Von Markus Lehnen
Samstag, 02.11.2024: Rot-Weiss Köln (6.) – Hamburger Polo Club 3:2 (1:1)
Mit zwei absoluten Topspielen im heimischen Rewe-Sportpark endete an diesem Wochenende für den KTHC die Hinrunde der Feldhockey-Bundesliga. Den Anfang machte hierbei das Gastspiel des Tabellenführers und Vizemeisters Hamburger Polo Club. Die von den gleichberechtigten Cheftrainern Robert Tigges und Christoph Bechmann trainierten Hamburger verstärkten für den Traum vom ersten Meistertitel den eh schon stark besetzten Kader im Sommer nochmal mit den Topneuzugängen Tim Brand, Tom Craig (beide aus Australien) und Honamas-Spieler Paul Kaufmann (vom HC den Bosch). Vor allem Brand schlug mit bereits elf Saisontoren bereits voll in der Bundesliga ein. Insgesamt spielte Polo eine starke Hinrunde und holte vor dem Spieltag 26 von möglichen 30 Punkten, verlor lediglich zwei Spiele nach Shoot-Out.
Die zuletzt nach zwei Siegen, und sieben von möglichen neun Punkten, stabilisierten Kölner hatten also eine Mammutaufgabe vor sich. Cheftrainer Darren Cheesman konnte dafür aber auf fast alle seine Topspieler zurückgreifen (lediglich Antheus Barry fehlte), die ohne Länderspieltour diesmal auch deutlich ausgeruhter in das Spielwochenende gingen.
Es sollte vieles geboten sein an diesem Nachmittag, denn beide Teams gingen mit ihren vermeintlichen Topformationen ins Spiel, einzig Maximilian Siegburg kam beim KTHC nicht zum Einsatz. Bei für die Jahreszeit guten Bedingungen begann Köln das Spiel wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Keine drei Minuten waren gespielt, da spielte Paul Glander tief in der eigenen Hälfte einen starken öffnenden Pass auf Michel Struthoff, der über das halbe Feld lief, nach links zu Christopher Rühr passte, der den durchgelaufenen Struthoff in der Mitte sah. Struthoff wiederum hatte keine Probleme mehr zum 1:0 einzuschießen. Eine Minute später spielte KTHC-Kapitän Rühr Sturmkollegen Blake Govers frei, der aber deutlich rechts verzog. Der Vizemeister wurde aber in der Folge stärker und holte sich die ersten Strafecken der Partie raus. Diese wurden jeweils verstoppt, doch im Anschluss an die 2.in der 7.Spielminute bekam Kane Russell die Nachschusschance und schoss nur knapp über das Kölner Tor.
Die Gäste wurden nun aber stärker und drückten Köln immer tiefer in die eigene Hälfte. Der Ausgleich allerdings entstand nach einer vermeidbaren Situation in der 13.Minute. Kölns Aussie Aran Zalewski, der unter der Woche erst seine Karriere in der australischen Hockeynationalmannschaft beendet hatte, verpasste es einen Ball sicher hinten rauszuspielen. In der Folge gelangte das Spielgerät zu seinem Landsmann Tim Brand, der auf das Tor schoss. KTHC-Goalie Jean Danneberg parierte zwar, aber direkt vor den Schläger von Paul Smith, der den Ball sicher zum 1:1 einschieben konnte.
Auch im 2.Viertel hatten die Hamburger den ersten Punch und bekamen in der 18.Spielminute ihre 3.Strafecke. Diesmal klappte das Stoppen, aber Russels Schlenzer nach rechts unten war kein großes Problem für Danneberg. Zwei Minuten später hoppelte der Ball Richtung HPC-Goalie Niklas Garst, der versuchte den Ball mit dem Schläger zu spielen, aber über diesen schlug. Blake Govers kam so zum Abschluss auf das leere Tor, doch der Winkel war etwas zu spitz und so ging seine Agi über den Kasten. In einem extrem schnellen Spiel hatte Köln keine Minute später auch die nächste Chance, und diese gleich doppelt. Zunächst scheiterte Elian Mazkour mit einer brachialen Agi an Niklas Garst, dann spielte der heute sehr starke Michel Struthoff Aran Zalewski frei, dessen Schuss das Tor aber um Zentimeter links verfehlte. Wieder nur eine Minute später hatte auf der Gegenseite Constantin Staib die nächste Chance, doch Danneberg parierte dessen Schuss sicher. In der 26.Minute wurde es erneut spektakulär, als der australische Nationalspieler Tim Brand den Ball im Liegen noch zu Paul Smith brachte, der sofort abschloss, das Tor aber um Haaresbreite links verfehlte. In einem jetzt komplett ausgeglichenen Spiel hatten aber die Domstädter die letzten Chancen in der Halbzeit, doch Niklas Bosserhoff lief zwei Strafecken von Tom Grambusch ab. Kurze Zeit später ging es nach einer atemlosen 1.Halbzeit mit einem verdienten 1:1 Unentschieden in die Halbzeitpause.
Aus dieser erwischte Polo den besseren Start. Noch in der 1.Minute der 2.Halbzeit schlenzte Russell den Ball vor den Kreis, wo Craig den Ball auf Landsmann Brand verlängerte. Der steckte zu Smith durch, der keine Probleme mehr hatte den Ball zur erstmaligen HPC-Führung ins Tor zu schießen. Köln war aber schnell wieder voll drin im Spiel. In der 35.Minute gewann Thies Prinz den Ball im Hamburger Spielaufbau und spielte zu seinem Honamas-Kollegen Chris Rühr, der anschließend drei Polo-Abwehrspieler narrte und aus spitzem Winkel an Garst vorbei zum 2:2 ins Tor schoss. Doch wie in dieser Parte gewohnt, ließ sich auch Polo von diesem Traumtor nicht schocken: In der 36.Minute zwang Brand Danneberg zu einer Glanzparade, zuvor hatte der KTHC-Goalie bereits gegen George Baker pariert. Weiter ging es aber wieder vor dem Polotor, doch in der 38.Minute konnten die KTHC-Herren eine Serie von vier Strafecken nicht zur erneuten Führung nutzen. Beim besten Versuch parierte HPC-Schlussmaqnn Garst einen Schlenzer von Paul Glander nach rechts oben. Zwei Minuten später verfehlte Prinz mit einer Agi das Tor knapp links. Die nun besseren Kölner sollten auch den letzten Punch im 3.Viertel haben. Tom Grambusch schlenzte 19 Sekunden vor der Sirene den Ball einfach mal in die Hamburger Hälfte, wo Aidan Sarikaya den Ball nicht kontrollieren konnte und so Christopher Rühr die Chance gab in den Kreis ziehen, wo er den Ball brachial ins kurze Eck schoss , Niklas Garst 1,8 Sekunden vor der Pausensirene keine Chance ließ und den Spielstand auf 3:2 stellte.
Ob Polo beeindruckt war, oder Köln mittlerweile einfach die bessere zweier Topmannschaften blieb unklar, jedenfalls waren die Gastgeber in dieser Phase jetzt sichtbar überlegen. Folgerichtig hatte Mazkour in der 47.Minute aus zentraler Position auch die Chance auf das 4:2, doch der Abschluss geriet zu zentral, wodurch Niklas Garst per Fußabwehr klären konnte. In der 53.Minute wurde es dann aber doch wieder gefährlich vorm KTHC-Tor, als Brand sich gekonnt über die rechte Seite durchsetzte, aber Tom Grambusch in höchster Not gegen Lopéz klärte. Eine Minute später musste Rühr nach Foulspiel mit grüner Karte für zwei Minuten vom Feld, doch in Unterzahl hatte Struthoff die Chance für Köln auf 4:2 zu erhöhen, scheiterte aber nach gutem Lauf über links aus spitzem Winkel an Garst. 3:15 Minuten vor Schluss nahmen die Hanseaten dann noch ihren Goalie für einen 11.Feldspieler vom Feld, doch eine Torchance auf das 3:3 ließ Köln nicht mehr zu. Somit endete das Spiel mit einem aufgrund einer sehr starken 2.Halbzeit verdienten 3:2 Sieg für Rot-Weiss Köln, die nun das dritte Spiel in Serie gewannen und rechtzeitig zum Ende der Vorrunde ihren altbekannten Flow wiedergefunden zu haben scheinen. Ähnlich sah das auch KTHC-Cheftrainer Darren Cheesman in seiner Spielanalyse:,,Wie wir zuvor sagten, wir steigern unser Spiel die ganze Saison über und nun beginnen wir damit, das Ergebnis dieser Arbeit zu sehen. Wir spielen gutes Hockey, wir wissen nun was wir voneinander zu erwarten haben, wir spielen zusammen und kämpfen in den Momenten, wo die Dinge nicht perfekt laufen. Daher denke ich, dass wir die drei Punkte heute verdient haben.“
Die Steigerung in der Halbzeit, trotz der kalten Dusche direkt zu Beginn, erklärte Cheesman so:,,In der Halbzeitpause haben wir darüber geredet, wie sie uns Probleme gemacht haben und besprochen, wie wir ihnen ein paar dieser Dinge wegnehmen können. Wir haben während der 2.Halbzeit unsere Stärken voll ausgespielt und ihnen viele ihrer weggenommen. Sie hatten zwar noch Chancen, aber wir haben unser Spiel durchgezogen und daher bin ich sehr stolz auf die Jungs, sehr glücklich für sie.“
Auch der Torschütze zum frühen 1:0, Michel Struthoff, war natürlich glücklich über den größten Sieg seines Teams in der bisherigen Saison:,, Unsere Situation ist auf jeden Fall besser geworden. Wir brauchten auch einfach etwas Zeit mit unserem leichten Umbruch, hatten dazu ein paar Probleme mit Verletzungen. Es läuft jetzt langsam wieder, gegen Polo zu gewinnen ist natürlich ein Megaerfolg und wir probieren daran morgen anzuknüpfen und die nächsten drei Punkte zu holen.“ Auf die Frage, was für ihn die Schlüssel zum Sieg waren, antwortete er:,,Viel ackern war heute wichtig. Wir haben noch etwas Probleme damit, wer wo in der Defensive steht, das müssen wir noch besser hinkriegen. Aber wichtig war deren Keyspieler in Schach zu halten und ich denke das ist ganz gut gelungen. Was Polo richtig stark macht, sind die Konter, die haben wir jedes Mal relativ schnell unterbunden. Ich denke das waren so die Gründe, warum wir gewonnen haben.“
Am Wochenende der Topspiele wartete am Sonntag der MHC, ein anderer Topgegner der Liga, wie auch Coach Cheesman klar machte:,,Mannheim wird ein ganz anderes Spiel, sie spielen einen anderen Stil, haben andere Qualitäten, sind aber auch ein sehr sehr gefährlicher Gegner. Heute gilt es uns zu erholen, zu regenerieren und uns so auf einen weiteren großen Kampf vorzubereiten.“
Mit dem Sieg vom Samstag überholte Rot-Weiss in der Tabelle erstmal den UHC Hamburg und lag auf Platz fünf, allerdings mit direktem Kontakt zum HTHC und zum TSV Mannheim.
Tore:
1:0 Michel Struthoff (3., 2.Saisontor)
1:1 Paul Smith (13.)
1:2 Paul Smith (31.)
2:2 Christopher Rühr (35., 10.Saisontor)
3:2 Christopher Rühr (45., 11.Saisontor)
Schiedsrichter: Christian Blasch, Benjamin Göntgen
03.11.2024: Rot-Weiss Köln – Mannheimer HC (2.) 5:2 (1:0)
Am Sonntag stand also für die KTHC-Herren das finale Spiel der Hinrunde und gleichzeitig das erste Rückspiel der aktuellen Saison an. In Mannheim verlor Rot-Weiss Ende September erst im Shoot mit 2:4, Tore aus dem Spiel gab es damals nicht. Ob es also so unterhaltsam am Olympiaweg wie am Vortag werden würde, war durchaus fraglich. Klar war dagegen, dass die Zuschauer bei sonnigem Herbstwetter ein weiteres absolutes Spitzenspiel zu sehen bekommen sollten.
Der MHC gewann am Vortag noch auf heimischer Anlage mit 3:2 gegen den Münchner SC und zog damit punktgleich mit Tabellenführer Polo Hamburg. Cheftrainer Andreu Enrich hatte sein gesamtes Starensemble am Start, inklusive dem Eckenspezialisten und mit zwölf Toren Topscorer der Kurpfälzer, Gonzalo Peillat.
Bei den KTHC-Herren ging Cheftrainer Darren Cheesman nach dem Motto ,,Never change a winning team“ in die Partie und setzte auf dieselben 18 Spieler wie am Vortag.
Vor guter Kulisse im Rewe-Sportpark erwischten die Kölner einen noch früheren Blitzstart als am Samstag. Diesmal dauerte es nur 35 Sekunden bis KTHC-Kapitän Christopher Rühr im Schusskreis mit der Agi zum Abschluss kam und ins kurze Eck damit auch direkt zum 1:0 für Köln traf. Mannheim reagierte wütend und hatte eine Minute später direkt die Chance zum Ausgleich, doch Ben Hasbach konnte den Ball nach Flanke nur an den Außenpfosten bringen. Einen weiteren Versuch verzog Hasbach Sekunden später links am Kölner Tor vorbei. Anschließend wurde es vor beiden Toren etwas ruhiger, bis der Chancenreigen in der 7.Minute weiterging. Zunächst kam KTHC-Stürmer Fabio Seitz zum Abschluss, verzog aber übers Tor. Auf der Gegenseite hatte MHC-Stürmer Raphael Hartkopf zwei Chancen (8.Minute, spitzer Winkel, Danneberg hält; 9., rechts vorbei). Ebenfalls in der 9.Minute bekam Tim Seagon den Ball pfannenfertig zum Ausgleich serviert, der Mannheimer schlug aber über den Ball. Die nächste Chance gehörte wieder Köln, doch nach schöner Kombination verfehlte Paul Babic das Tor rechts. Bis zur Viertelpause mussten die beiden Goalies Jean Danneberg und Adrian Rafi noch kleinere Prüfungen bestehen, meisterten diese aber jeweils sicher, wodurch es mit dem 1:0 für Köln in die 1.Viertelpause ging.
Im 2.Viertel bekamen die Zuschauer dann aber das Spiel zu sehen, was viele erwartet hatten: Sehr taktisch mit vielen Aktionen zwischen den beiden Schusskreisen. Defensiv standen beide Teams nun sicherer. So dauerte es bis zur 23.Spielminute, bis es vor einem der beiden Tore wieder gefährlich wurde. Köln bekam die 1.Strafecke des Spiels, doch Paul Glanders Versuch geriet zu unplatziert und war deswegen kein Problem für MHC-Goalie Rafi. Es gab zwar eine Wiederholungsecke, doch diese verzog erneut Glander recht deutlich rechts am Tor vorbei. In der Folge überließ Köln den Gästen etwas die Initiative und lauerte auf Konter, die man allerdings zu unsauber ausspielte. Nach Schusschance von Lenn Hoffmann gab es dann in der 27.Minute die Chance für Mannheim per Strafecke auszugleichen. Gonzalo Peillat traf den Ball auch satt, doch seinen Schlenzer parierte KTHC-Schlussmann Danneberg mit dem linken Handschuh. Sekunden vor der Halbzeitsirene endete die 1.Hälfte beinahe, wie sie begonnen hatte: Wieder kam Rühr frei im Kreis zum Abschluss, verfehlte diesmal das Tor aber rechts.
Damit ging es in einem ausgeglichenen Spitzenspiel nach zwei deutlich unterschiedlichen Vierteln mit 1:0 für Rot-Weiss in die Halbzeitpause.
Zu Beginn der 2.Halbzeit spielte Köln wieder offensiver und hatte in der 34.Spielminute auch die 1.Chance der Hälfte. Govers kam links vorm Schusskreis völlig frei zur Flanke und Prinz rutschte in der Mitte in den Ball. Unglücklicherweise für die Gastgeber brachte er den Ball aber nur mit dem Körper ins Tor, was lediglich beim Fußball ein reguläres Tor gewesen wäre. Auch die nächste Chance gehörte in einem weiterhin nun sehr Chancenarmen Spiel den Domstädtern. In der 40.Minute lief Paul Babic über das halbe Feld, band zwei Gegenspieler und passte im richtigen Moment auf Sturmkollegen Elian Mazkour, der jedoch an Adrian Rafi scheiterte. Eine Minute später bekam Köln die 3.eigene Strafecke der Partie. Chris Rühr versuchte es diesmal per Schlag, den Ben Hasbach für seinen Goalie klärte. Die Gastgeber dominierten nun aber Ball und Gegner, was sich in der 42.Spielminute dann auch auf dem Scoreboard bemerkbar machen sollte: Christopher Rühr lief bei einem Konter über links ins Zentrum und spielte im richtigen Moment zu seinem Honamas-Kollegen Thies Prinz, der trocken ins lange Eck zum 2:0 für Rot-Weiss einschoss und damit sein 1.Saisontor erzielte.
Sekunden vor der Viertelpause erhielten die Gäste dann aber doch noch, sehr zum Unmut von Kölns Abwehrchef Tom Grambusch, eine weitere Strafecke. Peillats Versuch geriet allerdings zu zentral und war kein Problem für Jean Danneberg, der auch den Nachschuss von Holste mit den Beinen parierte, sich dabei aber verletzte. Unter Applaus der gut 300 Zuschauer konnte der KTHC-Goalie aber zunächst weiterspielen. Der MHC drückte nun aber auf den Anschluss und erhielt in der 46.Minute die nächste Strafecke. Diesmal schlenzte Peillat nach unten rechts, wo Struthoff den Ball nur noch mit dem verlängerten Oberschenkel am Einschlag hindern konnte. Schiedsrichter Blasch entschied völlig zurecht auf Siebenmeter. Diesen zielte Peillat nach links unten, Danneberg war aber genau dort zur Stelle und parierte den Ball mit einer Glanzparade. In der 51.Minute war es dann vermeintlich doch so weit, auch weil Köln nun immer einen Schritt zu spät war. Kleinleins Anschlusstreffer pfiffen die Schiedsrichter aber wegen vermeintlichen Fußspiels zurück. Die Kurpfälzer blieben jetzt aber am Drücker und bekamen in derselben Minute die nächste Strafecke zugesprochen. Kölns 1.Herausläufer Timur Oruz blockte diese aber ebenso wie die Wiederholungsecke. Direkt nach dieser Aktion musste der angeschlagene Jean Danneberg dann mit Leistenproblemen den Platz verlassen, Routinier Lennart Leist ging für ihn ins KTHC-Tor und feierte sein Saisondebüt. Direkt danach musste er sich auch gleich auszeichnen und eine weitere Strafecke von Peillat parieren. Die 7.Strafecke in der 54.Minute sollte dann aber doch das längst überfällige Anschlusstor bringen, diesmal schlenzte Peillat den Ball nach links unten in die Maschen zum 2:1. Ohne Danneberg und mit diesem Rückschlag fand Köln aber direkt wieder ins Spiel. In der 55.Minute spielten sie einen Angriff über Chris Rühr, der Thies Prinz bediente, der wiederum direkt auf Justus Warweg weiterspielte, der bis an die Grundlinie zog und im Zentrum Fabio Seitz bediente, der nach dieser tollen Kombination nur noch zum 3:1 einschieben musste. Auch für ihn war es sein 1.Saisontor. MHC-Coach Enrich nahm nun seinen Goalie Adrian Rafi für einen 11.Feldspieler vom Feld, was aber nicht den gewünschten Erfolg brachte. Viel mehr traf Kölns australischer Stürmer Blake Govers in der 57.Minute ins leere Tor und entschied das Spiel endgültig. Nach zwei mißglückten Versuchen ins leere Tor zu treffen, gelang Eli Mazkour in der Schlussminute dann sogar noch das 5:1. Auf der Gegenseite verwandelte Peillat noch eine weitere Ecke und markierte das 5:2. Mit diesem Ergebnis endete dann auch wenig später eine Partie, die Köln letztendlich verdient, aber etwas zu deutlich gewann. KTHC-Cheftrainer zeigte sich dementsprechend zufrieden mit der Leistung seines Team:,,Der MHC ist ein sehr gutes Team. Wir wussten, wie sie spielen, sie konnten uns nicht mit taktischen Varianten überraschen. Wir waren gut vorbereitet. Die Jungs wussten was zu tun ist und haben ihren Job gut gemacht. Am wichtigsten war bei unserem perfekten Start ins Spiel, dass die Jungs sehr sehr gut zusammengespielt haben. Sie haben den Ball direkt weitergespielt, simples give and go gespielt und alle Dinge gezeigt, die toll an unserem Hockey sind. Ich bin echt stolz auf die Jungs.“ Zu der brenzlichen Situation nach Gegentor und Torhüterwechsel sagte er:,,Es ist immer schwierig, wenn du im Spiel den Torwart wechseln musst, aber Lenny kam direkt mit einer Parade rein. Wir haben das gut gemacht und direkt nach dem Tor von Mannheim wieder das Momentum gewonnen.“ Auch KTHC-Kapitän Christopher Rühr, der die Hinrunde mit 12 Treffern als Topscorer beendete, freute sich über den nun schon 4.Sieg in Serie:,,Es ist gegen Topmannschaften immer so, dass das Spiel eher in Wellen verläuft. Daher war das für mich ein typisches Topspiel, in dem wir unsere Chancen besser genutzt haben und dementsprechend verdient gewonnen haben. Natürlich hatte Mannheim viele Ecken, aber wir hatten auch noch mehr Torchancen, die wir hätten nutzen können, daher denke ich, dass das ein völlig verdienter Sieg war.“
Mit dem Sieg überholte Köln noch den TSV Mannheim und, überwintert aber auf dem 4.Platz mit direktem Kontakt an die vier Teams vor ihnen. So fehlen auf Herbstmeister Polo Hamburg nur drei Punkte. Mit der Serie von vier Siegen und fünf Spielen ohne Niederlage nach 60 Minuten ist es für Rot-Weiss nun auch etwas ärgerlich, dass die Saison ausgerechnet jetzt in die Winterpause geht. So sieht es auch Chris Rühr in seinem Hinrundenfazit:,,Ein bisschen ärgerlich ist das natürlich schon, jetzt wo es läuft. Ich denke aber, dass man davon ausgehen konnte, dass die Hinrunde so verläuft wie sie verlaufen ist. Nach den Olympischen Spielen, mit neuem Trainerteam, wichtige Spieler weg, neue Spieler dazu- das dauert einfach, bis sich das findet. Vor allem wenn ein Spieler wie Tom hinten fehlt, dann fehlt die ganze Orga, das können die Jungen auch nicht so schnell übernehmen, das dauert ein bisschen. Die Defensive war in den ersten Spielen auch unser Problem, dass diese einfach nicht stand. Aber ich glaube, wenn wir ins Rollen kommen, dann sieht das für uns schon sehr sehr gut aus.“
Tore:
1:0 Christopher Rühr (1., 12.Saisontor)
2:0 Thies Ole Prinz (42., 1.Saisontor)
2:1 Gonzalo Peillat (E, 54.)
3:1 Fabio Seitz (55., 1.Saisontor)
4:1 Blake Govers (57., 6.Saisontor)
5:1 Elian Mazkour (60., 2.Saisontor)
5:2 Gonzalo Peillat (E, 60.)
Schiedsrichter: Christian Blasch, Benjamin Göntgen
Tabelle: https://hockeybundesliga.de/match-center-1/1-bundesliga-1/herren
Mehr Stimmen von Cheftrainer Darren Cheesman und Kapitän Christopher Rühr gibt es dann im großen Zwischenfazit nach der Hinrunde, welches im Laufe der Woche erscheinen wird. Aus der Halle werde ich diese Saison leider nicht berichten können, da ich Anfang Januar meine Abschlussarbeiten schreibe und daher nicht die Zeit finde, die Hallenhockey-Bundesliga angemessen zu begleiten. Ich bin aber pünktlich zu den Playoffs mit den schriftlichen Prüfungen fertig und spätestens ab dem Final Four (von dem wir jetzt einfach mal ausgehen ;-)) wieder im Einsatz.
Danke jetzt schon an alle Leserinnen und Leser auch in dieser Hinrunde. Ich weiß das, genauso wie das angekommene Feedback, sehr zu schätzen und bedauere die Halle aussetzen zu müssen.
Vielen Dank und bereits eine schöne Weihnachtszeit!
Danke natürlich aber vor allem an die 1.Herren des KTHC für die vielen Interviews und vor allem den Einsatz auf dem Platz und im Training. Ohne eure Leidenschaft für den Sport wäre meine Arbeit nicht möglich. Vielen Dank und euch alles erdenklich Gute für die Halle, wir sehen uns spätestens in Frankfurt am Main! Und allerspätestens im März, aber halten wir mal FaM fest.
Ihr, Euer Markus Lehnen