Spielbericht 13. Spielwochenende Feldhockey Bundesliga 22/23 1.Herren KTHC

Von Markus Lehnen

Sonntag, 07.05.2023: Rot-Weiss Köln (1.Staffel A)- UHC Hamburg (2.Staffel A) 2:2 (1:0)

Zum Abschluss der Hauptgrunde kam es im Rewe-Sportpark zu einem echten Topspiel, denn das Spiel zwischen Rot-Weiss und dem UHC war gleichbedeutend mit einem Finale um den 1.Platz in der Staffel A. Dass dies überhaupt der Fall ist, ist sicherlich schon als Erfolg für das neu formierte Hamburger Team von Cheftrainer Benedikt Schmidt-Busse zu bewerten, die sich mitten in einem größeren Umbruch befinden und bisher eine überraschend starke Saison spielen. Einer der Höhepunkte in dieser war sicherlich der spektakuläre 4:3 Sieg im Hinspiel, als die Hanseaten bereits 0:3 hinten lagen bevor sie ein bemerkenswertes Comeback hinlegten. 

Auch deshalb, aber vor allem weil man alleine qua Selbstverständnis den 1.Staffelplatz holen wollte, brannten die Domstädter auf einen Sieg in diesem letzten Saisonspiel vor den Playoffs. Für diese Aufgabe stand KTHC Cheftrainer Pasha Gademan nach zwei Spielen Pause (bzw.einmal Bankplatz) wieder sein belgischer Nummer eins Goalie Vincent Vanasch zur Verfügung. Auch Tom Grambusch kehrte nach mehrwöchiger Zwangspause in den Kölner Kader zurück, Elian Mazkour fiel dafür aus. 

Vor guter Kulisse erwischten allerdings die Gäste aus der Hansestadt den besseren Start in die Partie. Der bald Kölner Michel Struthoff und der japanische Nationalspieler Koji Yamasaki hatten in der 3.Minute eine Doppelchance, Vanasch konnte aber jeweils sicher mit dem Fuß parieren. Auf der Gegenseite kam Rot-Weiss in der Folge mit Fabio Seitz und Moritz Trompertz zweimal gefährlich in den gegnerischen Kreis, zu einer wirklichen Torchance reichte es aber jeweils nicht. Als das Spiel gerade etwas vor sich hin plätscherte, spielte der wiedergenesende Tom Grambusch einen maßgenauen langen Pass in den Kreis zu Florian Adrians. Dieser verarbeitete den Ball perfekt und legte ihn in die Mitte, wo Fabio Seitz von Gian Lucca Graffitti per Foul am Abschluss gehindert wurde. Den fälligen Siebenmeter verwandelte KTHC Goalgetter Christopher Rühr gegen den extra für den Strafstoß eingewechselten Moritz-Henry Bretschneider sicher ins rechte untere Eck. Wirkliche offensive Sicherheit gab die Führung den Kölnern aber nicht, die dafür defensiv sicher standen. So entwickelte sich im 2.Viertel ein Spiel zwischen den Kreisen ohne wirkliche Torchancen. 

Das sollte sich in der 2.Halbzeit deutlich ändern. Bei einsetzendem Regen setzte sich Yamasaki bereits wenige Sekunden nach Wiederanpfiff auf der linken Seite durch und spielte den Ball von der Grundlinie auf Florian Sperling, der aber alleine vor Vanasch den kürzeren zog. Auf der Gegenseite wurde jetzt auch Köln gefährlicher. Eine Agi von Mink van der Weerden klärte Florian Leonhart mit dem Fuß und eine starke Kombination zwischen Rühr, Trompertz und Fabio Seitz konnte der Youngster nicht zum 2:0 nutzen, sein Versuch verfehlte das Tor um Zentimeter. Bei einem klasse Pass von Thies Prinz auf Chris Rühr spritzte in der 38.Spielminute Leonhart so eben noch vor den Kölner Stürmer. Zwei Minuten später stand der UHC dann kurz vor dem Ausgleich, doch Tom Grambusch konnte den Schuss von Tobias Jesus Martins für seinen geschlagenen Torwart Vanasch so eben noch vor der Torlinie klären. Die nächste Chance gehörte dann aber wieder den im 3.Viertel überlegenden Domstädtern. Timur Oruz spielte den Ball zu Maximilian Siegburg, dessen Versuch Leonhart unglücklich mit dem Fuß nach vorne klärte. Dort stand Florian Adrians goldrichtig und spielte den Ball zu Luis Höchemer, der nur noch zum 2:0 einschieben musste. Im direkten Gegenzug holten die keineswegs geschockten Gäste anschließend die 1.Strafecke des Spiel heraus. Für diese haben die Hamburger mit Benedikt Schwarzkopf einen Spezialisten, der diese Ecke auch diesmal trocken und flach im Kölner Tor zum 1:2 Anschlusstreffer versenken konnte. Bei Kölns 1.Strafecke, wieder nur eine Minute später, blockte der Torschütze dann noch mit vollem Körpereinsatz einen Schlenzer von van der Weerden ab. Die fällige Wiederholung platzierte der Niederländer in der Folge ungenau, weshalb Leonhart keine Probleme hatte den Schlenzer zu halten. Das war es aber in diesem ereignisreichen 3.Viertel immer noch nicht, denn auch der UHC bekam noch eine weitere Strafecke. Ohne den noch angeschlagenen Schwarzkopf verstoppten die Gäste allerdings den Ball und es ging mit einem 2:1 für die KTHC Herren in die letzte Viertelpause. In der 47.Minute hatte der amtierende deutsche Meister dann die Chance das Spiel vor zu entscheiden. Oruz fand Aron Flatten, der alleine vorm UHC Goalie allerdings die Entscheidung traf nochmal auf Chris Rühr abzulegen, der den Ball nicht am starken Fabian Leonhart vorbeibringen konnte. Danach baute der UHC spürbaren Druck auf, ohne sich allerdings wirkliche Torchancen herauszuspielen. Die Gastgeber spielten dagegen aber viele erfolgsversprechende Angriff unsauber aus und verpassten es ihrerseits für die Entscheidung zu sorgen. Als die Hanseaten schon ihren Torwart zu Gunsten eines 11.Feldspielers ausgewechselt hatten, bekamen sie in der 58.Spielminute wirklich noch eine weitere Strafecke. Diese verstoppten sie zunächst, doch Hannes Müller brachte den Ball dennoch aufs Tor, wo Vanasch nur nach vorne klären konnte, genau zum Hamburger Mittelfeldspieler Philipp Schmid, der seine Agi zum 2:2 Ausgleich ins Kölner Tor drosch. Bei diesem nicht unverdienten Unentschieden blieb es dann auch, weswegen Rot-Weiss Köln den Sieg in der Staffel A feiern konnte, zwei Zähler vor den Gästen aus Hamburg. Nach feiern war dem unzufriedenen KTHC Cheftrainer Pasha Gademan aber so gar nicht zumute:,, Der Ärger über das letzte Viertel überwiegt, das war schlecht. Einfache Ballverluste, schlechte Entscheidungen, nicht mutig gespielt, das war war einfach nicht gut. Der Fokus muss nun auf uns selbst liegen. Wie wir das besser machen können, wie wir es schaffen vier gute Viertel zu spielen und das aus uns herausholen, was wir können. Jeder Gegner, der in unsere Hälfte kommt, kommt auch in unseren Kreis, das darf einfach nicht passieren. Wir haben noch Zeit, aber ich kann mich auch nicht jede Woche hier hinstellen und sagen, dass es ein Prozess ist. Das Viertelfinale geht jetzt los, wir haben noch drei Spielwochenenden, wir müssen jetzt erfolgreich sein. Wir haben es leider nicht geschafft eine Serie aufzubauen und uns so ein gutes Gefühl zu holen, das müssen wir nun im Training schaffen.“ Ähnlich sah es Köln Mittelfeldmotor Timur Oruz:,, Der Ärger überwiegt absolut. Das war jetzt nicht unser Anspruch hier Unentschieden zu spielen. Es reicht am Ende, aber bisher sind wir nicht da, wo wir sein wollen. Es sind noch vier Wochen bis zum Final Four, was zu gewinnen unser Ziel ist, aber bis dahin haben wir noch einige Hausaufgaben zu erledigen. Ich bin aber auch selbstbewusst genug zu sagen, dass wir Berlin in zwei Spielen schlagen werden.“ 

Wie die 1.Damen spielen auch die 1.Herren des KTHC ab dem kommenden Wochenende ihre Viertelfinalserie gegen den Berliner HC. Spiel eins findet dann am Samstag oder Sonntag in der Bundeshauptstadt statt. 

Tore:

1:0 Christopher Rühr (7m, 13., 8.Saisontor)

2:0 Luis Höchemer (43., Saisontor)

2:1 Benedikt Schwarzhaupt (E, 44.)

2:2 Philipp Schmid (58.)

Schiedsrichter: A. Knechten, C. Blasch

Karten: 3:1 (3mal Grün, einmal Gelb)

Spielbericht 13. Spielwochenende Feldhockey Bundesliga 22/23 1.Herren KTHC