Spielberichte 5. Spielwochenende Hallenbundesliga 22/23 1.Damen KTHC

Von Markus Lehnen

Samstag, 14.01.: Rot-Weiss Köln (1.West)- Uhlenhorst Mülheim (3.West) 13:4 (6:3)
Zu Beginn des mit insgesamt vier Heimspielen der KTHC Teams picke packe vollen 5. Bundesliga Spielwochenendes trafen die 1.Damen des KTHC auf das Team von Uhlenhorst Mülheim. Am ersten Heimdoppelspieltag des Jahres präsentierte sich der KTHC Autosponsor Fleischhauer im Rewe- Sportpark und bot vielerlei verschiedene Aktionen für Groß und Klein an.
Die von Phil Neuheuser trainierten Gäste aus dem Ruhrgebiet spielen bisher, trotz personellen Umbruchs, eine solide Saison und haben mit bisher acht Punkten sehr gute Karten für den Klassenerhalt. Die Playoffs sind allerdings kein Thema mehr, da der KTHC und der DHC spielerisch sowie nach Punkten für den UHTC nicht in Reichweite sind. Das unterstreicht auch das Ergebnis des Hinspiels, welches Rot-Weiss im Dezember auswärts mit 11:0 gewann. Während Mülheim auf Kapitänin Melanie Terber verzichten musste, wechselte KTHC Cheftrainer nur einmal und zwar im Tor, wo Maja Sielaff nach guten Trainingsleistungen ein Spiel bekommen sollte und die diesjährige Hallen Nummer eins Lisa Höllriegl ersetzte.

Vor zahlreichen Zuschauern begann das Spiel mit einer kalten Dusche für die Kölnerinnen, denn nach nicht einmal zwei gespielten Minuten scheiterte Charlotte von Hülsen zwar an Maja Sielaff im KTHC Tor doch Katharina Becker verwertete den Nachschuss zur frühen Gästeführung. Keine zwei Minuten später fing Nationalstürmerin Pia Maertens den Ball im Mülheimer Aufbau ab und hatte keine Probleme frei vor UHTC Torfrau Femke Jovy den 1:1 Ausgleich zu erzielen. Als sich in der 6.Spielminute Helena Würker im Kreis gegen drei Mülheimerinnen behauptete und ins lange Eck zum 2:1 einschoss, sah alles nach dem erwarteten Verlauf aus, doch Mülheim blieb weiterhin stets gefährlich und konnte in der 10.Minute durch Anne Mertens ausgleichen und das Remis mit in die 1.Viertelpause nehmen. Rot-Weiss wirkte offensiv wie defensiv etwas fahrig, ließ defensiv zu viel zu und spielte offensiv nicht so präzise wie bei der Spitzenleistung gegen den DHC in der Vorwoche. Nicht umsonst schien Kapitänin Rebecca Grote in der 18.Minute die 2.KTHC Strafecke mit ordentlich Wut im Bauch zu schießen, so brachial schlug ihr Flachschuss im UHTC Tor ein. Die Gäste ließen sich aber auch vom erneuten Rückstand nicht schocken und konnten keine zwei Minuten später in Person von Lynn Neuheuser per Strafecke ausgleichen. Die letzten sechs Minuten der 1.Spielhälfte gehörten dann aber klar den Gastgeberinnen, die zwischen der 25.und 28.Minute durch Pia Maertens, Katharina Hüls (nach schönem Pass von Grote) und Lea Stöckel das Halbzeitergebnis von 6:3 herstellten. ,,Es kann schon sein, dass das gegen den DHC der Höhepunkt war und wir etwas nachgelassen haben. Uns war aber klar, dass das nicht so easy wird, wie im Hinspiel. Sie haben es uns  auch nicht leicht gemacht, standen tief im Fünferverbund, da ist es nicht so leicht durchzukommen“, analysierte Stöckel die etwas holprige 1.Halbzeit ihres Teams.

Auch die 2.Halbzeit begann für Köln nicht nach Plan, denn in der 32.Minute konnte Elena Clococeanu auf 4:6 verkürzen. Eine Minute später hatte Becker die Chance auf den Anschlusstreffer, scheiterte aber an Sielaff im KTHC Tor. Im Anschluss übernahmen die Domstädterinnen aber wieder die Kontrolle, ließen zwar zwei Strafecken liegen, erhöhten bis zur Viertelpause aber durch Grote (42., per Strafecke)und Maertens (44.) auf 8:4. Damit war nun auch der Widerstand der tapfer kämpfenden Mülheimerinnen gebrochen. Im Schlussviertel erhöhten Sophie Prumbaum (Siebenmeter), und je zweimal Pia Maertens und Katharina Reuten auf den 13:4 Endstand. Ein am Ende sicherlich etwas zu deutlicher, aber hochverdienter Sieg für die Rot-Weiss Damen, die damit weiterhin drei Punkte vorm Düsseldorfer HC liegen und mit einem Sieg am Sonntag den ersten Staffelsieg seit neun Jahren fast perfekt machen konnten. Neben den drei Punkten hatte Rot-Weiss am Samstagabend nämlich nicht nur die drei Punkte, sondern satte 14 Tore Vorsprung auf die DHC Damen.
,,Zum einen muss man sagen, dass Mülheim das schon phasenweise gut gemacht hat. Vielleicht war es ein kleiner Spannungsabfall, und wenn die andere Mannschaft dann vor allem den Laden hinten dich halten will, dann ist der Spaßfaktor bei der ein oder anderen Spielerin vielleicht etwas gehemmt. Nichts desto trotz machen wir 13 Tore gegen so einen tief stehenden Gegner, also alles gut“, bilanzierte KTHC Cheftrainer Markus Lonnes den Auftritt seines Teams und blickte vor allem zufrieden auf die Offensive:,, Wir sind halt immer brandgefährlich und wissen, dass wir treffen können, auch wenn es mal nicht so läuft.“ In eine ähnliche Kerbe schlug KTHC Allrounderin Lea Stöckel, die bereits beim letzten Staffelsieg der Rot-Weiss Damen 2014 mit von der Partie war:,, Wir treffen im Moment echt gut, das ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl. Ich glaube das kommt vor allem aus unserer Defensive, wir verteidigen echt stark, also nicht immer (lächelt), und unsere Tore fangen oft in der Defensive an. Dort verteidigen wir vieles weg und können dann schnell konntern, wo es von Vorteil ist, dass unsere schnellen Stürmerinnen meistens mit einem Pass durch sind. Der Westsieg ist nun das Ziel, egal ob wir mit einem Tor gegen Leverkusen gewinnen oder die komplett aus der Halle schießen, Hauptsache gewinnen.“

Kader KTHC: Maja Sielaff- Jule Fischer, Fee Mazkour, Katharina Reuten (2/7), Helena Würker (1/4), Camille Nobis, Sophie Prumbaum (1/9), Katharina Hüls (1/5), Pia Maertens (5/22), Lea Stöckel (1/3) Rebecca Grote (C, 2/7), Maja Weber

(Tore Spiel/Saisontore)
Tore UHTC: 0:1 Katharina Becker (2.), 2:2 Anne Mertens (10.), 3:3 Lynn Neuheuser (E, 20.), 6:4 Elena Clococeanu (31.)
Schiedsrichter: T. Lange, S. Leiber
Karten: 1:0 (Grüne Karte)

Sonntag, 15.01.: Rot-Weiss Köln- RTHC Leverkusen (5.West) 10:1 (5:0)

Am Sonntag gastierten also die 1.Damen des RTHC Leverkusen in der KTHC Hockeyhalle im Rewe-Sportpark. Die von Krischan Schliemann trainierten Aufsteigerinnen hatten am Vortag 3:2 in Krefeld gewonnen und damit einen ganz wichtigen Schritt zum Klassenerhalt gemacht. Dennoch war natürlich Tabellenführer Köln der klare Favorit, auch weil sie das Hinspiel mit 14:1 gewonnen hatten. Im Vergleich zum Vortag wechselte Cheftrainer Markus Lonnes dreimal: Lea Thomas, Lisa Höllriegl und Nika Boenisch rückten für Fee Mazkour, Maja Sielaff und Helena Würker in den Kader.

Vor guter Kulisse dominierte der Favorit von Beginn an die Partie und konnte in Person von KTHC Toptorschützin Pia Maertens bereits in der 3.Spielminute in Führung gehen. In der Folge gestaltete Köln das Spiel überlegen, ohne zu brillieren. Nachdem drei Strafecken nicht zum Erfolg führten, konnte in der 14.Minute die 4.,von Kapitänin Rebecca Grote geschossene, Ecke von Fina Pütz nur noch regelwidrig auf der Linie geklärt werden. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Grote sicher zum 2:0. Im 2.Viertel hatte Leverkusen ein paar gute Gelegenheiten, u.a.durch Betty Baciu, die aber  in der 17.und 19.Minute zweimal an Lisa Höllriegl scheiterte. In der 20.Minute sorgten die KTHC Damen allerdings für das nächste Tor, als Maertens sich bis zur Grundlinie durchspielte und im Rückraum ihre Sturmpartnerin Katharina Hüls fand, die sicher ins lange Eck zum 3:0 einschoss. Vier Minuten später zeigte die erneut starke Höllriegl ihre beste Aktion, als sie gegen Anna Mielke und vor allem Pauline Hartlieb im Nachschuss hielt. Kurz vor der Pause konnten die in der 1.Hälfte noch etwas holprig agierenden Kölnerinnen noch weitere zweimal treffen. Grote versenkte einen weiteren Siebenmeter und Maertens konnte eine schöne Hereingaben von Hüls zum 5:0 Halbzeitstand verwerten. ,,Ja wir sind heute etwas schwer reingekommen. Gerade gegen einen tief stehenden Gegner muss man aber auch erstmal reinkommen, das ist immer schwieriger als gegen die Mannschaften, die mitspielen und wir dadurch mehr Platz haben“, kommentierte Pia Maertens die 1.Halbzeit im Anschluss an das Spiel.

Die frisch gebackene Halleneuropameisterin fackelte aber in der Folge mit ihren Teamkolleginnen zu Beginn der 2.Hälfte ein echtes Feuerwerk ab: Zunächst konnte Svea Rose noch parieren und ein Solo von Maertens fand nur das Außennetz, doch in der 33.verwertete sie ein erneutes Zuspiel von Katharina Hüls. In der 34.vollendete sie anschließend ein Solo mit einem sehenswerten Heber zum 4:0. Keine Minute später war es Maja Weber, die nach einer Chance von Camille Nobis den Nachschuss zum 5:0 verwerten konnte. In der 42.Minute war es ein weiteres Mal Maertens, die Svea Rose mit ihrem Schuss aus dem Rückraum auf dem falschen Fuß erwischte und zum 9:0 traf. Im Schlussviertel ging es dann ruhiger zu. Zunächst konnte Ronja Mittmann in der 48.Minute eine Strafecke verwandeln und damit den Ehrentreffer für Leverkusen erzielen. Den Schlusspunkt setzte aber die mit sechs Toren Spielerin des Spiels, Pia Maertens, die nach klasse Zuspiel von Grote den Ball ins lange Eck zum 10:1 Endstand lupfte. Da der DHC zeitgleich nur 2:2 gegen Mülheim spielte, stehen die KTHC Damen bereits vor dem letzten Spieltag als Siegerin der Weststaffel fest. Dies gelingt ihnen zum ersten Mal seit 2014 und sichert Rot-Weiss ein Heimspiel im Playoff Viertelfinale. Dementsprechend ausgelassen waren Publikum und Spielerinnen nach dem Abpfiff. Auch Cheftrainer Lonnes war zufrieden:,, Als Zwischenziel war vor allem das Spiel gegen Düsseldorf extrem positiv, aber jetzt fängt die Saison erst richtig an. Die Eckenquote (Anm. d. Autors: 0/7 heute, 1 Ecke führte zum 7m) müssen wir auf jeden Fall verbessern. Heute fehlte so ein bisschen der letzte Punch, aber das kann man dem Team auch nicht verdenken. Gegen Krefeld wollen wir auf jeden Fall im Rhythmus bleiben, abgesehen davon, dass es noch um den Abstieg geht und wir nicht in diesen eingreifen wollen. Wir spielen mit voller Kapelle volle Pulle.“ Auch die sechs Tore Frau Pia Maertens, die nächste Woche noch die Torjägerkanone gewinnen kann, zeigte sich hoch zufrieden mit dem Staffelsieg:,, Ich glaube hintenraus haben wir es heute, wie gestern, sehr souverän gemacht und sehr viel Spielfreude gezeigt. Von daher ist es auch ok, wenn die 1.Halbzeit mal nicht so ist, Hauptsache hinten raus läufts. Die Torjägerkanone ist nicht meine Priorität, Hauptsache ist, dass wir nächste Woche noch einmal gewinnen und für das Viertelfinale Vollgas geben. Wenn ich viele Tore schieße freue ich mich, wenn die anderen das machen ist das aber völlig okay, meine Torausbeute ist da zweitrangig.“

Wie von Markus Lonnes erwähnt, geht es zum Abschluss der regulären Saison am nächsten Sonntag nach Krefeld, die noch um den Klassenerhalt kämpfen. Dies tun sie u.a.gegen Leverkusen, die noch nicht gerettet sind und am letzten Spieltag die schwere Hürde DHC nehmen müssen. Daher könnten die Aufsteigerinnen die Hilfe von Rot-Weiss brauchen, denn sobald Köln in Krefeld einen Punkt holt, sind die RTHC Damen gerettet. Im Viertelfinale treffen die Domstädterinnen am Samstag, dem 24.Januar in heimischer Halle auf den UHC Hamburg oder den Club an der Alster.

Kader KTHC: Lisa Höllriegl- Jule Fischer, Nika Boenisch, Katharina Reuten, Lea Thomas, Camille Nobis, Sophie Prumbaum, Katharina Hüls (1/6), Pia Maertens (6/28), Lea Stöckel Rebecca Grote (C, 2/9), Maja Weber

(Tore Spiel/Saisontore)
Tor RTHC: 9:1 Ronja Mittmann (E, 48.)
Schiedsrichter: L.Gardeler, J.Jungbluth
Karten: 1:1(Grüne Karten)

 

Spielberichte 5. Spielwochenende Hallenbundesliga 22/23 1.Damen KTHC