Von Markus Lehnen
Samstag, 07.01: Schwarz-Weiß Neuss (3.West)– Rot-Weiss Köln (1.West) 7:16 (2:5)
Für die 1.Herren des KTHC startete das Hockeyjahr und damit die Rückrunde 2023 beim gewohnt stimmungsvollen Gastspiel in Neuss. Das Team von Matthias Gräber spielte eine starke Hinrunde, schlug u.a. Uhlenhorst Mülheim in heimischer Halle, sammelte neun Punkte und lag zur Saisonhalbzeit nur wegen dem schlechteren Torverhältnis hinter dem UHTC auf Platz drei in der Tabelle der Staffel West. Der souveräne Tabellenführer aus Köln musste erneut auf Goalie LennardLeist verzichten, wie zuletzt stand nur Felix Langer als Schlussmann im Kader von Dominic Giskes und Wolfgang Kluth. Leist war länger erkrankt und musste bis Freitag Antibiotika nehmen, Coach Giskes erwartete seine Rückkehr aber zeitnah. Sein Bundesligadebüt feierte Leo Mink, der erstmals den 12.Kaderplatz besetzte.
Rot-Weiss begann das Spiel, wie zuletzt ohne Leist gewohnt, mit sechs Feldspielern und, wie zuletzt gewohnt, machte sich dieser taktische Kniff erneut bezahlt. Vor einer beinahe komplett vollen Halle an der Jahnstraße dominierten die Gäste von Beginn und gingen durch Maximilian Siegburg, der einen Pass von Mazkour verwertete und ins lange Eck einschoss, bereits nach nicht einmal zwei Minuten in Führung. Ein wildes Spiel deutete sich aber bereits in dieser Phase an, nachdem Philipp-Alexander Weide in der 5.Minute, per Rückhand ins leere Tor, ausglich. Keine drei Minuten späterspielte Florian Pelzner den Ball auf links außen zu Maximilian Siegburg, der diesen scharf vors Tor gab, wo Frederik Nyström nur noch den Schläger für die erneute Rot-Weiss Führung hinhalten musste. Nach einigen weiteren Chancen, bei denen die Kölner entweder das Tor verfehlten oder an Konstantin Hayner im SW Neuss Tor scheiterten, war es noch vor der 1.Viertelpause Topscorer Elian Mazkour, der per Strafecke auf 3:1 für sein Team erhöhte. 12:1 Torchancen sprachen im 1.Viertel schon früh eine klare Sprache. ,,Das 1.Viertel war wunderbar, wir hätten nur vier, fünf Tore mehr schießen müssen. In Angriff und Verteidigung war das aber super“, bewertete KTHC Trainer Giskes den Start seine Teams in die Partie. Im 2.Viertel war es zunächst Nyström, der mit zwei weiteren Treffern dem Spiel seinen Stempel aufdrücken konnte und die Gäste auf 5:1 davonziehen ließ. Neuss` Topscorer Vitali Shevchuk stellte anschließend noch den 2:5 Halbzeitstand her, Weide verpasste kurz vor der Pause das 3:5 per Rückhand nur knapp.
Wer aber dachte die 1.Halbzeit wäre schon wild gewesen, der wurde in der 2.Halbzeit eines besseren belehrt. Nachdem seine Strafecke nur per Körper am Einschlag gehindert werden konnte, versenkte Mazkour zunächst einen Siebenmeter, sicher unten rechts, zum 6:2 in der 32.Spielminute. Keine Minute später veredelte Max Siegburg seinen Ballgewinn Momente zuvor zum 7:2 für die Domstädter. In dieser Szene verletzte sich SWN Torwart Konstantin Hayner allerdings so schwer, dass er den Platz verlassen musste und nun Matthias Gräber gezwungen war mit sechs Feldspielern zu spielen. Giskes und Kluth stellten dagegen Felix Langer zum ersten Mal an diesem Abend ins Tor. Auch in vermeintlicher Unterzahl behielt der Hallenmeister von 2020 die besseren Karten und konnte durch Tore von Henrik Siegburg (36.) und Florian Adrians (39.) auf 9:2 davonziehen. In einem nun atemlosen Spiel verkürzte Bartosz Zaworski im Gegenzug auf 3:9. Jetzt folgten die Minuten von Elian Mazkour, der zwischen der 41.und 44.Spielminute drei Mal traf und auf 12:3 erhöhte. Ein 5.Tor Mazkours im 3.Viertel verhinderte kurz vor der Viertelsirene lediglich der Pfosten. Nach der kurzen Pause traf Weide weitere zweimal, bevor erneut Mazkour, mit seinem bereits 6.Tor in diesem Spiel, wieder für die KTHC Herren traf. 5:13 stand es also, als Langer erneut das Tor verließ. Doch auch im sechs gegen sechs hatten die Gäste die besseren Argumente, diesmal traf zunächst Florian Pelzner. Shevchuks 6:14 beantworte in der gleichen 54.Minute direkt Elian Mazkour mit seinem siebten Streich zum 6:15. Glücklicherweise konnte Konstantin Hayner noch einmal ins Tor zurückkehren, doch ein weiteres Rot-Weiss Tor von Pelzner (per Strafecke) konnte auch er nicht verhindern. Den Schlusspunkt in einem, vor allem in der 2.Hälfte, äußerst wildem Schlagabtausch setzten dann aber doch noch die Gastgeber, in dem Philipp-Alexander Weide mit seinem 4.Tor noch auf den 7:16 Endstand verkürzte. Dominic Giskes zeigte sich im Anschluss, trotz der wilden 2.Halbzeit, sehr zufrieden:,, In der 2.Hälfte war es dann ein munteres Scheibenschießen, da waren wir auch nicht mehr so fokussiert wie zu Beginn, das ärgert mich und auch die Jungs. Letztendlich haben wir aber trotzdem noch sehr deutlich gewonnen, daher passt das schon alles.“ Zu seinem jetzt 24 Tore Stürmer Elian Mazkour sagte Coach Giskes:,, Das ist auch gut so, auch er war diese Woche angeschlagen. Es tut ihm sicherlich gut, wenn er so viele Tore macht.“ Damit fuhren die KTHC Herren ihren höchsten Saisonsieg ein und thronen weiterhin souverän auf dem Spitzenplatz der Weststaffel. Da Krefeld (beim DHC) und Mülheim (bei DSD) ihre Gastspiele in Düsseldorf gewannen, fiel Neuss hingegenauf den 4.Platz zurück.
Aufstellung KTHC: Felix Langer- Elias Würker, Aron Flatten, Florian Adrians (1/4), Frederik Nyström (3/4), Florian Pelzner (2/5), Antheus Barry (C), Maximilian Siegburg (2/8), Henrik Siegburg (1/6), Elian Mazkour (7/24), Robin Petersen, Leo Mink
Tore SWN 1:1 Philipp- Alexander Weide (5.), 2:5 Vitali Shevchuk (24.), 3:9 Bartosz Zaworski (40.)*, 4:12 und 5:12 Philipp- Alexander Weide (46., 47.), 6:14 Vitali Shevchuk(53.), 7:16 Philipp- Alexander Weide (59.)
Karte: 0:1 (Grün)
Schiedsrichter: T. Hinsken, A. Knechten
*Das Tor von Bartosz Zaworski fiel, anders als offiziell angegeben,definitiv in der 40.Spielminute und stellte den 3:9 Zwischenstand her, nicht das 3:5. Daher war der Halbzeitstand auch 2:5, nicht 3:5. Bei diesem wilden Spiel konnte man aber durchaus den Überblick verlieren.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=MkV-OmhEjM0
Sonntag, 08.01.: Rot-Weiss Köln- Düsseldorfer HC (5. Staffel West) 8:5 (2:1)
Nach dem stimmungsvollen Sieg der Damen stand am Sonntag auch für die 1.Herren des KTHC das Derby gegen den Düsseldorfer HC auf dem Spielplan. Dadurch, dass sich vorher bereits der Crefelder HTC und Uhlenhorst Mülheim 6:6 Unentschieden getrennt hatten, stand fest, dass Rot-Weiss mit einem Sieg in der heimischen Hockeyhalle im Rewe-Sportpark bereits den Playoffeinzug perfekt machen konnte. Für die von Mark Spieker trainierten DHC Herren geht es dagegen nur noch um den Klassenerhalt, wobei sie mit einem vier Punkte Vorsprung auf den Lokalrivalen DSD aktuell gute Karten für dieses Ziel besitzen. Beim KTHC konnten die Coaches Dominic Giskes und Wolfgang Kluth erstmals seit drei Spielen wieder Stammgoalie Lennard Leist einsetzen, er ersetzte Leo Mink im ansonsten zum Vortag identischen Kader.
In einer sehr gut gefüllten, stimmungsvollen Halle startete Köln erneut mit sechs Feldspielern, aber erstmals ging dieser taktische Kniff nicht vollends auf. Zwar hatte man zu Beginn Ball und Gegner im Griff, erspielte sich Chance um Chance, doch das 1.Tor des Spiels erzielte Dominik Fendler in der 8.Spielminute für die Gäste. Aus sehr spitzem Winkel traf er ins verwaiste Heimtor. Keine vier Minuten später konnte Düsseldorf allerdings den fälligen Ausgleich durch Elian Mazkour nur so regelwidrig verhindern, dass es Siebenmeter für Köln gab. Diesen verwandelte Kölns Topscorer links oben zum hochverdienten 1:1 Ausgleich. Anschließend ging Lennard Leist ins Rot-Weiss Tor, was sicherlich gut war, denn die nächsten beiden Chancen hatte Lasse Hartkopf für den DHC, verfehlte das Tor aber rechts wie links. Anschließend brauchte es aber einige Torgelegenheiten und einen aberkannten Treffer (Ecke außerhalb gestoppt) bis Mazkour sein Team in der 28.Spielminute per Strafecke, erstmals an diesem Nachmittag, in Führung bringen konnte. Mit diesem Ergebnis, aber nicht ohne jede Menge Emotionen, ging ein ruppiges, emotional geführtes Rheinderby in die Halbzeit. Auf die Frage, ob das sechs Spieler System im 1.Viertel heute erstmals nicht funktionierte, antwortete Coach Giskes:,, Ja und Nein. Ja, weil wir ein Gegentor bekommen und nein, weil ich denke, dass wir mit Ball trotzdem gut gespielt haben. Der Torwart vom DHC hat, wie im Hinspiel, wieder gut gehalten, wir waren offensiv nicht klar genug. Die Taktik macht sich trotzdem hintenraus bezahlt, weil man so dem Gegner echt viele Kräfte nimmt. Es war okay von uns, wir müssen uns vielleicht noch mal was anderes überlegen, aber grundsätzlich bin ich damit schon zufrieden. Bis zur Halbzeit haben wir ja trotzdem auch nur ein Gegentor bekommen.“
Die 2.Halbzeit sollte dann allerdings weitaus torreicher werden. In der 34.Minute eröffneten die Gastgeber den Torreigen, als Mazkour im Schusskreis Frederik Nyström fand und dieser keine Probleme mehr hatte zum 3:1 einzuschieben.Fünf Minuten später spielte der DHC allerdings Alexander Niopek frei, der den Ball sicher ins erneut verwaiste KTHC Tor schoss und den Anschluss wieder herstellte. Im direkten Gegenzug erhöhte Mazkour aber direkt wieder auf 4:2 und Maximilian Siegburg erhöhte mit einem Rückhandlupfer in der 42.Minute sogar auf 5:2. Der DHC gab aber nicht auf und konnte durch Fendler erneut ins leere Tor treffen. Jetzt ging es hin und her, denn kurz hintereinander erhöhte Nyström auf 6:3 und Lasse Hartkopf verkürzte direkt wieder auf 6:4. Beide Teams spielten in dieser Phase ohne Schlussmann, was beide aber zu Beginn des Schlussviertels allerdings erneut änderten. Zwölf Minuten vor Schluss konnte Florian Pelzner per Ecke auch Anton Zickler überwinden, was auch Bernhard Schmidt in der 52.Minute bei Lennart Leist gelang. Dieser sah allerdings gegen Schmidts Rückhandschuss nicht besonders gut aus. In der Folge machte Leist seinen Fehler allerdings wieder gut, indem er gegen Fendler zweimal den erneuten 6:7 Anschlusstreffer vereitelte. Die endgültige Entscheidung besorgten letztlich die Siegburgbrüder gut zweieinhalb Minuten vor Schluss, als Maximilian den Ball scharf in den Kreis spielte, wo Henrik sicher zum 8:5 Endstand verwandeln konnte. Damit schlug der KTHC in einem knappen, emotional und hart geführten Spiel den Rheinrivalen aus der NRW Landeshauptstadt mit 8:5 und zog bereits am 7.Spieltag in die Playoffs ein. ,, Die Düsseldorfer haben uns heute sehr gefordert, haben sehr gut verteidigt und uns das Leben echt schwer gemacht. Es war ein enges Spiel, hart umkämpf, und wir sind froh es am Ende gewonnen zu haben. Es war ein hartes Spiel, aber mit dem Ergebnis sind wir zufrieden“, sagte Aron Flatten nach dem Spiel zum 7.Saisonsieg seines Teams. Dominik Giskes analysierte das Spiel so:,, Wir haben nicht so den Zugriff auf deren Aufbau bekommen, wie wir es in anderen Spielen geschafft hatten. Wir haben wenig abgefangen, wenig Kontertore erzielt. Unter dem Strich hat uns Düsseldorf in den zwei Spielen sicher am meisten gefordert. Wir machen jetzt weiter und hoffen uns dann noch ein Viertelfinale zu Hause zu erspielen.“ Für dieses Viertelfinale brauchen die Domstädter aus den verbleibenden drei Spielen noch zwei Punkte, wobei dank des Torverhältnisses bereits ein Punkt reichen dürfte. Für Aron Flatten ändert der vorzeitige Playoffeinzug nichts an der Motivation:,, Heimspiel sollte das klare Ziel sein, dazu wollen wir weiter ungeschlagen bleiben. Wir gehen in jedes Spiel um es zu gewinnen.“
Perfekt machen kann der KTHC dieses Heimspiel dann bereits am kommenden Wochenende, wenn man am Samstag im Topspiel am heimischen Olympiaweg auf Uhlenhorst Mülheim (16 Uhr) trifft. Am Sonntag um 14 Uhr folgt dann das letzte Heimspiel der regulären Saison gegen den DSD Düsseldorf. Da DSD auch am Sonntag nicht zu den ersten Punkten im Oberhaus kommen konnte, hat der DHC weiterhin vier Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz.
Aufstellung KTHC: Lennard Leist, Felix Langer- Elias Würker, Aron Flatten, Florian Adrians, Frederik Nyström(2/6), Florian Pelzner (1/6), Antheus Barry (C), Maximilian Siegburg (1/9), Henrik Siegburg (1/7), Elian Mazkour (3/30), Robin Petersen
Tore DHC: 0:1 Dominik Fendler (8.), 3:2 Alexander Niopek (39.), 5:3 Dominik Fendler (44.), 6:4 Lasse Hartkopf (45.), 7:5 Bernhard Schmidt (52.)
Schiedsrichter: F. Blasch, A. Knechten
Karten: 2:1 (alle Grün)
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