Von Markus Lehnen
Samstag, 14.10.2023: Rot-Weiss Köln (1.Staffel A) – Harvestehuder THC (3.Staffel A) 3:1 (1:1)
Während auf Platz zwei die U18 des KTHC das Finale in der M18 Zwischenrunde um die Deutsche Meisterschaft durch ein 10:0 gegen Frankfurt 80 erreichte, hatten die 1.Herren auf dem Hauptplatz die Aufgabe nach der ersten Saisonniederlage vom Dienstag gegen Uhlenhorst Mülheim wieder in die Erfolgsspur zu finden. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, denn zu Gast waren die 1.Herren des HTHC aus der Hansestadt Hamburg, der Kontrahent im DM-Halbfinale in den letzten beiden Spielzeiten. Diese wechselten im Sommer ihren Cheftrainer, auf den als Sportdirektor zu Polo Hamburg abgewanderten Christoph Bechmann folgte Tomasz Laskowski. Während man Luis Holste an den MHC verlor, kamen u.a.die beiden Australier Matthew Fischer und Coby Green zum Kader dazu, der aber weiterhin vom österreichischen Leader und Strafeckenspezialisten Michael Körper angeführt wird. Die Hanseaten fanden bisher gut in die Saison, mit 17 erspielten Punkten aus sieben Spielen lagen sie vor dem Spiel nur einen Punkt hinter Staffelspitzenreiter Rot-Weiss Köln. Es kam also zu einem echten Spitzenspiel im Rewe-Sportpark, bei dem Pasha Gademan wieder seinen Kapitän Mats Grambusch einsetzen konnte, dafür aber auf Tom Grambusch (verletzt), Justus Warweg, Tom Stahl (beide M18 DM Zwischenrunde), Henrik Siegburg und Lennart Leist verzichten musste. Während Linus Schmitz nur auf der Bank saß, kehrte ein alter Bekannter überraschend zurück: Weltmeister Moritz Trompertz gab aufgrund der angespannten personellen Situation sein Comeback für die KTHC-Herren. Wieso erklärte KTHC Cheftrainer Pasha Gademan nach dem Spiel:,,Die Idee habe ich seit drei Wochen, aber er hat natürlich viel zu tun mit seinem Studium. Es war eigentlich geplant für das Frankfurtspiel, wenn sich unsere Jugend M18 für die DM-Endrunde qualifizieren sollte. Das ist schon eine große Geschichte, wir wollen dieses Jahr auf die Jugend setzen, haben jetzt aber auch wirklich einige verletzte und kranke Spieler. Es ist halt schwierig, wenn gleichzeitig die M18 spielt, da unser Kader diese Saison nicht ganz so breit ist. Die M18 soll so stark wie möglich sein, aber wir haben hier eben auch ein echtes Topspiel, wo wir auch gut sein müssen. Mit Linus Schmitz, der heute noch nicht gespielt hat, haben wir einen Spieler für solche Fälle, aber ein Platz war eben noch frei. Da habe ich Mori angerufen, er hat gestern trainiert und heute dann zum Glück gespielt. Morgen kann er aus terminlichen Gründen aber leider nicht spielen.“
Vor fast vollem Haus begann Rot-Weiss stark und hatte in der 3.Minute die 1.Chance durch Thies Prinz, der von Elian Mazkour vor dem Hamburger Tor freigespielt wurde, dort allerdings an HTHC-Keeper Anton Brinckman scheiterte. Keine Minute später kam Elian Mazkour nach schönem Doppelpass mit Paul Babic zum Abschluss, wieder parierte Brinckman aber sicher. Anschließend spielte sich das Spiel zwischen den Schusskreisen ab, allerdings mit klaren Vorteilen für die Gastgeber. Die nächste Chance hatten dennoch die Gäste aus der Hansestadt, als Körper Jean-Paul Danneberg in der 12.Minute erstmals testete. Drei Minuten später war Köln wieder gefährlich, doch nach schöner Einzelaktion von Mats Grambusch verhinderte erneut Brinckman die KTHC-Führung. In der 18.Minute fiel dann das vermeintliche 1:0, nachdem Florian Adrians eine schöne Hereingabe von Mats Grambusch verwandelte, den Ball allerdings mit dem Fuß spielte und das Tor daher zurecht nicht zählte. Drei Minuten später war es dann aber so weit: Thies Prinz legte sich den Ball auf der linken Seite an drei Hamburgern vorbei und schoss anschließend ins lange Eck zum verdienten 1:0 für Köln ein. Der bisher starke Anton Brinckman sah in dieser Szene allerdings nicht gut aus. Drei Minuten später kamen die Hamburger zu ihrer ersten richtigen Chance, und nutzten diese sofort zum Ausgleich. Über die rechte Seite spielte Andrew McConnell den Ball zu Nicholas Spooner, der im Kreis Hamburgs südafrikanischen Speedster Nqobile Manuet Ntuli sah, diesem den Ball perfekt servierte, so dass er nur noch zum schmeichelhaften 1:1 einschieben musste. In der 26.Minute hatten Maximilian Siegburg und Elian Mazkour noch jeweils die Schusschancen auf die erneute Führung, doch Brinckman parierte jeweils und sicherte den 1:1 Halbzeitstand.
,,Das war so ein typisches HTHC-Tor. Die nutzen die kleinen Chancen sofort, müssen nicht gut spielen, um Tore zu erzielen. Für mich war das aber maximal eine halbe Chance, wir haben eine super 1.Halbzeit gespielt, vor allem Defensiv“, bewertete Coach Gademan die einzige wirklich gefährliche HTHC-Szene im 1.Durchgang.
In der 2.Halbzeit kontrollierte Rot-Weiss das Spiel erneut von Beginn an, allerdings standen die Hanseaten defensiv ebenfalls stabil. Schusschancen von Rühr (35., vorbei) und Mazkour (40., Fußabwehr Brinckman) führten nicht zur erneuten Kölner Führung. In der 42.Minute holte Köln dann die 1.und insgesamt einzige Strafecke des gesamten Spiels heraus. Diese schlenzte KTHC-Stürmer Chris Rühr humorlos ins rechte Eck zum umjubelten 2:1 für die Gastgeber. Erneut sah Brinckman allerdings nicht sonderlich gut aus. Kurz vor dem Ende des 3.Viertels schlenzten die HTHC-Herren nochmal mit brachialer Gewalt in den Kölner Kreis, wo Ntuli wirklich an den Ball kam und zwei Sekunden vor der Sirene Danneberg zu einer absoluten Glanzparade zwang. Für Pasha Gademan eine Schlüsselszene in diesem engen Spiel:,,Bis auf diese Szene haben wir super verteidigt, das war aber ein ganz wichtiger Zeitpunk. Wenn wir das Gegentor bekommen, dann wäre es im letzten Viertel schwierig geworden, da wir auf das 3:2 hätten spielen müssen. So wussten wir, dass wir einfach weiter hinten gut stehen müssen und dann unsere Chancen schon bekommen werden.“
Und in der Tat, Hamburg sollte nur noch eine gute Chance bekommen. In der 52.Minute spielte Spooner den Ball zu Moritz Frey, der aufs lange Eck schoss, aus dem Danneberg den Ball aber per Stockabwehr parieren konnte. Nachdem Brinckman noch gegen Mazkour die endgültige Entscheidung verhinderte, verließ der HTHC-Goalie zu Gunsten eines 11.Feldspielers den Platz. Aber auch diese Situation verteidigte Köln gekonnt und konterte in der 60.Minute über Prinz und Mazkour, der den Ball per Agi genau so vor das gegnerische Tor spielte, dass der durchgestartete KTHC- Rechtsverteidiger Philipp Holzmüller nur noch in den Ball rutschen musste, um zum 3:1 Endstand zu vollenden. Am Ende gewann Köln mit handgezählten 15:4 Chancen hochverdient das Topspiel gegen den HTHC, konnte den Abstand auf diese in der Staffel A auf vier Punkte erhöhen und sich weiterhin an der Spitze behaupten.,,Die Jungs haben das heute sehr gut gemacht. Das war sehr solide heute und deutlich besser als Dienstag“, freute sich daher KTHC-Cheftrainer Pasha Gademan über den Sieg. Vor allem über seine Defensive freute sich KTHC-Schlussmann Jean-Paul Danneberg:,,Wir haben heute extrem wenig Chancen zugelassen, stark verteidigt, aber die Chancen, die sie hatten, waren schon ziemliche Hochkaräter. Insgesamt haben wir defensiv da weiter gemacht, wo wir die ganze Saison den Fokus darauf hatten. Man kann nicht immer alles verhindern, aber dafür bin ich ja auch noch da. Mit Körper und Glander haben die zwei internationale Top Eckenschützen. Da dann erst gar keine gegen sich zu bekommen ist natürlich nicht der Normalfall, aber die beste Eckendefense, die es gibt. Großen Respekt an unsere Verteidigung heute!“
Tore:
1:0 Thies Ole Prinz (21., 3.Saisontor)
1:1 Nqobile Mansuet Ntuli (24.)
2:1 Christopher Rühr (E, 36., 5.Saisontor)
3:1 Philipp Holzmüller (60., 2.Saisontor)
Schiedsrichter: René Pleißner, Ole Ingwersen
Sonntag, 15.10.2023: Rot-Weiss Köln – Der Club an der Alster (3.Staffel B) 5:1 (2:1)
Am Sonntag gastierte ein weiteres Hamburger Team am Olympiaweg, die 1.Herren des Clubs an der Alster. Das Team von Cheftrainer Sebastian Biederlack ging fast unverändert in die neue Saison, am ehesten stechen noch die beiden Zugänge aus England (Fred Newbold) und Frankreich (William-Ike Jeammot) ins Auge. Die Saison lief für den letztjährigen Viertelfinalisten bisher allerdings noch sehr holprig, aus neun Spielen konnten lediglich zehn Punkte gesammelt werden. Das reicht in der schwächeren Staffel B allerdings aktuell noch für Platz drei und damit einen sicheren Playoffplatz.
Im herbstlichen Köln war die Favoritenrolle dennoch klar an die Gastgeber verteilt, die heute wieder ohne Moritz Trompertz antraten, dafür im Vergleich zum Vortag mit Linus Schmitz und Elias Würker.
Vor erneut gut gefüllten Rängen erwischte der amtierende deutsche Meister einen Blitzstart. Nach bereits aussichtsreichen Angriffen zuvor, klingelte es in der 4.Spielminute zum ersten Mal im Gästetor: Michel Struthoff hatte auf der linken Angriffsseite allen Platz dieser Welt, spielte von dort den Ball zu Elian Mazkour, der sich am Schusskreisrand kurz drehte und mit der Vorhand brachial ins Tor zum 1:0 für seine Kölner abzog. Zwei Minuten später hätte Adrians fast erhöht, doch Ian Alexander im Alster-Tor konnte gerade noch so das kurze Eck zu machen. In der 9.Spielminute stand Torschütze Mazkour plötzlich frei vor Alexander, doch der Hamburger Schlussmann blieb im 1vs1 Duell Sieger. Anschließend schlief das Spiel etwas ein, da Köln nicht mehr machte als nötig, defensiv aber jeden Alsterangriff im Keim erstickte. Erst in der 20.Minute wurde es wieder vor einem der beiden Tore gefährlich, dem Hamburger Tor. Timur Oruz führte einen Freischlag schnell aus, spielte zu Struthoff, der an Adrians vor dem Tor weiterspielte, der noch mal quer zum einschussbereiten Paul Babic passte, der wiederum keine Probleme hatte sein 1.Saisontor zu erzielen und zum verdienten 2:0 einzuschießen. In der Folge wurde Alster dann etwas gefährlicher und kam zweimal aussichtsreich in den Kölner Schusskreis, ohne sich aber eine wirklich gute Chance zu erspielen. Nach der sah es auch in der 28.Minute nicht aus, aber nachdem die Hanseaten über rechts in den Kreis eingedrungen waren, landete der Ball irgendwie bei Frederik Gohlke, der sich nicht zweimal bitten ließ und zum Anschlusstreffer einschoss. Mit diesem 2:1 ging es anschließend auch in die Halbzeitpause.
Gleich im 1.Angriff der 2.Halbzeit hätte Mazkour beinahe wieder den alten Abstand hergestellt, seine Rückhand verpasste das Tor aber knapp rechts. In der 36.Spielminute landete ein abgefälschter Freischlag plötzlich bei Fred Newbold, der allerdings im 1vs1 gegen Jean-Paul Danneberg den Kürzeren zog. Im direkten Gegenzug spielte Thies Prinz einen Weltklassepass mit der Agi in den Lauf von KTHC-Kapitän Mats Grambusch. Dieser ließ Alexander aussteigen und vollendete aus spitzem Winkel sicher zum 3:1 für die Domstädter. Vier Minuten später eroberte Florian Adrians einen Ball im Mittelfeld und spielte diesen in den Lauf zum durchstartenden Chris Rühr, der frei durch war und keine Probleme mehr hatte mit der Agi zum 4:1 zu vollenden, die Vorentscheidung. Das Einzige, was beim Gastgeber an diesem Nachmittag nicht so recht klappen wollte, waren die Strafecken, bei denen die ein oder andere Variante schief ging. Das war aber diesmal relativ egal, denn Rot-Weiss schoss die Tore aus dem Spiel heraus. In der 49.Minute zog der bärenstarke Rühr über rechts in den Kreis, legte sich den Ball auf die Rückhand und drosch die Agi ins linke obere Eck zum 5:1 für die Hausherren. Die letzten zehn Minuten nutzte Pasha Gademan in der Folge noch, um seinen Kaderspielern Linus Schmitz, Elias Würker und Miro Masanek Einsatzzeiten zu verschaffen, worüber sich der KTHC-Cheftrainer sehr freute:,,Das ist so schön, auch dass wir das Spiel so früh entscheiden, dass es die Möglichkeit dazu gab, die drei einzusetzen. Es ist einfach schön den Jungs Minuten zu geben. Es sind nicht viele Minuten, das weiß ich, aber sie stehen immer bereit, von daher freut mich das sehr.“ Linus Schmitz hätte in der 54.Minuten fast sogar noch sein Premierentor geschossen, sein Schuss verfehlte das Tor aber knapp links. Da auch von Alster nichts mehr kam, blieb es beim auch in der Höhe verdienten 5:1 Sieg der KTHC-Herren, die damit den 8.Sieg im 9.Spiel feierten. ,,Heute blieben wenig Wünsche offen. Das 2.Viertel war nicht so gut, alle anderen sehr gut. Das Gute heute war, dass wir erst auf unser Passtempo geschaut haben und dann auf die individuelle Qualität. Im 3.Viertel haben wir das unglaublich gut geschafft. Erstmal spielen, Give and Go und dann gucken, wie man die individuelle Klasse einsetzt. Es fängt aber immer damit an den Ball laufen zu lassen und das haben wir heute super gemacht. Defensiv standen wir wieder gut heute. Wir haben das ganze Wochenende nicht eine Strafecke gegen uns bekommen, das ist schon sehr gut“, hob ein sichtlich zufriedener Coach Gademan die Schlüssel zum klaren Sieg hervor. Ein Spiel vor Ende der Hinrunde zeigte sich Sommer-Neuzugang Philipp Holzmüller ebenfalls hoch zufrieden:,,Ich bin hier echt super aufgenommen worden von den Jungs, fühle mich super wohl hier, so kann es weitergehen! Wir hatten Dienstag eine kleine Schwächephase gegen Mülheim, wo wir alle nicht so konzentriert waren. Daher hatten wir uns vorgenommen dieses Wochenende wieder besser defensiv zu stehen. Wir haben lediglich zwei unglückliche Gegentore in den zwei Spielen kassiert, von daher ist das schon gut und wir sind recht zufrieden.“
Mit den beiden Siegen thront Rot-Weiss weiter auf Platz eins in Staffel und Liga. Westrivale Mülheim ist zwar mit 24 Punkten gleichauf, hat aber bereits ein Spiel mehr bestritten. Ein Spiel steht für Köln noch in der Hinrunde aus, gegen Aufsteiger SC Frankfurt 80 ist man aber am kommenden Samstag um 14 Uhr im Rewe-Sportpark klarer Favorit und sollte die inoffizielle Herbstmeisterschaft klar machen können.
Eine gute Nachricht gab es am späten Nachmittag noch vom Platz zwei, wo die M18 mit einem 5:1 Sieg über die Jungen des UHC Hamburg die Teilnahme an der A-Jugend Endrunde perfekt machte. Herzlichen Glückwunsch dazu!
Tore:
1:0 Elian Mazkour (4., 4.Saisontor)
2:0 Paul Babic (20., 1.Saisontor)
2:1 Frederik Gohlke (28.)
3:1 Mats Grambusch (36., 5.Saisontor)
4:1 Christopher Rühr (40., 6.Saisontor)
5:1 Christopher Rühr (49., 7.Saisontor)
Schiedsrichter: René Pleißner, Ole Ingwersen