Zwischenfazit 1.Damen KTHC nach der Feldhockey Bundesliga Hinrunde 2024/25

Der Star ist das Team

Von Markus Lehnen
Ausgangssituation
Nach einem starken Auftritt mit bitterem Ende nach Shoot-Niederlage im Halbfinale des Final Four hatten die 1.Damen des KTHC sich einiges für die neue Saison vorgenommen.,,Schwer zu sagen, wir wollen auf jeden Fall dabei sein“, antwortete KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes daher auf die Frage nach seinen Favoritinnen auf den Titel und die Ziele seiner KTHC-Damen vor der Saison. Ganz einfach waren die Vorzeichen auf die Hinrunde dabei nicht, denn während sich Nationaltorhüterin Julia Sonntag bei den Olympischen Spielen in Paris schwer am Knie verletzt hatte und Pia Maertens nach zwei Kreuzbandrissen im selben Knie weiterhin fehlte, mussten die Kölnerinnen in der Hinrunde auch auf ihre Olympioniken und Starspielerin Nike Lorenz verzichten, die sich nach der anstrengenden vorherigen Saison eine Auszeit vom Hockey nahm. Mit Johanna Czech, Jule Hufer, Inma Sophia Hofmeister und Mia Kähler kamen zwar vier Neuzugänge in die Domstadt, mit Katharina Hüls beendete aber eine der letzten Spielerinnen ihre Karriere, die 2014 mit den KTHC-Damen den bis heute letzten Meistertitel auf dem Feld gewonnen hatte. 
Hinrundenverlauf
Die neue Saison begann nicht sonderlich gut für Köln. Beim 1:3 im rheinischen Derby gegen die amtierenden Meisterinnen vom Düsseldorfer HC gab es für Rot-Weiss nicht viel zu gewinnen. Am kommenden ersten Auswärtswochenende gewann man dann zwar zunächst mit 3:0 bei den Zehlendorfer Wespen, verlor nach schwacher Leistung aber am Folgetag beim Berliner HC mit 4:5 nach Shoot-Out. Coach Lonnes sah dabei sein Team schon eher gegen den Abstieg spielen, konnte aber in der darauffolgenden Woche einen 1:0 Überraschungssieg beim Mannheimer HC bejubeln. Mit diesem Erfolgserlebnis gelangen anschließend zwei Arbeitssiege beim Heimspielwochenende gegen den Großflotbeker THGC (2:1) und den UHC Hamburg (4:3 n.SO). Bei letzterem gelang Rot-Weiss nach langer Zeit endlich mal wieder ein Shoot-Out Sieg und dieses Erfolgserlebnis konnte die Domstädterinnen anschließend auch in drei Auswärtswochenenden mitnehmen, in denen man jeweils für ein Spiel in die Ferne reisen musste. Man trotzte jedoch dem Spielplan, gewann zunächst mit 3:2 n.SO. beim TSV Mannheim, dann erneut nach Shoot-Out mit 5:4 beim HTHC und dann sogar nach 60 Minuten mit 1:0 beim Münchner SC. Anschließend spielte man wieder im heimischen Rewe-Sportpark und erlebte nach einer verdienten 1:2 Niederlage gegen den Mannheimer HC beim 5:1 gegen den Club an der Alster den Höhepunkt dieser Hinrunde. Hierbei ging der Knoten in der Offensive auf und das Topteam aus Hamburg wurde, trotz Rückstands, förmlich in seine Einzelteile zerlegt. Weniger herausragend war der 2:1 Arbeitssieg am letzten Spielwochenende gegen den Bremer HC, bei dem Coach Lonnes aber vor allem die drei gewonnenen Punkte wichtig waren.Statistik
Tabelle: Platz 4, 12 Spiele, 25 Punkte, 20:12 Tore, 7 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Mannheim HC, 13 Punkte Vorsprung auf die Nicht-Playoff Plätze. 

In der Liga geteilt 5.beste Offensive und 3.beste Defensive. 13 verschiedene Torschützinnen
Torjäger: 1. Katharina Reuten und Lynn Krings mit 3 Saisontoren

Gesamt: 1. Lisa Nolte (DHC) mit 9 Saisontoren
Stimmen zur Hinrunde
Cheftrainer Markus Lonnes:
Zur gesamten Hinrunde: ,,
Mit der Punkteausbeute bin ich absolut zufrieden. Wenn mir jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir 25 Punkte holen, hätte ich sofort gesagt: Nehme ich. Wenn ich aber sehe, wie die Spiele gelaufen sind, hätten wir sogar noch mehr Punkte holen müssen. Ich finde wir hatten zu viele Spielen, in denen wir das Shoot-Out brauchten, obwohl wir klar besser waren. Aber im Großen und Ganzen war das schon okay.“
Zur Entwicklung seines Teams und die Hoffnung im Frühjahr Nike Lorenz, Pia Maertens und Julia Sonntag wieder im Kader zu haben:,,Mit der Entwicklung der einzelnen Spielerinnen bin ich auf jeden Fall zufrieden. Bei Pia, Nike und Julia bin ich auf dem gleichen Wissenstand wie beim letzten Mal. Die Ausgangssituation müsste aber Mut machen und ja klar, wenn die drei dazu kämen wäre das toll, aber wir haben gesehen, dass wir auch so in der Lage sind jede Mannschaft der Liga zu schlagen. Da war jetzt kein Gegner dabei, wo ich dachte, dass wir da jetzt aber klar unterlegen waren.“
Kapitänin Paula Brux:
Zur gesamten Hinrunde:,,
Ich finde, dass wir es richtig gut gemacht haben. Wir haben etwas Zeit gebraucht, auch in der Vorbereitung, um uns wiederzufinden. Wir hatten ein paar neue Spielerinnen dazu bekommen, manche spielten auf anderen Positionen. Ich bin mit den 25 Punkten aber echt stolz auf die Mannschaft und denke, dass wir darauf in der Rückrunde echt gut aufbauen können, um dann Richtung Viertelfinale zu gehen.“ 
Das war gut
Es war einiges gut in der Hinrunde bei den KTHC-Damen. Ohne drei internationale Topspielerinnen zeigten sie sich dabei jederzeit als Team und 13 verschiedene Torschützinnen zeugen von einem tiefen Kader, bei dem beinahe jede Spielerin jederzeit treffen konnte. Dazu konnte man den bösen Geist vieler verlorener Shoot-Outs endlich vertreiben und verlor nur eines in Berlin, gewann anschließend aber drei der ultimativen Entscheidungen und wurde dabei immer sicherer. Die Defensive präsentierte sich mit nur etwas weniger als einem Gegentor pro Spiel im Schnitt gewohnt stabil und die beiden Torhüterinnen Maja Sielaff und Lisa Höllriegl lieferten eine fast fehlerfreie Hinrunde ab. Höllriegl zeigte dazu mehrfach ihre Qualitäten als Shoot-Out Killerin.    
Das gilt es zu verbessern
Trotz einem 5:1 gegen Alster hakte es doch teilweise sehr in der Offensive der Kölnerinnen. Nur wegen diesem einen Kantersieg stellte man am Ende die fünftbeste Offensive der Liga, vergab aber durch fehlende Tore wichtige Punkte und musste so viermal in den Shoot-Out, obwohl man mindestens dreimal schon vorher mit drei Punkten das Feld hätte verlassen müssen. Dabei war es nicht zwingend das Problem, dass man zu wenige Chancen hatte, sondern eher die mäßige Verwertung dieser. Gerade der Sturm um Emma Boermans, Katharina Reuten und Lynn Krings hat dabei noch das Potential deutlich mehr Treffer zu erzielen. Bei den Strafecken brachten die Schläge von Paula Brux wenig Gefahr, auch Varianten führten selten zum Erfolg. Hier wäre eine Rückkehr von Nike Lorenz und Pia Maertens vielleicht am wertvollsten für Köln.

So geht’s weiter
Zunächst einmal geht es in die Halle, wo man mit schlagfertigem Kader sicherlich eine gute Rolle spielen sollte. Bei mindestens fünf Heimspielen freuen sich die KTHC-Damen dabei auf die gewohnt gute Stimmung in der heimischen Hockeyhalle im Rewe-Sportpark. 
Nach einigen Pro League Spielen für die Nationalspielerinnen und der Hallen-EM beginnt die Rückrunde auf dem Feld dann am 22.März mit einem Heimspiel gegen die Zehlendorfer Wespen. Nach insgesamt zehn Rückrundenspielen beginnen am 2.Maiwochenende die Viertelfinale-Playoffs, die im gewohnten Best of Three Modus ausgespielt werden. Anschließend steht für Rot-Weiss hoffentlich der Saisonhöhepunkt auf dem Spielplan, wenn sich am Wochenende des 31.5/1.6.in Krefeld die besten vier Teams der Saison treffen, um den deutschen Meistertitel auszuspielen. 
Vielleicht ja nach 2014 endlich wieder mit den 1.Damen des KTHC als strahlende Siegerinnen. 

Zwischenfazit 1.Damen KTHC nach der Feldhockey Bundesliga Hinrunde 2024/25