Spielbericht 2.Spiel Playoff Viertelfinale Feldhockey Bundesliga 22/23 1. Damen KTHC

Von Markus Lehnen

Samstag, 20.05.2023: Rot-Weiss Köln (1.Staffel A): Berliner HC (4.Staffel B) 2:0 (1:0)

Playoff Viertelfinale: 2:0 Köln gewinnt die Serie und ist für das Final Four 2023 in Mannheim qualifiziert
Nach dem souveränen 3:0 Sieg der KTHC Damen in Berlin hatte das Team von Cheftrainer Markus Lonnes bereits am Samstag den 1.Matchball in der Viertelfinalserie und damit die Chance sich im heimischen Rewe-Sportpark für das Final Four 2023 in Mannheim zu qualifizieren. 

Für dieses Ziel stellte Lonnes genau die Mannschaft auf, die in der Vorwoche in der Hauptstadt brillierte und lediglich mit der Chancenverwertung zu kämpfen hatte. 

Bei seinem Gegenüber Tin Matkovic rückten Solveig Althof und Carlotta Pahlke ins Team, die mehrfache Nationalspielerin Linnea Weidemann fiel hingegen weiterhin aus. 

Vor toller Kulisse im Rewe-Sportpark begannen die KTHC Damen, ähnlich wie in der Vorwoche, bärenstark und hatten durch Emma Boermans gleich in Minute eins die erste gute Chance, ihren Schuss parierte BHC Torfrau Anna Kilian aber sicher mit dem Fuß. In der 4.Spielminute lief Lucie Franz über das halbe Spielfeld aufs KTHC Tor zu, doch Maja Weber klärte die Situation sicher. Anschließend spielten aber nur noch die Kölnerinnen. Nike Lorenz (gehalten), Lea Stöckel (gehalten), Jule Fischer (drüber) und erneut Lorenz (Strafecke Schlag misslungen) hatten bis zur 12.Minute mehrfach die Chance ihr Team in Führung zu bringen. Die beste Chance hatte dann aber Sophie Prumbaum, die eben in dieser 12.Minute von Helena Würker angespielt wurde, Viola Scharf eindrehte und frei zum Schuss kam, jedoch links am Tor vorbei schoss. Auch die 2.KTHC Strafecke brachte keinen Erfolg, da der Schlenzer von Spezialistin Rebecca Grote geblockt wurde. Im 2.Viertel ging es genauso weiter, doch auch die nächsten Torchancen von Grote, Prumbaum, Fischer und Reuten führten nicht zum längst überfälligen 1:0 für Rot-Weiss. Und so wurden viele Zuschauer kurz etwas nervös, als in der 25.Minute plötzlich Philine Drumm Berlins 1.Strafecke herausholte. Mit dem unplatzierten Schuss von Pauline Kröger hatte Kölns Nationaltorhüterin Julia Sonntag allerdings keinerlei Probleme. Auf der Gegenseite bekam Köln die 4.Strafecke und diesmal lief es besser: Grote schlenzte nach links unten, Anna Kilian kam zwar noch an den Ball, allerdings nur so, dass der durchaus haltbare Ball von ihrem Körper ins Tor zur hochverdienten KTHC Führung trudelte. Mit dieser, an den Spielanteilen gemessen, dennoch viel zu niedrigen Halbzeitführung ging es anschließend in die Kabine. 

Die 2.Halbzeit begannen die Gäste aus der Hauptstadt durchaus ambitioniert, denn Luzie Franz hatte direkt nach Wiederanpfiff die Chance auf den Ausgleich, ihre Agi verfehlte das Kölner Tor aber um Zentimeter. Die Domstädterinnen spielten in dieser Phase etwas fahrig im Aufbau, doch die Effizienz sollte weitaus besser werden als in der 1.Halbzeit, denn in der 40.Minute nutzten sie direkt ihre 1.Großchance nach Wiederanpfiff. Die extrem schnelle Emma Boermans erlief sich einen gefühlt verlorenen Ball, passte auf Nike Lorenz, die am langen Eck Katharina Reuten sah und das Spielgerät scharf auf deren Schläger spielte, so dass Reuten sicher zum 2:0 einstechen konnte. Bei zwei 1vs1 Situation hatten Boermans und Reuten bereits früh im Schlussviertel Matchbälle die Final Four Teilnahme endgültig perfekt zu machen, doch Boermans schoss knapp vorbei und Reuten scheiterte mit der Agi an der Schulter von Anna Kilian. Sophie Hildebrandt (50.Minute) und Alessa Volkert (56., bereits mit elf gegen zehn Feldspielerinnen) hatten noch Chancen für die BHC Damen, doch am Ende blieb es beim hochverdienten 2:0 für Rot-Weiss Köln. ,,Wir haben ein bisschen vergessen das Spiel zu zu machen. Wir haben auch sicher schon besser gespielt, aber letzten Endes war es souverän und der Sieg nie in Gefahr“, analysierte KTHC Cheftrainer Markus Lonnes, der wegen einem lautstarken Protest zwischenzeitlich die gelbe Karte gesehen hatte (womit er nicht einverstanden war), den Sieg zum Final Four Einzug. Auf die vier gegentorlosen Spiele in Serie angesprochen antwortete Nationalspielerin Nike Lorenz:,, Ehrlich gesagt haben wir in der Saison häufig darauf vertraut mehr Tore zu schießen, als die Gegnerinnen. Aber die letzten Spiele haben wir alle zu Null gespielt und so langsam nehmen wir das schon als Stärke wahr. Die Torausbeute muss sicher besser werden, so viele Chancen zu bekommen ist sicher nicht normal und die werden wir im Halbfinale höchstwahrscheinlich auch nicht haben.“ Damit nahm Lorenz schon auf die erst 3.Final Four Teilnahme der Rot-Weiss Damen seit 2017 Bezug. Gegnerinnen dort sind die Damen vom Club an der Alster aus Hamburg. ,,Das wird ein sehr sehr schönes Spiel, da freue ich mich sehr drauf. Es macht richtig Bock gegen die zu spielen, weil sie schönes Hockey mit Spielanspruch spielen. Das wird cool“, freute sich Lorenz auf das Semifinale in der Kurpfalz. Markus Lonnes hält nun für seine seit Anfang Oktober ungeschlagenen 1.Damen alles für möglich:,, Jetzt geht es weiter, jedes Spiel geht bei Null los, auch gegen Alster. Die Chancenausbeute sollte allerdings dann besser werden.“ Da die Meisterinnen von 2020-2022, die Damen des DHC, bereits im Viertelfinale ihre Segel streichen mussten, gibt es auf jeden Fall einen neuen deutschen Meister. Vielleicht werden es zum ersten Mal seit 2014 ja wieder die 1.Damen von Rot-Weiss. 

Tore:

1:0 Rebecca Grote(E, 26., 14.Saisontor)

2:0 Katharina Reuten (40., 3.Saisontor)

Schiedsrichter: L. Gardeler, F. Lippke

Karten: 3:2 (zweimal Gelb) 

Spielbericht 2.Spiel Playoff Viertelfinale Feldhockey Bundesliga 22/23 1. Damen KTHC