Von Markus Lehnen
Ich wünsche allen Lesern ein Frohes Neues Jahr 2024!
Samstag, 06.01.2024: Bonner THV (3.West) – Rot-Weiss Köln (2.West) 1:5 (1:2)
Aufstellung KTHC: Lisa Höllriegl- Paula Brux (C), Lea Thomas (1/1), Maja Weber, Fee Mazkour, Anna Küskes (2/2), Antonia Lonnes, Lynn Krings, Katharina Reuten, Charlotte von Hülsen, Sophie Prumbaum, Katharina Hüls (1/2)
Tor BTHV: 1:0 Lena Wenzel (8.)
Schiedsrichter: Philipp Hesselmann, Gerret Lukas
Zum Start ins Hockeyjahr 2024 stand für die KTHC-Damen gleich ein vorentscheidendes Spiel auf dem Spielplan, denn nachdem das Team von Cheftrainer Markus Lonnes vor Jahresfrist gegen Bonn in letzter Sekunde den Ausgleich schlucken musste, lagen die Bonnerinnen vor dem Spiel lediglich drei Punkte hinter Köln und damit dem letzten Playoffplatz.
Mit dem Abstieg haben die von Kristian Martens trainierten BTHV-Damen in dieser Saison damit nichts zu tun, vielmehr hatten sie sich für dieses rheinische Derby natürlich einiges vorgenommen. Vor allem zu beachten war hierbei mit Lena Wenzel eine der Doppeltorschützinnen aus dem Hinspiel. Die andere, Thea Scheidl, fiel dagegen an diesem Samstag aus.
Coach Lonnes hielt personell seinen bewährten Hallenkader dagegen und nahm im Vergleich zum letzten Spiel 2023 bei Raffelberg keinen Wechsel vor, begann so u.a. mit Lisa Höllriegl im Tor.
In der picke packe vollen BTHV-Halle entwickelte sich am Dreikönigstag zu Beginn ein eher zähes Spiel mit leichten Vorteilen für die Gäste aus der Domstadt. In der Folge kamen die Gastgeberinnen aber immer besser ins Spiel, während Rot-Weiss zunehmend fehlerhaft im Aufbau agierte. So kam es auch nicht vollends überraschend, dass die Bonnerinnen das 1.Tor des Spiels erzielten. In der 8.Minute setzte sich BTHV-Kapitänin Lena Wenzel auf rechts durch und schoss ins kurze Eck zum 1:0 ein. Köln reagierte zwar wütend, nutzte aber drei Strafecken nicht. Zu Beginn des 2.Viertels hatte Bonn sogar zwei Chancen durch Lotte Klein (16., 1vs1 Duell, gehalten und 17.knapp rechts vorbei) um die Führung ausbauen, bevor die KTHC-Damen langsam, aber sicher im Spiel ankamen. Der Ballbesitz nahm zu, das Pressing gelang besser und Bonn wiederum spielte unter diesem Druck viele Aufbaupässe ins Aus. Nachdem Sophie Prumbaum in der 24.Minute noch eine große Chance mit einem zu zentralen Abschluss vergab, war es nur eine Minute später Katharina Hüls, die zum 1:1 Ausgleich einschießen konnte. Eine Hereingabe von Prumbaum fiel der Kölner Stürmerin im Rückraum perfekt vor den Schläger und sie schoss sicher unten rechts ein. Keine zwei Minuten später nutzte Köln den Schwung des Tores und ging selbst durch Lea Thomas, nach schöner Vorbereitung von Katharina Reuten, in Führung. Diese setzte sich auf links durch, ihre Hereingabe stach Thomas dann sicher ins Tor. Bonn antwortete fast direkt, doch Lotte Klein kam zwar Lisa Höllriegl vorbei, nicht aber an Anna Küskes, die für ihre geschlagene Torfrau klärte. So ging es mit mit dem 2:1 für Köln in die Halbzeitpause.
In der 2.Halbzeit untermauerten die Gäste direkt ihre Dominanz der späten 1.Halbzeit und erhöhten durch Anna Küskes direkt in der 31.Minute auf 3:1. Anschließend hatte Wenzel zwei Mal die Chance zum Anschlusstreffer, doch sowohl aus dem Spiel wie auch mit der ersten und einzigen Strafecke der Bonnerinnen, scheiterte die BTHV-Kapitänin an KTHC-Torfrau Höllriegl. Besser machte es auf der Gegenseite Maja Weber in der 39.Minute, die nach starker Vorlage von Reuten den Ball ins lange Eck zur 4:1 Vorentscheidung einschoss. In der Folge probierte Bonn noch einmal alles, doch die besseren Chancen hatten die in Passqualität und Technik nun klar besseren Domstädterinnen. Auch das Herausnehmen von Torfrau Victoria Kammerinke für eine sechste Feldspielerin brachte keinen weiteren Erfolg für die Gastgeberinnen. Viel mehr nutzte Anna Küskes das leere Tor, um per Strafecke mit ihrem 2.Tor des Tages den 5:1 Endstand herzustellen. Damit gewann Rot-Weiss Köln das immens wichtige ,,sechs Punkte Spiel“ und vergrößerte den Abstand zu Bonn auf sechs Zähler.
,,Wir waren am Anfang etwas zu hektisch und unruhig. Da hat man gemerkt, dass wir etwas zu verlieren hatten. Aber danach sind wir super ins Spiel reingekommen und haben dann auch völlig verdient gewonnen. Unsere Eckenquote war heute etwas bescheiden, aber sonst war die Effizienz okay. Die Chancen waren halt auch dick, die muss man auch machen. Morgen wollen wir die Playoffs dann absichern und dann können wir gucken, was am letzten Wochenende noch Richtung Platz eins geht, aber erstmal wollen wir das Ding von heute morgen vergolden“, analysierte KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes den letztendlich deutlichen Sieg seines Teams. Auch Doppeltorschützin Anna Küskes zeigte sich sehr zufrieden:,,Nachdem wir uns über das Unentschieden im Hinspiel extrem geärgert hatten, war das ein guter Auftakt ins neue Jahr und ich glaube, dass wir mit den drei Punkten echt zufrieden sein können. Dazu war das heute wieder ein Schritt in die richtige Richtung, morgen wollen wir dann noch einen drauflegen und das Viertelfinale perfekt machen. Wir müssen halt lernen, weiter geduldig zu bleiben und den Gegner dann zu knacken. Das ist uns heute schon ganz gut gelungen, daran wollen wir anknüpfen.“
Sonntag, 7.1.2024: Rot-Weiss Köln (2.West) – Crefelder HTC (6.West) 4:2 (3:1)
Aufstellung KTHC: Maja Sielaff- Paula Brux (C), Lea Thomas, Maja Weber (1/2), Fee Mazkour, Anna Küskes, Antonia Lonnes, Lynn Krings (1/4), Katharina Reuten (1/6), Charlotte von Hülsen, Sophie Prumbaum, Katharina Hüls (1/3)
Tore CHTC: 1:1 Jule Hufer (E,15.), 4:2 Jule Weber (52.)
Schiedsrichter: Christoph Adler, Jan-Philipp Plüm
Am Sonntag hatten die KTHC-Damen dann bereits die Chance in der heimischen Hockeyhalle im Rewe-Sportpark an die guten Leistungen der letzten beiden Spiele anzuknüpfen und vor heimischem Publikum bereits zwei Spiele vor Saisonschluss das Viertelfinale perfekt zu machen. Die Chancen hierfür standen gut, denn die von Jens Höttemann trainierten Gäste vom Niederrhein holten vor der Partie aus sieben Spielen nicht einen Punkt und belegen im Moment folgerichtig den Abstiegsplatz im Westen, mit allerdings auch nur drei Punkten Rückstand auf die Damen von Uhlenhorst Mülheim.
Da der Kader zuletzt so gut in den Rhythmus fand, nahm KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes auf dem Feld keine Änderung vor und tauschte lediglich in der üblichen Rotation im Tor von Lisa Höllriegl zu Maja Sielaff.
Das Spiel begann noch etwas schleppend, aber mit klaren Vorteilen für die Gastgeberinnen. Frühe Chancen von Katharina Reuten und Antonia Lonnes parierte Routinier Sonja Thüner im CHTC-Tor aber sicher. In der 9.Minute kamen die KTHC-Damen dann aber erstmals entscheidend vor das gegnerische Tor: Lea Thomas setzte sich auf der rechten Seite stark durch und bediente Katharina Reuten, die sicher flach ins Tor zum 1:0 für Köln einschoss. Anschließend schlug die Stunde von Sophia Thüner, die gegen Anna Küskes, Katharina Hüls und zweimal Sophie Prumbaum parierte. Bei einem Rückhandschuss von Hüls in der 11.Spielminute rettete allerdings der Pfosten für sie. Wie aus dem nichts tauchte nach einem langen Pass in der 14.Minute plötzlich Aline Pasthy vor Maja Sielaff auf, diese verhinderte zwar noch den Ausgleich, allerdings führte gleich der nächste CHTC-Angriff zur 1.Strafecke der Partie. Nachdem Sielaff einmal sicher hielt, der Ball jedoch an den Fuß einer Mitspielerin fiel, verwandelte Jule Hufer die Wiederholung sicher links unten zum völlig überraschenden 1:1 Ausgleich. Anschließend wurde Rot-Weiss im Angriff wieder etwas ungenau und erspielte sich erst in der 18.Minute die nächste Chance, als Krings mit einem schnellen Pass das Feld für von Hülsen öffnete, die Sturmpartnerin Hüls so bediente, dass diese nur noch eindrücken musste- was nach kurzer Unsicherheit dann auch mit der Rückhand gelang. Danach herrschte acht Minuten Leerlauf im Spiel, Köln dominierte, ohne sich die ganz großen Chancen rauszuspielen, Krefeld blieb ohne weitere Torgelegenheit. Folgerichtig fiel in der 26.Minute dann auch das 3:1 für Rot-Weiss, als Krings durch den Kreis lief und unten links einschoss. Es sah zwar etwas so aus, als wäre Prumbaum noch dran gewesen, doch Jubel und offizielle Entscheidung sprechen für Lynn Krings als Torschützin. Mit Ablauf der ersten 30 Minuten bekam Köln noch seine ersten beiden Strafecken, doch einmal scheiterte Fee Mazkour an Thüner, bei der Wiederholung schoss sie knapp rechts vorbei, wodurch es mit einem verdienten 3:1 für die Gastgeberinnen in die Halbzeit ging.
Zu Beginn der 2.Halbzeit bot sich den gut 150 Zuschauern das gleiche Bild, wie zuvor. Rot-Weiss dominierte, hatte aber weiterhin kein Abschlussglück und vergab u.a. Strafecke Nummer drei. Entweder ging der Ball knapp daneben oder Thüner hielt, allerdings blieben viele Abschlüsse der klar überlegenen Kölnerinnen auch zu ungenau. In der 39.Minute war dann plötzlich erneut Pasthy frei durch, doch Sielaff behielt auch im zweiten 1vs1 Duell mit der Krefelderin die Oberhand. In der 43.Minute scheiterte dann Prumbaum zunächst an Thüner, eroberte den Ball allerdings zurück, bediente Maja Weber im Rückraum, die sich den Ball auf die Schusskreislinie vorlegte und präzise ins lange Eck zum 4:1 für die Domstädterinnen einschoss. Im Schlussviertel sollten den Kölnerinnen, die sich oft mit guten Kombinationen vor das gegnerische Tor spielten, aber kein Treffer mehr gelingen, da zu oft die Präzision fehlte.,,Bis vors Tor ist es echt gut, da schießen wir dann die Torhüterin an. Auch die Ecken waren gestern und heute nicht gut, aber daran ist ja zum Glück zu arbeiten“, beschrieb KTHC-Kapitänin Paula Brux die Abschlussproblematik. Und so wurde es selbst gegen die technisch wie spielerisch klar unterlegenen Krefelderinnen noch einmal kurz spannend, nachdem Jule Weber in der 52.Spielminute Maja Sielaff tunnelte und auf 2:4 verkürzte. Zwei Minuten später hatten die Gäste dann sogar die Doppelchance zum Anschlusstreffer, doch Mara Küskes und Hannah Echternach-Fricke scheiterten Sielaff, die vor allem gegen letztere eine starke Parade zeigte. Anschließend passierte aber nicht mehr viel, Krefeld verzichte auch darauf die Torhüterin für eine Feldspielerin vom Feld zu nehmen, so dass Rot-Weiss den völlig verdienten und 2,3 Tore zu niedrigen 4:2 Sieg über die Zeit brachte und damit das Viertelfinale zwei Spiele vor Schluss perfekt machte.
,,Die 1.Halbzeit fand ich heute richtig gut, die 2.Halbzeit war dann etwas schlecht, das kann man sagen. Das ist aber auch irgendwie verständlich, weil es einfach keinen Spaß macht gegen so eine Mannschaft zu spielen, die gar nicht am Spiel teilnehmen will und am Ende mit einer zwei Tore Niederlage zufrieden ist. Wenn wir unsere Chancen konsequent nutzen, geht das hier deutlich höher aus“, analysierte Coach Lonnes die Leistung seiner 1.Damen. Ähnlich sah es Paula Brux:,,Wir haben uns heute und gestern echt gesteigert, uns nicht unruhig machen lassen durch die die Gegnerinnen und unser Spiel durchgezogen. Heute wurde es kurz wieder etwas unruhiger, aber dann haben wir zum Glück wieder schnell die Kurve bekommen. Nächste Woche wollen wir daran anknüpfen und noch Platz eins und damit ein Heimspiel zu Hause mit einem Sieg gegen Düsseldorf klar machen.“
Aktuell bleibt man zwei Punkte hinter dem DHC, die mit U21 Nationalspielerin Lilly Stoffelsma gegen Bonn groß aufspielten und den BTHV mit 12:0 aus der eigenen Halle schossen. Gewinnt Köln allerdings am Samstag in Mülheim und am Sonntag ab 12 Uhr in heimischer Halle gegen Düsseldorf, gewinnt Rot-Weiss die Westgruppe. ,,Das Zwischenziel ist erreicht, das mussten wir aber auch in dieser Konstellation erreichen, wenn man ehrlich ist. Das haben wir souverän geschafft, jetzt können wir schauen, was nächste Woche noch möglich ist. Letztendlich ist, ob es nun Platz eins oder zwei wird, aber auch nicht Kriegsentscheidend“, äußerte sich Markus Lonnes nach dem Spiel zur geglückten Playoff-Qualifikation und dem letzten Spielwochenende der regulären Hallensaison.