Von Markus Lehnen
Großflottbeker THGC- Rot-Weiss Köln 3:3 (1:3)
Zum Auftakt des Doppelspieltags in der Hansestadt spielte das Team von Cheftrainer Markus Lonnes am Samstagnachmittag im Hamburger Westen gegen die 1.Damen des Großflottbeker THGC. Die Gastgeberinnen haben sich im Sommer deutlich verstärkt und liefen gegen Köln mit vier Olympionikinnen (Trinchinetti, Alonso, Iglesias Marcos und Fleschütz) auf. Bei Rot-Weiss spielte der aktuell bestmögliche Kader, es fehlte nur die langzeitverletzte Julia Busch.
Den besseren Start ins Spiel erwischte Großflottbek und konnte bereits in der 6. Minute mit 1:0 in Führung gehen. ,,Wir sind nicht gut gestartet, das Tor geht auch etwas auf meine Kappe“, beschrieb Köln Nationaltorhüterin Julia Sonntag die Anfangsphase ihres Teams und Markus Lonnes fügte hinzu:,, Wir sind ganz schlecht reingekommen, kassieren das verdiente 0:1.“ Dank eines etwas glücklichen Siebenmeters, den Katharina Hüls sicher verwandelte, konnte Rot-Weiss aber noch im 1.Viertel ausgleichen. Das 2.Viertel dominierten die Domstädterinnen anschließend. Die diese Saison sehr treffsichere KTHC Stürmerin Emma Boermans erzielte gleich nach Wiederanpfiff bereits ihren 5. Saisontreffer. Paula Brux erhöhte mit ihrem 1. Saisontor sogar noch zum 3:1 Halbzeitstand. ,,Das 2.Viertel haben wir klar dominiert und gehen völlig verdient mit 3:1 in die Pause“, bilanzierte Lonnes das Comeback seines Teams. Nicht mehr so deutlich, aber laut dem KTHC Cheftrainer immer noch dominant konnte Köln das 3.Viertel gestalten, die Vorentscheidung gelang aber nicht. Stattdessen kassierte KTHC Abwehrspielerin Maja Weber eine, laut Markus Lonnes, zweifelhafte Gelbe Karte und die Gäste mussten in Unterzahl in den letzten Spielabschnitt gehen. Was dann passierte beschrieb Julia Sonntag so:,, Wir haben dann einfach den Faden verloren, nur noch verteidigt. Großflottbek hat das schon gut gemacht, aber wir haben auch nicht gut gespielt.“ Großflottbek schaffte nämlich das Comeback und erzielte erst, per Strafecke, den Anschluss durch Monika Polewczak und nur fünf Minuten später auch noch den 3:3 Ausgleich durch die argentinische Nationalspielerin Eugenia Trinchinetti. Anschließend konnte Rot-Weiss die Kontrolle zurückerlangen und holte drei Strafecken heraus, doch der erlösende Siegtreffer gelang nicht mehr. ,,Hinten raus hätten wir gewinnen müssen, belohnen uns aber einfach nicht“, ärgerte sich Sonntag nach dem Schlusspfiff über die verlorenen Punkte. ,,Großflottbek hatte vier Olympionikinnen auf dem Platz, das ist schon eine ordentliche Truppe. Gegen die kann man schon 3:3 spielen, aber man kann nicht so 3:3 spielen, wie wir es gemacht haben. Das war 60 Minuten, in allen Mannschaftsteilen, keine gute Leistung“, bilanzierte Markus Lonnes den Auftritt der 1.Damen vom KTHC und Julia Sonntag bejahte die Frage, ob das Unentschieden ärgerlich sei:,, Ja, extrem ärgerlich. Die Stimmung ist gerade nicht gut. Wir drehen das Spiel, haben die Gegnerinnen zur Halbzeit voll auf der Rolle, geben es wieder her und belohnen uns am Ende einfach nicht. Morgen kann es nur besser werden.“ Nach dem verpassten Dreier rangierte Rot-Weiss Köln am Samstagabend mit sieben Punkten auf Platz 3 in der Staffel A und Platz sieben in der Gesamttabelle.
Tore:
1:0 Belén Iglesias Marcos (6.)
1:1 Katharina Hüls (7m, 14., 1.Saisontor)
1:2 Emma Boermans (14., 5. Saisontor)
1:3 Paula Brux (24., 1. Saisontor)
2:3 Monika Polewczak (E, 47.)
3:3 Eugenia Trinchinetti (52.)
Schiedsrichter: J. Borgmann, M. Garske
Club an der Alster- Rot-Weiss Köln 4:1 (3:0)
Am Sonntag ging es für die 1. Damen beim Club an der Alster in Hamburg- Wellingsbüttel weiter. Gegen das Team von Cheftrainer Jens George sahen die Kölnerinnen zuletzt recht gut aus, konnten das letzte Spiel im Hamburger Norden sogar mit 3:2 gewinnen.
Die Kölnerinnen spielten erneut mit ihrer aktuell bestmöglichen Formation, waren aber bei den mit Nationalspielerinnen gespickten Hamburgerinnen Außenseiterinnen. Mit einem 5:1 Heimerfolg am Vortag übernahmen die Gastgeberinnen zudem die Tabellenführung in Staffel B und Gesamtliga, mussten allerdings am Sonntag auf die Vizeeuropameisterinnen Hanna Granitzki und Lisa Altenburg verzichten. Im Tor begann Mali Wichmann für die schottische Nationaltorhüterin Amy Gibson.
Die Kölnerinnen, die sich nach dem unglücklichen Punktverlust vom Vortag viel vorgenommen hatten, starteten stark in die Partie und hatten bereits in der 2.Minute die erste gute Chance, doch Nika Boenisch schoss in guter Position über das Tor der Gastgeberinnen. ,,Wir sind gar nicht so schlecht ins Spiel gestartet“, sagte auch Köln Schlussfrau Julia Sonntag, doch in der Folge konnte Alster mehr und mehr Dominanz aufbauen. Auch weil Köln, gegen das starke Pressing von Alster, viele Bälle bereits in der eigenen Hälfte verlor, rollte Angriff nach Angriff auf Sonntags Tor. Nachdem Carlotta Sippel Lea Stöckel in der 4.Spielminute geschickt an den Fuß schoss, konnte Nele Aring eine Strafeckenvariante zum 1:0 für Alster verwerten. Eine 2., von Davidsmeyer, geschossene Ecke konnte Sonntag noch stark parieren, doch in der 20 Minuten war sie bei Alsters 3. Strafecke machtlos, als Carlotta Sippel den Ball ins linke untere Eck schoss und sie den Ball nicht mehr entscheidend parieren konnte. In ihrer besten Phase übten die deutschen Meisterinnen von 2018 und 2019 weiter einen starken Druck aus und nach einem langen Ball von Huse auf Schröder, leitete diese den Ball an Bludau weiter, die wiederum Juliane Grashoff fand, die im Kreis mehrere KTHC Damen ausspielte und den Ball in den Rückraum legte, aus dem Hanna Valentin nur noch zum 3:0 einschieben zu brauchte. ,,In dieser Phase war Alster sehr stark, da kamen wir nicht mehr hinten raus. Ich finde zwar, dass wir individuell noch ganz gut verteidigt haben, aber da war Alster einfach auch sehr gut“, beschrieb Sonntag diese Spielphase. Das 3:0 war dann auch der Halbzeitstand. Die Domstädterinnen hatten zwar durchaus gute Angriffe, aber zu guten Chancen kam das Team von Markus Lonnes nicht. Entweder kam es vorher zu technischen Fehlern, wie in der 23.Minute bei Katharina Reuten, oder der letzte Pass verfehlte die jeweilige Mitspielerin.
In der 2.Halbzeit war es wieder Hanna Valentin, die in der 39.Minuten, stark aus der Drehung, das 4:0 erzielte. Für Rot-Weiss Köln, bei denen u.a. Rebecca Grote noch per Strafecke den Pfosten traf, konnte zehn Minuten vor Schluss immerhin noch Amelie Fricke den Ehrentreffer, nach starker Vorarbeit von Pia Maertens, erzielen. ,,Die 2.Halbzeit gegen eines der besten Teams der Liga haben wir immerhin ausgeglichen gespielt. Uns fehlte halt in großen Teilen die Konstanz und ein gutes System, aber im 2.Abschnitt haben wir zumindest bewiesen, dass wir uns auch gegen ein Team wie Alster nicht verstecken müssen“, fasste eine insgesamt enttäuschte Julia Sonntag das Spiel zusammen.
Nach diesem enttäuschenden Wochenende liegen die Kölnerinnen nun auf dem 3.Platz in ihrer Staffel und auf dem 7.Platz in der Gesamttabelle. Für das Viertelfinale sieht es weiterhin gut aus, allerdings muss schnell wieder gepunktet werden, um nicht den Anschluss an den Düsseldorfer HC und UHC Hamburg zu verlieren, die aktuell sechs (DHC) bzw. sieben (UHC, bei zwei Spielen mehr) vor Rot-Weiss Köln liegen. Gelegenheit dazu hat das Team von Markus Lonnes am nächsten Samstag beim Harvestehuder THC.
Tore:
1:0 Nele Sophie Aring (4.)
2:0 Carlotta Sippel (E, 20.)
3:0 Hanna Valentin (21.)
4:0 Hanna Valentin (39.)
4:1 Amelie Fricke (50., 1. Saisontor)
Schiedsrichter/innen: T. Lipsky, N.Schuschel
Tabellen: http://www.hockey.de/VVI-web/default.asp?lokal=DHB&menue=/VVI-web/menue-sport.asp&innen=/VVI-web/Ergebnisdienst/Ligen-BUR.asp&auswahl=Feld