Spielberichte 5. Spielwochenende Hallenbundesliga 22/23 1.Herren KTHC

Von Markus Lehnen

Samstag, 14.01.: Rot-Weiss Köln (1.West)- Uhlenhorst Mülheim (2.West) 5:7 (5:2)
Wie die Damen, begannen auch die 1.Herren des KTHC ihren Doppelheimspieltag im Rahmen des Fleischhauer Wochenendes mit der Partie gegen Uhlenhorst Mülheim. Der von Thilo Stralkowski trainierte Feld Rekordmeister lag vor dem Wochenende mit 14 Punkte zwar auf dem 2.und letzten Playoffplatz der Weststaffel, hatte im extrem engen Rennen um diesen aber nur einen Punkt Vorsprung auf Neuss und zwei auf Krefeld. Während Lukas Windfeder bei der Feld WM in Indien spielt, stehen die UHTC Stars Timm Herzbruch und Malte Hellwig im Hallenkader der UHTC Herren. Wie im von Rot-Weiss mit 10:2 klar gewonnenen Hinspiel, fiel Herzbruch allerdings weiterhin aus, während Hellwig zum Einsatz kam. Bei Rot-Weiss spielten exakt die gleichen zwölf Spieler, wie zuletzt beim Heimsieg gegen Neuss.
Vor guter Kulisse begann der Westklassiker mit einer kalten Dusche für Rot-Weiss, denn nachdem Florian Pelzner bereits nach 30 Sekunden die grüne Karte gesehen hatte, erzielten die Gäste keine Minute später die Führung durch Alec von Schwerin, der im Kölner Schusskreis frei zum Schuss kam und Lennart Leist keine Chance ließ. Anschließend gab es Chancen auf beiden Seiten, doch das nächste Tor erzielte in der 8.Spielminute Maximilian Siegburg, nach tollem Solo, per Lupfer für den KTHC. Nach wenigen Sekunden im 2.Viertel war es erneut eine Einzelaktion, diesmal vom aktuellen Bundesliga Topscorer Elian Mazkour, die zum 2:1 für Köln führte. Gleich im nächsten Angriff fand Florian Adrians mit einem Zuckerpass erneut Elian Mazkour, der keine Mühe hatte Lennard Küppers in UHTC Tor zu überwinden und das 3:1 zu erzielen. In der 20.Minute erzielte Malte Hellwig den 2:3 Anschlusstreffer, doch bis zur Pause erhöhte der Tabellenführer aus der Domstadt durch einen Siebenmeter von Mazkour und  einen Distanzschuss von Aron Flatten auf 5:2. Bei diesem schaltete Flatten blitzschnell, führte einen Freischlag prompt aus und erwischte Uhlenhorsts Defensive auf dem völlig falschen Fuß, auch Küppers sah im Tor nicht gut aus. Wer allerdings dachte, dass KTHC Trainer Dominic Giskes mit der Leistung seines Teams in der 1.Halbzeit zufrieden gewesen wäre, der sah sich getäuscht:,, Die 1.Halbzeit war auch schon unterirdisch.“

Die 2.Hälfte sollte aber noch um einiges schlechter für Köln laufen. Nachdem Leist zunächst noch stark gegen Hellwig parierte, konnte Alec von Schwerin die 2.Mülheimer Strafecke verwandeln und in der 34.Minute auf 3:5 verkürzen. Die 4.Strafecke führte der UHTC vier Minuten später als Variante aus: Malte Hellwig spielte weiter zu Lukas Mertgens, der links oben einschoss und so den 4:5 Anschlusstreffer besorgte. In dieser Phase spielten nur noch die Gäste aus dem Ruhrgebiet und so überraschte es kaum jemanden in der Halle, dass Dennis Holthaus keine Minute später in erneuter Überzahl (Adrians hatte Grün für Reklamieren gesehen) nach starkem Lauf den 5:5 Ausgleich erzielte. In der Folge lief Köln wütend an, doch wirkliche Großchancen resultierten aus dem viel zu statischen Angriffsspiel nicht. Am ehesten ist noch eine Chance von KTHC Kapitän Antheus Barry zu nennen, die Küppers aber stark parierte. Bei einer aussichtsreichen Konterchance war es in der 45.Minute jener Barry, der statt auf Mazkour abzuspielen selbst ging, hängen blieb und einen drei gegen zwei Konter für die Gäste einleitete, den Alec von Schwerin im linken Schusskreis zum 6:5 für Mülheim vollendete. Diesmal sah auch Lennard Leist nicht so gut aus, denn unhaltbar war der Schuss sicherlich nicht. Im Schlussviertel drückten die KTHC Herren weiter, doch die besseren Chancen hatte Uhlenhorst durch Maximilian Stahmann und Malte Hellwig (Pfosten). Für Köln hatten Frederik Nyström und Antheus Barry noch gute Chancen, doch beide verfehlten das Tor. Und so kam es, wie es kommen musste: In der 54.Minute fuhr Mülheim ein weiteren guten Konter, den erneut Lukas Mertgens mit einem platzierten Schuss ins lange Eck zum 7:5 vollenden konnte. Das sollte auch der Endstand sein, denn trotz einer weiteren Strafecke, bei der sich die Gäste vielleicht etwas zu viel Zeit nahmen (gut 40 Sekunden bis zur Ausführung), erzielten die Rot-Weiss Herren kein Tor mehr und mussten daher die 1.Saisonniederlage einstecken. ,,Das war insgesamt ein durchweg schlechter Auftritt von uns. Defensiv waren wir nicht gut, Offensiv auch sehr lahm, es war mit Abstand unser schlechtestes Spiel diese Saison. Wir waren durchweg nicht da. Ich hoffe, dass es ein Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt war, aber das werden wir morgen sehen“, fasste ein sichtlich angefressener Dominic Giskes das Spiel seines Teams zusammen. Ähnlich resümierte Kölns Feld Final Four Held Florian Adrians die 1.Saisonniederlage von Rot-Weiss:,, Heute lief vieles falsch. In der Hinrunde hat man klar gesehen, dass wir nur sehr wenige Gegentore bekommen. 14 in fünf Spielen waren ein super Wert, jetzt haben wir in drei Spielen über 20 kassiert, das ist in jedem Fall ein deutlicher Unterschied. Mit sechs Feldspielern kann das passieren, aber heute eben nicht. Man muss sagen, dass das heute unsere schlechteste Saisonleistung war, dennoch müssen wir auch die positiven Aspekte herausziehen. Wir haben gesehen, welche Stellschrauben wir noch anziehen und, dass wir an die Hinrunde anknüpfen müssen. Das muss jetzt ein Hallo Wach Effekt sein, denn bis dato sind wir mehr oder weniger durch die Liga spaziert und es ist dementsprechend gut zu wissen, dass kein Spiel ein Selbstläufer ist, dass man immer Einsatz bringen und jedes Spiel konzentriert angehen muss.“

Trotz der Niederlage blieb Rot-Weiss mit fünf Punkten Vorsprung auf Mülheim souveräner Tabellenführer der Weststaffel und wusste, dass am Sonntag weiterhin ein Punkt zum Staffelsieg reichen würde. Mülheim wiederum zog erneut an Krefeld vorbei und kann mit zwei Siegen gegen Neuss und den DHC das Playoffticket buchen, egal wie Krefeld spielt.

Aufstellung KTHC: Lennard Leist, Felix Langer- Elias Würker, Aron Flatten (1/2), Florian Adrians, Frederik Nyström, Florian Pelzner, Antheus Barry (C), Maximilian Siegburg (1/10), Henrik Siegburg, Elian Mazkour (3/30), Robin Petersen
Tore DHC: 0:1 Alec von Schwerin (2.), 2:2 Malte Hellwig (20.), 5:3 Malte Hellwig (E, 34.), 5:4 Lukas Mertgens (E, 38.), 5:5 Dennis Holthaus (44.), 5:6 Alec von Schwein (45.), 5:7 Lukas Mertgens

Schiedsrichter: T. Lange, S. Leiber

Karten: 3:0 (alle Grün)

Sonntag, 15.01.: Rot-Weiss Köln- DSD Düsseldorf (6.West) 10:5 (5:2)
Zum Abschluss des Fleischhauer Doppelspieltags im KTHC trafen die 1.Herren von Rot-Weiss auf DSD Düsseldorf. Die von Tobias Bergmann trainierten Düsseldorfer standen bereits vor dem Spiel als Absteiger fest und gewannen in der bisherigen Saison nicht einen einzigen Punkt. Die Kölner brannten hingegen auf Wiedergutmachung für die Niederlage gegen Mülheim Tags zuvor und wollten den 1.Platz in der Staffel unbedingt vor heimischer Kulisse klar machen. Im Vergleich zum Vortag mussten die Kölner Trainer Dominic Giskes und Wolfgang Kluth auf Florian Pelzner und Felix Langer verzichten. Während der 12.Kaderplatz diesmal unbesetzt blieb, nahm Miro Masanek für Langer auf der Bank Platz.

Auf dieser Bank saß zu Beginn auch KTHC Stammtorhüter Lennard Leist, denn wie so häufig diese Saison begannen die Gastgeber mit sechs Feldspielern. Diese Taktik ging aber, ganz anders als beim Hinspielsieg, erst einmal schief, denn in der 2.Minute setzte sich Maximilian Bergs auf der rechten Seite durch, erreichte den Schusskreis und schoss auf spitzem Winkel ins verwaiste KTHC Tor zur frühen Gästeführung ein. Im direkt folgenden Angriff hatte Lukas Muth die riesige Chance auf das 2:0, doch vor seinem Abschluss verlor er die Balance und verfehlte im Fallen das Tor. Das rächte sich, denn in der 5.Minute drehte Kölns Topscorer Elian Mazkour erstmals auf und erzielte den 1:1 Ausgleich. In der Folge wurde nicht nur Leist eingewechselt, Rot-Weiss übernahm auch deutlich die Regie über die Partie. Diese Überlegenheit führte allerdings erst in der 11.Spielminute zum 2:1, nachdem Florian Adrians Mazkour im Kreis gekonnt frei gespielt hatte und dieser Jonas Weißner im DSD Tor keine Chance ließ. Die wohl beste Phase an diesem Wochenende hatte der Tabellenführer dann aber zu Beginn des 2.Viertels, als zwischen der 16.und 18.Minute zweimal Mazkour und einmal Maximilian Siegburg auf 5:1 erhöhten. Danach erlahmte das Angriffsspiel aber wieder und der DSD erzielte, etwas aus dem Nichts, in der 25.Minute durch Niclas Schickenberg das 2:5, welches zugleich den Halbzeitstand herstellte.

Die 2.Halbzeit begannen die Domstädter erneut mit sechs Feldspielern und erneut ging diese Taktik schief, denn auch das 1.Tor der 2.Hälfte erzielten die Gäste, diesmal durch Niclas Schickenberg, der sich auf der rechten Seite durchsetzte und keine Probleme hatte zu seinem 2.Tor in diesem Spiel einzuschießen. Nach knapp sieben Minuten im 2.Durchgang kam Lennard Leist zurück ins Tor und musste sich direkt gegen Lukas Muth und Daniele Cioli auszeichnen. Anders als am Vortag kippte das Spiel diesmal jedoch nicht. In der 40.Spielminute war es Aron Flatten, der per Strafecke wieder auf 6:3 für Köln erhöhen konnte. Auch die 4.KTHC Strafecke führte vier Minuten später zum Erfolg, diesmal traf Mazkour rechts oben ins Düsseldorfer Tor. Die Gäste wehrten sich aber weiter tapfer und verkürzten in der 46.Minuten durch Benedikt Federlin auf 7:4 und hatten kurz danach sogar die Chance auf das 7:5, doch Leist parierte die 1.DSD Ecke sicher. Düsseldorf versuchte noch einmal alles und nahm jetzt selbst den Torwart zu Gunsten eines 6.Feldspielers vom Platz. Gut neun Minuten vor Schluss nutzte dies allerdings der in diesem Spiel herausragende Elian Mazkour, der wieder auf 8:4 erhöhte. Die Gäste gaben immer noch nicht auf und verkürzten erneut durch Federlin, bevor Mazkour und Max Siegburg in der gleichen 54.Spielminute auf 10:5 erhöhten und damit das Spiel endgültig entschieden. Bei diesem Ergebnis blieb es dann auch, wodurch Rot-Weiss Köln einen Spieltag vor Schluss nicht mehr von Platz eins der Weststaffel zu verdrängen ist. ,,Es war heute schon besser als gestern, auch wenn der Gegner nicht so spielstark war wie Mülheim. Es war jetzt nicht unser bestes Wochenende, aber wenn uns jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir von neun Spielen acht gewinnen hätte ich das sicherlich unterschrieben. Dass man mal ein spielerisch nicht so performed wie man das möchte, ist glaube ich auch ganz normal. Wir standen heute auch etwas unter Druck, weil wir unbedingt wollten und mussten, ein Endspiel in Krefeld verhindern wollten. Es ist jetzt erstmal gut so, wie es ist. Wir haben auch ein paar Grenzen aufgezeigt bekommen, an denen wir arbeiten müssen, denn so eine Leistung wird gegen Alster nicht reichen“, analysierte ein durchaus kritischer Dominic Giskes den Auftritt seines Teams. Sieben Tore Mann Elian Mazkour, der damit auch weiterhin die Torjägertabelle anführt, freute sich vor allem über den Staffelsieg:,, Damit konnte man so vor der Saison natürlich nicht mit rechnen. Wir sind gut in die Saison reingekommen, aber die letzten beiden Spiele waren jetzt nicht so top. Wir haben viele Fehler gemacht, haben die Spiele schlecht begonnen und gestern den Sieg verschenkt. Heute war ein bisschen besser, aber wir sind alle mit der gesamten Saison sehr zufrieden. Viertelfinale zu Hause, besser geht’s nicht.“ Wie Vereinskollegin Pia Maertens schaut Mazkour eher mit nur einem Auge auf die Torjägerwertung:,, Die Torjägerkanone ist schon ein bisschen im Hinterkopf, aber der Teamsieg steht klar im Vordergrund. Tore schießen macht allerdings Spaß und wenn es so läuft, nehme ich die Torjägerkanone gerne mit.“

Zum Abschluss der Saison spielen die Domstädter am nächsten Sonntag um 14 Uhr beim Crefelder HTC, der noch Chancen hat das Viertelfinale zu erreichen, allerdings gewinnen und auf einen Ausrutscher von Mülheim gegen Neuss hoffen muss, um noch die Playoffs zu erreichen. Wie Markus Lonnes will auch Dominic Giskes das Spiel mit seinem besten Team bestreiten und äußerte, dass er keinen Spieler schonen wird. Das bereits feststehende Viertelfinal Heimspiel bestreitet Köln dann in zwei Wochen, am 28.1. gegen den Club an der Alster, der bereits als 2.im Norden feststeht.

 

Aufstellung KTHC: Lennard Leist, Miro Masanek- Elias Würker, Aron Flatten (1/3), Florian Adrians, Frederik Nyström, Antheus Barry (C), Maximilian Siegburg (2/12), Henrik Siegburg, Elian Mazkour (7/37), Robin Petersen
Tore DSD: 0:1 Maximilian Bergs (2.), 5:2 und 5:3 Niclas Schickenberg (25., 36.), 7:4 und 8:5 Benedikt Federlin (46., 54.)

Schiedsrichter: F. Blasch, L. Fernkorn

Karte: 1:0 (Grün)

Spielberichte 5. Spielwochenende Hallenbundesliga 22/23 1.Herren KTHC