Von Markus Lehnen
Sonntag, 10.9.2023: Crefelder HTC (Staffel B)- Rot-Weiss Köln (Staffel A) 1:2 (1:2)
Bei hoch sommerlichen Bedingungen traten die 1.Herren des Hattrick DM Siegers Rot-Weiss Köln in Krefeld an der sonnigen Hüttenallee an, um die Mission Titel Nr.4 in Serie zu starten. Cheftrainer Pasha Gademan, der im Sommer selbst als Co Trainer beim DHB tätig war, hatte durch den großen Anteil an RW Spielern im EM Kader nur ein einziges Testspiel zur Verfügung (5:2 am Mittwoch in Krefeld an gleicher Stelle), um mit dem gesamten Kader an den Abläufen, Standards und Taktiken für die neue Saison zu feilen. Die beiden Neuzugänge Philipp Holzmüller und Michel Struthoff machten dagegen die gesamte Vorbereitung mit und standen auch diesmal in KTHC Kader. Im Tor spielte Jean-Paul Danneberg sein 1.Spiel als Nummer eins der Domstädter.
Krefeld geht mit beinahe demselben Kader wie im Vorjahr in die neue Spielzeit, Kontinuität ist bei den Niederrheinländern Trumpf. Cheftrainer Robin Gormley muss lediglich auf Jonathan Ehling (Karriereende) und Nathan Fouhy (zurück nach England) verzichten. Neue Spieler kamen nicht, der CHTC zog lediglich vier Spieler aus der eigenen Jugend in den A Kader.
Beim Saisonauftakt mussten beide Trainer allerdings namhafte Ausfälle verkraften. Pasha Gademan konnte nicht auf seine Nationalspieler Tom Grambusch und Timur Oruz zurückgreifen, Robin Gormley fehlte deren Nationalmannschaftskollege und Topstürmer Niklas Wellen. Gademan nutzte die Möglichkeit, setzte stark auf die Jugend und stellte mit Justus Warweg, Paul Babic und Christopher Monschau drei Teenager aus der eigenen Jugend auf.
In der prallen Sonne war Köln von Anfang an gewillt für klare Verhältnisse zu Sorgen. In den ersten sechs Minuten hatte Köln sage und schreibe fünf Strafecken, allerdings machte sich noch das Fehlen von Tom Grambusch bemerkbar, denn ein Tor erzielten die Gäste daraus zunächst nicht. Erst die 6.Strafecke, bei der Christopher Rühr ganz old school den Schlag als Abschluss wählte, führte zum 1:0, als der Kölner Topstürmer seinen ehemaligen Teamkollegen Joshua Onyekwue Nnaji im CHTC Tor tunnelte. In der 10.Spielminute hatte dann Krefeld seinerseits die ersten Chancen. Eine Strafecke von Masi Pfandt klärte Aron Flatten auf der Linie, eine weitere gute Abschlusschance vergab Christian von Ehren. Auf der Gegenseite verpassten Rühr (gehalten) und Fabio Seitz (vorbei) in der 13.Minute die Chancen auf 2:0 zu erhöhen. Und so gehörte der letzte Punch des 1.Durchgangs den Gastgebern. Sekunden vor der Viertelpause überbrückten die Krefelder das Mittelfeld mit perfekten Pässen, Martin Ignacio Ferreiro stach anschließend in eine Lücke im Kölner Abwehrverbund und schoss zum 1:1 ein. ,,Wir haben stark angefangen, das war wirklich überragend. Danach aber wenig Dominanz gezeigt, was aber auch am Wetter lag. Es war schon sehr heiß heute“, beschrieb KTHC Cheftrainer Pasha Gademan den Start seines Teams in das Spiel.
Das 2.Viertel verlief, möglicherweise auch wegen der hohen Temperaturen, etwas ruhiger. Nnaji hielt in der 22.Minute stark gegen Warweg, Danneberg hielt drei Minuten später ebenso gut gegen Julius Breucker. Gut drei Minuten vor der Halbzeitpause drehte dann Thies Ole Prinz auf links auf, fand mit einem genauen Pass Elian Mazkour, der im vollen Lauf auf Nnaji zulief und den Ball sicher zum 2:1 ins lange Eck schoss. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause.
Auch das 3.Viertel fing eher gemächlich an, bis Rot-Weiss zwischen der 37.und 40.Minute weitere drei Strafecken herausholte. Youngster Seitz scheiterte allerdings einmal an Nnaji und schoss zweimal rechts vorbei. Mit der Pausensirene hatte Rühr nochmal die Chance, doch er hatte aus spitzem Winkel nicht mehr genug Zeit für einen präzisen Abschluss.
Drei Minuten nach Wiederanpfiff war es wieder Seitz, der zunächst per Ecke an Nnaji scheiterte und anschließend die Ecke am Tor vorbeischoss. Am Ende sollte es bei einem Tor aus 13 Strafecken bleiben, ein deutlich verbesserungsbedürftiger Wert für die Titelverteidiger aus der Domstadt. ,,Das muss schon noch besser werden, aber wir müssen sehen, dass Mink van der Weerden nicht mehr da ist und Tom heute gefehlt hat. Wir brauchen Zeit für neue Varianten, und die hatten wir in dieser Vorbereitung bisher nicht. Das wird aber mit dem Training auch noch kommen“, erklärte Coach Gademan die ausbaufähige Eckenbilanz seines Team.
Krefeld fiel allerdings gegen nun defensiv gut stehende Kölner nicht mehr viel ein. Lediglich in der 55.Spielminute wurde es noch einmal eng, als Jean-Paul Danneberg zunächst Pfandts Strafeckenschlenzer nach rechts unten parierte und in der Folgeaktionen einen brachialen Schuss von Ferreiro in Weltklasse Manier hielt. Der CHTC opferte zwar drei Minuten vor Schluss noch den starken Nnaji für einen 11.Feldspieler, doch Chancen hatte nur noch der KTHC. Rühr (59., vorbei) und Seitz (60., abgeblockt) konnten aber auch nicht mehr das 3:1 erzielen. Und so blieb es beim verdienten (Chancenverhältnis 19:9 pro Köln) Sieg der KTHC Herren, gegen ein allerdings starkes Krefeld, das durchaus Möglichkeiten hatte das Spiel in einen Penalty Shoot-Out münden zu lassen.
Pasha Gademan war am Ende vor allem mit dem Ergebnis zufrieden:,, Drei Punkte sind wichtig heute, die müssen wir einfach mitnehmen. Wir wollten natürlich gut spielen und die Saison stark beginnen, das ist uns am Anfang auch gelungen. Die Frage ist halt, warum uns das nicht länger gelungen ist. Wir brauchen noch mehr den Rhythmus und den Flow, aber das wird mit mehr Trainingseinheiten auch noch kommen. Die drei jungen Paul, Justus und Christopher haben das heute super gemacht. Für die Jungs ist es wichtig auf dem Niveau Spiele zu spielen und die werden sie auch während der Saison bekommen.“
Weiter geht es für Rot-Weiss Köln am nächsten Samstag mit dem ersten Heimspiel der Saison im Rewe-Sportpark gegen den TSV Mannheim, mit drei Trainingseinheiten mehr und wahrscheinlich schon einem deutlich besseren Rhythmus.
Tore:
0:1 Christopher Rühr (E, 6., 1.Saisontor)
1:1 Martin Ignacio Ferreiro (15.)
1:2 Elian Mazkour (27., 1.Saisontor)
Schiedsrichter: Andreas Knechten, Peter Hippler