Spielbericht 5.Spielwochenende KTHC 1.Damen

Von Markus Lehnen
Harvestehuder THC- Rot-Weiss Köln 4:3 (1:1)
Nach zuletzt zwei Niederlagen reisten die 1.Damen des KTHC nach Hamburg, um beim HTHC ihren Negativtrend zu stoppen. Während die zuletzt viermal in Serie siegreichen Gastgeberinnen in Bestformation auflaufen konnten, fiel bei Rot-Weiss, neben der langzeitverletzten Julia Busch, mit Emma Boermans die bisher erfolgreichste Torschützin der Domstädterinnen aus.
Im herbstlichen Hamburg-Winterhude tasteten sich beide Teams im ersten Viertel erst einmal ab, welches dementsprechend ereignislos blieb. Erst in der 17. Spielminute kam es zur 1. Torchance, als Annelotte Ziehm in den Schusskreis der Kölnerinnen eindrang, den Ball mit der Rückhand aufs Tor brachte und  dort letztendlich Maren Kiefer zum 1:0 für Harvestehude abstauben konnte. Nachdem wieder Kiefer anschließend die Chance auf das 2:0 vergab, fanden die KTHC Damen besser ins Spiel. Ihre erste Strafecke hielt Rosa Krüger im Hamburger Tor noch stark, anschließend drang allerdings Nationalspielerin Pia Maertens, nach starker Einzelaktion, in den Schusskreis ein, legte den Ball vors gegnerische Tor, wo Paula Brux zum vermeintlichen 1:1 abstauben konnte. Die Schiedsrichter gaben diese Tor allerdings nicht, sondern entschieden stattdessen auf Strafecke. Diese konnte Krüger zunächst wieder halten, doch die frei stehende Maertens nutzte den Abpraller und schoss den Ball ins rechte obere Eck zum 1:1 Ausgleich. Nach mehreren kleineren Chancen tauchten in der 25. Minute Paula Brux und Katharina Reuten alleine vorm HTHC Tor auf, scheiterten aber erneut an der starken Rosa Krüger. ,,Das war in jedem Fall eine gute Reaktion von uns nach dem 0:1, kämpferisch haben wir schon da viel auf den Platz gebracht“, bilanzierte Pia Maertens die 1.Spielhälfte der Rot-Weiss Damen.
Die 2. Halbzeit begann mit Strafecken auf beiden Seite, die jedoch nicht verwertet werden konnten. In einem jetzt turbulenten Spiel waren es nach 36 Minuten aber dann die Kölnerinnen, die das erste Ausrufezeichen setzen konnten. Inma Sophia Hofmeister zog stark in den Schusskreis, legte den Ball zu Maertens, die wiederum die frei stehende Katharina Hüls fand. Diese schob den Ball dann souverän zur Kölner Führung ein. Anschließend dominierte Rot-Weiss weiter, hätte mit der 3. Strafecke die Führung ausbauen konnte, doch Paula Brux vergab eine aussichtsreiche Schussmöglichkeit. ,,Das soll keine Ausrede sein, aber auf diesem Platz sind Strafecken auch wirklich schwierig, hier ist der Heimvorteil größer als anderswo“, äußerte sich Köln Cheftrainer Markus Lonnes zur Strafeckenverwertung seines Teams auf dem bekannt unebenen Platz am Voßberg. Es kam anschließend wie so oft im Hockey, in der 44. Minute war es eben der HTHC, der eine Strafecke durch die Spezialistin Laura Saenger zum 2:2 nutzten konnte. Beim satten Schuss ins rechte Eck war Kölns Nationaltorhüterin Julia Sonntag machtlos. Doch Rot-Weiss Köln blieb gut im Spiel, und konnte unmittelbar mit dem Start des Schlussviertels erneut in Führung gehen. Die in diesem Spiel überragende Pia Maertens schnappte sich im Mittelfeld den Ball, drang in den Schusskreis ein und schloss unhaltbar mit der argentinischen Rückhand zum 3:2 ab. Doch auch diese Führung sollte nicht lange halten, denn bereits drei Minuten später setzte sich Marisa Martin Pelegrina gegen drei Kölnerinnen durch und brachte den Ball vors Kölner Tor. Julia Sonntag konnte noch parieren, doch den Nachschuss nutzte Maren Kiefer zum 3:3. ,,Das geht so nicht, wir dürfen nicht so viel zulassen, gerade wenn wir in Führung sind. Die Gegnerinnen kommen viel zu einfach in den Schusskreis, aber das Problem fängt schon vorne an. Da müssen wir einfach auch mal den Körper reinstellen und cleverer verteidigen. So lassen wir uns hinten reindrängen und kassieren die Gegentore“, zeigte sich Pia Maertens enttäuscht über die Defensivleistung ihres Teams. Nach dem 3:3 hätten die Gastgeberinnen um ein Haar gleich noch das 4:3 erzielt, aber Annelotte Ziehm scheiterte zweimal an Julia Sonntag und der Nachschuss von Schlüter ging knapp vorbei. Auf der Gegenseite war es wiederum die Kölnerinnen, die zunächst auch ihre 4. und letzte Strafecke nicht verwerten konnte und anschließend in Person von Inma Hofmeister ihre letzte große Chance vergaben, als diese in aussichtsreicher Position über den Ball schlug. Als alles nach einer Punkteteilung aussah führte Katharina Bauer in der 58. Minute  einen Freischlag schnell aus, setzte sich gegen mehrere Kölnerinnen durch und wurde durch Hofmeister vermeintlich per Stockfoul gestoppt. Den umstrittenen Siebenmeter verwertete Laura Saenger mit einem unhaltbaren Schuss in linke obere Eck zum 4:3 Endstand. Köln verlor damit zum dritten Mal in Folge, während der HTHC mit dem fünften Sieg in Serie den Anschluss an die die Top Zwei der Staffel B herstellen konnte. Obwohl Harvestehude ganze acht Punkte mehr auf dem Konto hat als Rot-Weiss, liegen beide Teams aktuell auf dem dritten Platz ihrer Staffel. ,,Bei zwei Toren hatten wir Pech mit Schiedsrichterentscheidungen, aber insgesamt liegt die Misere aktuell in allen Mannschaftsteilen. Defensiv lassen wir im Grunde nicht so viel zu, verteidigen ok, aber sobald die Gegnerinnen eine Chance haben ist der Ball auch im Tor. Offensiv machen wir zu wenig aus unseren Chancen, haben auch heute mehr Torchancen, die wir zu oft nicht nutzen. Der Gegner macht aus sieben Chancen vier Tore“, zeigte sich Kölns Trainer Markus Lonnes enttäuscht ob der erneuten Niederlage. Auch Pia Maertens zeigte sich trotz der eigenen Topleistung enttäuscht:,, Meine Leistung steht im Hintergrund, wenn wir als Team verlieren. Ich denke das war eine klare Leistungssteigerung zur letzten Woche und eine unglückliche Niederlage. Allerdings dürfen wir dieses Spiel nicht verlieren.“
Am kommenden Wochenende haben die Kölnerinnen vor heimischer Kulisse mit Spielen gegen Berliner HC und den UHC Hamburg die Möglichkeit ihre Negativserie zu beenden und wichtige Punkte für den Playoff Einzug zu sammeln. Mit nun acht Punkten Rückstand ist Platz zwei in der Staffel A allerdings erstmal nicht mehr in Reichweite.

Tore:
1:0 Maren Kiefer (18.)
1:1 Pia Maertens (E, 20., 5. Saisontor)
1:2 Katharina Hüls (36., 3. Saisontor)
2:2 Laura Saenger (E, 44.)
2:3 Pia Maertens (46., 6. Saisontor)
3:3 Maren Kiefer (49.)
4:3 Laura Saenger (7m, 58.)
Schiedsrichter: M. Garske, P.Wetzel

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