Von Markus Lehnen
Samstag, 8.10.2022: Crefelder HTC (Staffel A, 5.)- Rot-Weiss Köln (Staffel A, 1.) 2:2 (1:1)
Am Samstag gastierten die 1.Herren des KTHC beim Aufsteiger Krefeld auf der Gerd-Wellen Hockeyanlage. Die Niederrheiner korrigierten letzte Saison souverän den Betriebsunfall Bundesligaabstieg und stiegen als 1.der Nordgruppe in die Bundesliga auf. Damit die Gefahr eines erneuten Abstiegs gemindert wird, investierte man im Sommer in neue Spieler und holte viele Bundesligaerfahrene Kräfte. Aus Rot-Weiss Sicht ist natürlich Torwart Joshua Onyekwue Nnaji der bekannteste dieser Spieler, wurde ,,Joshi” doch bei Rot-Weiss ausgebildet und letzte Saison als Nummer zwei deutscher Meister. Der größte Namen ist aber der für den Welthockeyspieler Award 2022 nominierte Niklas Wellen, der aus den Niederlanden zurück nach Krefeld kam. Weitere Topzugänge sind Masi Pfandt (vom HTHC) und der argentinische Nationalspieler Martin Ferreiro. Aktuell haben die Krefelder allerdings mit Verletzungsproblemen zu kämpfen, so fiel u.a. Max van Laak aus, so dass Cheftrainer Robin Gormley noch einmal die Hockeyschuhe schnürte und als Spieler auflief.
Bei Rot-Weiss rotierte im Vergleich zur bitteren 3:4 Niederlage beim UHC Hamburg Florian Adrians für Henrik Siegburg in den Kader, ansonsten hatten die selben 16 Spieler die Chance es besser zu machen, als vor sieben Tagen. Einen prominenten Ausfall gab es aber doch, Cheftrainer Pasha Gademan fehlte an diesem Wochenende.
Bei strahlendem Sonnenschein erwischten die Gäste aus der Domstadt einen Start nach Maß und verlagerten das Spiel früh in die Hälfte der Krefelder. In der 8.Spielminute dribbelte sich Nationalspieler Johannes Große von der Mittellinie bis in den Schusskreis, wo er mit einem Rückhandlupfer Onyekwue Nnaji keine Chance ließ und die frühe Kölner Führung erzielte. Anschließend kamen die Gastgeber aber besser ins Spiel und hatten ihrerseits durch Martin Ferreiro die Ausgleichschance, Vincent Vanasch hielt aber sicher gegen den Argentinier. In der 16.Spielminute hielt Onyekwue Nnaji in der Folge die 1.KTHC Strafecke, geschossen von Tom Grambusch. Als der Livestream sich gerade eine Auszeit nahm, erzielte Masi Pfandt den Ausgleich für den CHTC, über den ich deswegen aber nichts weiter schreiben kann. Kurz vor der Pause war der Stream wieder da und man konnte noch eine Strafecke von Pfandt sehen, die Vanasch aber ebenso parierte, wie den anschließenden Nachschuss. Damit ging es mit einem verdienten 1:1 in die Halbzeitpause.
Aus dieser kamen die Gastgeber besser und hatten in der 32.Minute per Strafecke die Chance zur Führung, doch die vielbeinige Rot-Weiss Abwehr blockte diese zweimal regelkonform ab. Offensiv kam von Köln in dieser Phase allerdings wenig, lediglich eine kleinere Chance von Maximilian Siegburg wurde bis zur 45.Minute erspielt. Ganz anders die Krefelder, die mehr und mehr den Glauben gewinnen zu schienen den Favoriten besiegen zu können und das Spiel mehr und mehr in die KTHC Hälfte verlagerten. In der 43.Spielminute war es dann Kapitän Niklas Wellen, der den Ball in den Kreis schoss, wo CHTC Toptorschütze Masi Pfandt entscheidend abfälschte und Vincent Vanasch beim 2:1 keine Chance ließ. Die Moral stimmte aber bei den Gästen, die direkt reagierten und eine Minute vor der Viertelpause eine weitere Strafecke herausholten. Diesmal traf Tom Grambusch den Ball perfekt und schlenzte ins linke untere Eck zum 2:2. Im Schlussabschnitt bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild wie zuvor, die Krefelder waren das leicht bessere Team, ohne die ganz großen Chancen zu kreieren. Gut vier Minuten vor Schluss bekamen sie allerdings ihre letzte Strafecke, doch Vanasch zeigte seine ganze Klasse und hielt Pfandts satten Schlenzer ins linke untere Eck sicher. Auf der Gegenseite hatte zwei Minuten später Tom Grambusch seinerseits die Chance das Spiel per Ecke zu entscheiden, doch er verfehlte das Tor rechts. In den letzten Sekunden kam der deutsche Meister noch einmal in den gegnerischen Schusskreis, als Trompertz dort Thies Ole Prinz fand. Doch obwohl dieser sich gefoult fühlte, pfiffen die Schiedsrichter keine Strafecke oder gar Siebenmeter, sondern beendeten stattdessen das Spiel. Am Ende blieb Rot-Weiss im 2.Spiel in Folge sieglos und musste sich bei starken Krefeldern mit einem Punkt begnügen. Co-Trainer Dominic Giskes war dementsprechend unzufrieden:,, Das war das Gegenteil von zufriedenstellend, das war kein gutes Spiel von uns. Wir haben gut angefangen, aber dann stark nachgelassen, Offensiv wie Defensiv viele zu viele Fehler gemacht und einfach zu wenige Chancen herausgespielt. Das war einfach insgesamt nicht gut.” Mit dem Remis behielten die Domstädter allerdings ihren Spitzenplatz in Staffel und Gesamttabelle.
Tore:
0:1 Johannes Große (8., 1.Saisontor)
1:1 Masi Pfandt (22.)
2:1 Masi Pfandt (43.)
2:2 Tom Grambusch (45., 5.Saisontor)
Schiedsrichter: P. Hippler, S. Peters
Karten: Keine
Sonntag, 9.10.2022: Rot-Weiss Köln- Harvestehuder THC (Staffel A, 3.) 5:0 (2:0)
Am Sonntag kam es im Rewe-Sportpark in Köln-Müngersdorf zur Neuauflage des Halbfinals der letzten Saison. Bei ihrem 2.Meistertitel schlugen die Kölner damals in Bonn den HTHC nach langem Rückstand mit 3:1. Dieses Spiel war allerdings auch das letzte Spiel des langjährigen Führungsspielers Tobias Hauke, der nach der letzten Saison (erst einmal) nicht mehr aktiv ist. Das Team von Cheftrainer Christoph Bechmann verstärkte sich im letzten Sommer allerdings durchaus namhaft. Luis Holste kam vom MHC, Hywel Jones aus England und, wie so viele andere Teams, leisteten sich auch die Hanseaten einen argentinischen Nationalspieler, Santiago Binaghi. Holste und Binaghi kamen auch in diesem Spiel zum Einsatz, Jones fiel dagegen aus.
Rot-Weiss spielte mit genau denselben 17 Spielern, wie am Vortag. Pasha Gademan fiel weiter aus, für ihn übernahmen auch diesmal seine beiden Co-Trainer Dominic Giskes und Wolgang Kluth.
Bei bestem Wetter waren die Kölner von Anfang an gewillt, die Serie von zuletzt zwei sieglosen Spielen zu brechen, eine wirkliche Chance hatte in den ersten Spielminuten allerdings nur Kölns bisheriger Topscorer, Elian Mazkour, der aber in der 5.Minute noch am Tor vorbeischoss. Besser machte er es gut sechs Minuten später. Antheus Barry spielte den Ball erst in den Kreis, als dieser abgewehrt wurde, holte er ihn sich postwendend zurück, spielte zentral auf Mazkour, der völlig humorlos mittig zum 1:0 traf. Köln war in der Folge überlegen, Chancen waren aber weiterhin Mangelware. Mit großer Effizienz sollte aber auch die dritte Chance zum Tor führen. In der 19.Minute fand Maximilian Siegburg im Kreis erneut Mazkour, der diesmal aus halbrechter Position Anton Brinckman in HTHC Tor keine Chance ließ und auf 2:0 erhöhte. Die einzige wirkliche Chance für die Hamburger im 1.Durchgang entstand eine Minute später, doch Niklas Reuter schloss aus guter Position zu zentral ab und ließ Vincent Vanasch leichtes Spiel. HTHC Topstar Michael Körper, der am Vortrag in Düsseldorf noch dreimal getroffen hatte, blieb beinahe unsichtbar im 1.Durchgang.
Das lag auch daran, dass es bis zur 40.Minute keine Strafecken gab. Diese hatte dann aber Rot-Weiss, nachdem Seitz mit einer guten Körpertäuschung ein Fußspiel im Kreis provoziert hatte. Tom Grambusch ließ sich nicht zweimal bitten und schlenzte den Ball rechts unten zum 3:0 ins Tor. Kurze Zeit später traf Neuzugang Aron Flatten nur den Pfosten, doch diesmal sollte es zu keiner Aufholjagd eines Hamburger Gegners kommen. In der 47.Minute war es die 2.Kölner Strafecke, diesmal stark von Rühr herausgeholt, die diesmal der niederländische Auswahlspieler Mink van der Weerden durch die Beine von Brinckman zum 4:0 verwandelte. Quasi im Gegenzug bekam dann der HTHC seine 1.Ecke. Doch an so einem richtig gebrauchten HTHC Tag ging der Schlenzer von Reuter, nach Ablage von Körper, nur an den Innenpfosten. Gut zehn Minuten vor Schluss spielte Christopher Rühr Youngster Fabio Seitz gekonnt frei und dieser schoss mit seinem 1.Saisontor den 5:0 Endstand in einem letztlich einseitigen Spiel. ,,Wir haben heute gut den Ball laufen lassen und individuell sehr gut gespielt. Nach dem 3:0 haben wir endlich einmal weitergemacht, das war zuletzt etwas unser Problem. Nur eine Ecke gegen sich zu haben ist gegen einen Gegner wie den HTHC top. Die Defensive stand aber insgesamt super, wir haben individuell und als Mannschaft prima verteidigt und eigentlich ja nur zwei Torchancen zugelassen”, freute sich KTHC Co- Trainer Dominic Giskes über die klare Leistungssteigerung zu den letzten beiden Auftritten der KTHC Herren.
Mit diesem Sieg liegt Köln nun mit 19 Punkten recht souverän an der Spitze der dahinter enggeballten Staffel A. Mit einem Spiel weniger und drei Punkten mehr als der 2.,UHC Hamburg, hat Köln zwar etwas Luft, doch auf den aktuell 5., dem Crefelder HTHC, hat man auch nur fünf Punkte Vorsprung. Der UHC, Mülheim, der HTHC und der CHTC liegen alle innerhalb von zwei Punkten. Es bleibt also spannend. Das letzte Heimspiel gegen die bisher punktlosen Düsseldorfer bestreitet Köln dann bereits am Mittwochabend um 20 Uhr unter Flutlicht am Olympiaweg. Für ein stimmungsvolles Rheinderby sollte also gesorgt sein.
Tore:
1:0 Elian Mazkour (10., 8.Saisontor)
2:0 Elian Mazkour (17., 9.Saisontor)
3:0 Tom Grambusch (E, 40., 6.Saisontor)
4:0 Mink van der Weerden (E,47., 2.Saisontor)
5:0 Fabio Seitz (50., 1.Saisontor)
Schiedsrichter: T. Meissner, T. Lange
Karten: 0:2 (beide Grün)
Tabellen: http://whv.hockey.de/VVI-web/default.asp?lokal=WHV