussten sich die Gastgeberinnen aber weiterhin wenig Sorgen machen. Auch nicht darüber, dass Köln anschließend wieder die Kontrolle über das Spiel erlangte. Katharina Reuten und Sophia Prumbaum scheiterten allerdings an der starken Thüner, Hüls verfehlte bei einem abgefälschten Ball das Tor um wenige Zentimeter. Und so war es in der 53.Spielminute die Kapitänin und Strafeckenspezialistin Rebecca Grote, die mit ihrer Spezialdisziplin höchstselbst das 2:1 für die Kölnerinnen erzielte und damit den 9.Saisonsieg perfekt machte. Auf der Gegenseite traf ihr Pendant (Kapitänin und Eckenschützin) Anna Küskes nämlich bei einer Ecke nur den rechten Pfosten. Das sollte auch die letzte Chance für Krefeld gewesen sein, und da auch Köln nicht mehr erfolgreich wurde, blieb es beim glanzlosen 2:1 Sieg der Domstädterinnen. Der große Jubel herrschte aber bei den CHTC Damen, die nach einer starken Leistung den verdienten Klassenerhalt feiern konnten. Für die RTHC Damen, die am Ende noch 3:14 gegen Düsseldorf unterlagen, geht es dagegen nach einem Jahr Bundesliga wieder zurück in Liga zwei. Nach einer starken Saison mit neun Siegen und einem Remis, zwölf verschiedenen Torschützinnen und der sowohl besten Offensive sowie Defensive gewinnen die Domstädterinnen dagegen völlig verdient zum ersten Mal seit 2014 die Weststaffel in der Hallen Bundesliga. Die Torjägerkanone holte sich im übrigen Sophie Stomps, die für den UHC beim 5:3 gegen Alster zweimal traf und die Saison mit 30 Toren abschließt.
,,Heute spielten viele Faktoren eine Rolle. Krefeld hat sich sich große Mühe gegeben das Zentrum dicht zu machen, die Verletzung war sicher in den Köpfen bei uns drin und die Halle hier ist auch nicht einfach zu spielen. Krefeld hat das gut gemacht, aber an sich ist das Spiel jetzt auch egal. Ich hoffe, dass Pi nichts passiert ist und ich bin froh, dass allen anderen nichts passiert ist“, äußerte sich KTHC Cheftrainer Lonnes zum Spiel. Mit Blick auf das Viertelfinale am nächsten Samstag um 12 Uhr gegen, wie nach dem 5:3 des UHC gegen Alster feststeht, den Club an der Alster meinte Lonnes:,, Das ist eine top Mannschaft mit guten Individualisten, man muss mal gucken mit was für einem Kader sie auflaufen.“
Tickets für den Viertelfinal Doubleheader der 1. Damen und Herren gegen den Club an der Alster gibt es ab sofort in der Gastronomie sowie der Geschäftsstelle des KTHC. Beide Teams und der ganze Verein freuen sich auf eine volle Hütte am Olympiaweg.
Kader KTHC: Lisa Höllriegl- Jule Fischer (1/3), Fee Mazkour, Katharina Reuten, Helena Würker, Camille Nobis, Sophie Prumbaum, Katharina Hüls, Pia Maertens, Lea Stöckel, Rebecca Grote (C, 1/10), Maja Weber
(Tore Spiel/Saisontore)
Tor CHTC: 1:1 Jule Hufer (E, 41.)
Schiedsrichter: P. Hesselmann, M. Winkler
Karten: 0:1 (Gelbe Karte)