Spielberichte 5. Spielwochenende Feldhockey Bundesliga 23/24 1.Damen KTHC

Von Markus Lehnen

Samstag, 7.10.2023: Harvestehuder THC (4.Staffel B) – Rot-Weiss Köln (2.Staffel B) 2:0 (0:0)

Die Tücken der Technik verhinderten leider eine Übertragung dieses Spiels. Es gab also keine Bilder vom wichtigen Duell der Tabellennachbarinnen der Staffel B und so war auch ich auf die Berichte von vor Ort angewiesen. 

Mit einem Sieg hätten die KTHC-Damen, bei denen diesmal wieder Maja Sielaff zwischen den Pfosten stand, den Abstand auf die von Paul Pongs trainierten HTHC-Damen bereits auf fünf Punkte erhöhen können und damit einen großen Schritt Richtung Heimrecht im Playoff Viertelfinale gemacht. Es kam allerdings anders, denn bei Dauerregen konnten die Hamburgerinnen, bei denen die ehemalige KTHC Spielerin Franzisca ,,Sissy“ Hauke nun doch ihre Karriere fortsetzt, das Spiel durch Tore von Laura Saenger (Stafecke, 44.Minute) und Isabel von Gersum (55.) für sich entscheiden und in der Tabelle an Köln vorbeiziehen. 

,,Ich fand uns heute spielerisch klar stärker als den HTHC. Wir hatten mehr Ecken, mehr Chancen und waren öfter in deren Kreis als die in unserem. Der HTHC war allerdings effektiver, abgezockter, erwachsener und hat daher nicht unverdient gewonnen, auch wenn sie nur fünfmal in unserem Kreis waren. Es war nicht annähernd unsere schlechteste Saisonleistung, wir haben 7,8 Torchancen gehabt, hatten mehr Ecken, aber die muss man halt reinmachen. Unser Spielvortrag war richtig gut, aber das war heute eben nicht gefordert“, analysierte KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes die 1.Saisonniederlage in regulärer Spielzeit seines Teams. 

Tore: 

1:0 Laura Sänger (E, 44.)

2:0 Isabel von Gersum (55.)

Schiedsrichter: Sebastian Wittmann, Valentin Sachenko

Sonntag, 8.10.2023: Club an der Alster (1.Staffel B) – Rot-Weiss Köln (4.Staffel B) 4:3 (1:0, 1:1) n.SO.

Die Chance zur Wiedergutmachung hatten die Rot-Weiss Damen gleich am Folgetag in Hamburg-Wellingsbüttel, wo es im immer jungen Schlagerspiel der Liga gegen die 1.Damen des Clubs an der Alster ging. Das Team von Stan Huijsmans, welches äußerst knapp und durchaus umstritten erst im Finale der 2023er DM am Mannheimer HC scheiterte, erwischte einen Saisonstart nach Maß und gewann bis zum Sonntag alle sechs Saisonspiele, kassierte dabei lediglich zwei Gegentore. Das Starensemble aus der Hansestadt verstärkte sich im Sommer noch mit den beiden Münchnerinnen Jule Bleuel und Martina Reisenegger-Lillo und verlor so gut wie keine ihrer Stützen, wie die Nationalspielerinnen Anne Schröder, Viktoria Huse oder Hanna Granitzki. Es war also klar, dass ein weiterer ganz dicker Brocken vor den KTHC-Damen lag, bei denen diesmal wieder Lisa Höllriegl im Tor stand, sonst aber der gleiche Kader wie am Vortag zum Einsatz kam. 

Bei diesmal sonnigem Wetter begann die Wiederauflage des DM-Halbfinales mit einem Blitzstart der Kölnerinnen. Bis zur 5.Minute hatten diese drei guten Chancen durch Helena Würker (2., gehalten und 4.geblockt) sowie Nike Lorenz (5., Strafecke gehalten) und beherrschten Ball wie Gegnerinnen. Diese meldeten sich erst in der 10.Spielminute mit einer Strafecke offensiv an, die Höllriegl aber sicher gegen Huses Schlag parierte. Die nun stärker werdenden Gastgeberinnen übernahmen im Anschluss allerdings mehr und mehr die Kontrolle und holten 17 Sekunden vor der Viertelpause ihre 2.Strafecke heraus. Wieder versuchte es Huse mit dem Schlag, wieder hielt Höllriegl, die aber diesmal nach vorne abprallen ließ. KTHC-Kapitänin Paula Brux bekam den Ball nicht entscheidend geklärt, was Alster Routinier Lisa Altenburg ausnutzte und ins lange Eck zum etwas Schmeichelhaften 1:0 einschoss. In der 21.Minute hatte Köln die Riesenchance zur Antwort, doch ein in Überzahl gespielter Konter wurde zu kompliziert ausgespielt und brachte lediglich eine Strafecke ein, die Nike Lorenz im Nachschuss knapp neben das Tor schoss. Auf der Gegenseite hatte Alster Neuzugang Linda Cobano noch per Ecke die Chance zu erhöhen, doch Höllriegl hielt stark mit dem Schoner, wodurch es beim 0:1 Halbzeitstand aus KTHC-Sicht blieb. Unglücklich, denn die Chancen auf ein besseres Ergebnis waren definitiv da. Coach Lonnes sah dies ähnlich, machte aber auch auf die Stärke der Gegnerinnen aufmerksam:,,Natürlich wäre es gut gewesen da früh ein, zwei Dinger zu machen, aber wir spielen hier schon Bundesligahockey. Wir spielen dazu gegen eines der besten Teams der Liga aus dem Spiel mehr Chancen heraus, das ist gut, eben erst recht gegen so einen Gegner.“

Und von diesen Chancen sollten gleich weitere folgen, denn die 2.Halbzeit begann ganz ähnlich, wie die 1. Neuzugang von Hülsen bewegte sich in der 32.Minute stark im Kreis, schoss platziert, doch ihr Schuss ging nur an den Pfosten und von dort eben nicht ins Tor. Zwei Minuten später spielte Kölns Top-Scorerin Emma Boermans Sturmkollegin Katharina Reuten im Kreis stark frei, doch diese kam nicht an der sehr starken Mali Wichmann im Alstertor vorbei. In der Folge kamen, ganz ähnlich zur 1.Halbzeit, die Hamburgerinnen wieder besser ins Spiel und hatten im 3.Viertel mit ihren Strafecken fünf bis acht die Chancen zur erhöhen, doch entweder blockte die Kölner Eckenabwehr den Ball ab oder Höllriegl parierte sicher. Nachdem Reuten ein weiteres Mal an Wichmann gescheitert war und Carlotta Sippel auch die 9.Alsterecke ungenutzt ließ, bekamen die Rot-Weiss Damen ihre 3.kurze Ecke. Diesmal versuchte es Paula Brux per Schlag und Katharina Hüls hielt den Schläger so gekonnt in den Schuss, dass dieser über die liegende Mali Wichmann den Weg ins Tor zum umjubelten 1:1 fand. Die Gastgeberinnen reagierten wütend und erarbeiteten sich bis zur 51.Minute die Ecken zehn bis 13, die die Domstädterinnen aber allesamt im Verbund verteidigen konnten. Aus dem Spiel heraus hatte Emma Davidsmeyer gut sechs Minuten vor Schluss die beste Chance zur erneuten Führung für Alster, doch auch ihren Schuss hielt die fehlerfreie Lisa Höllriegl sicher. Auf der Gegenseite bekamen die Domstädterinnen die letzten beiden Gelegenheiten das Spiel nach regulärer Spielzeit zu entscheiden, doch Antonia Lonnes (56., Rückhandschuss gehalten) und Emma Boermans (58., erreichte Brux` Pass ganz knapp nicht) konnten den Auswärtssieg nicht perfekt machen. 

Im bereits 3.Shoot-Out der Kölnerinnen sah es zunächst gut aus für die Gäste, bei denen Lorenz und Boermans sicher verwandelten, während Schröder der Ball vom Schläger rutschte. Nachdem Antonia Lonnes nach an sich guter Ausführung nur den Innenpfosten traf, drehte sich allerdings das Blatt und während Davidsmeyer und Huse für die Hansestädterinnen ihre Penaltys verwandelten, schossen von Hülsen und Brux am Tor vorbei. Damit verloren die 1.Damen von Rot-Weiss Köln auch ihren 3.Shoot-Out in dieser Saison, konnten aber, wie beim DHC und gegen den MHC, erneut einen Punkt gegen ein absolutes Topteam gewinnen. Sicherlich auch deswegen war KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes nicht unzufrieden mit dem Spiel:,,Wir hatten natürlich zu viele Ecken gegen uns, verteidigen die aber auch gut raus. Von den reinen Chancen her fand ich uns sogar besser. Von daher war das wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Es waren am ganzen Wochenende natürlich zu wenige eigene Tore, aber Alster ist eben auch eine super Mannschaft. Von daher bin ich positiv, da war heute wieder einiges Gutes dabei, und es war eine bessere Leistung als gestern, dazu gegen eine bessere Mannschaft.“ Insgesamt sieht Lonnes sein Team, trotz Tabellenrang vier, auf dem richtigen Weg, auch weil mit Düsseldorf, Mannheim und Alster bereits drei Hochkaräter der Liga gespielt wurden und jeweils ein Punkt gegen diese gewonnen wurde:,,Wir sind da absolut auf Augenhöhe, der Weg ist richtig. Es gab zuletzt eine kleine Delle mit nicht so guten Leistungen gegen Raffelberg und Harvestehude und insgesamt ist noch nicht alles Gold, aber wir gehen einen Weg und der ist richtig. Im Mai wollen wir dann ganz vorne mitspielen.“

Die Chance zumindest die mit einem Spiel mehr auf Staffelplatz zwei platzierten BHC-Damen zu überholen, bietet sich schon am kommenden Samstag, wenn Rot-Weiss als klarer Favorit im heimischen Rewe-Sportpark um 13 Uhr auf die Aufsteigerinnen Zehlendorfer Wespen trifft. 

Tore:

1:0 Lisa Altenburg (E, 15.)

1:1 Katharina Hüls (E, 48., 2.Saisontor)

Shoot-Out:

Hanna Granitzki dreht sich ein, trifft 1:0

Nike Lorenz auf die Agi, trifft 1:1 

Anne Schröder dreht sich ein, Ball rutscht ab, vorbei

Emma Boermans mit Tempo rechts an Wichmann vorbei, 1:2

Martina Reisenegger-Lillo auf die Agi, Höllriegl hält

Antonia Lonnes Rückhand, Innenpfosten raus 

Emma Davidsmeyer lässt Höllriegl aussteigen, 2:2 

Charlotte von Hülsen, Agi vorbei

Viktoria Huse durch die Beine von Höllriegl, 3:2 

Paula Brux dreht sich ein, vorbei 

Alster gewinnt 4:3 n.SO

Schiedsrichter: Denis Scharwächter, Oscar Lohse

Spielberichte 5. Spielwochenende Feldhockey Bundesliga 23/24 1.Damen KTHC