Von Markus Lehnen
Samstag, 26.04.2025: Bremer HC (10.) – Rot-Weiss Köln (5.) 5:6 n.SO. (1:0, 1:1)
Nach der kleinen Osterpause starteten die 1.Damen des KTHC am Samstag in Bremen in den Schlussspurt in der regulären Bundesligasaison 2024/2025. Nach zwei herben Schlappen zuletzt gegen den Club an der Alster und dem Harvestehuder THC war das Team von Cheftrainer Markus Lonnes darauf aus wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern. Für die Gegnerinnen vom Bremer HC war es dagegen die fast schon letzte Chance sich noch für die Playoffs zu qualifizieren. Als 10.hatten die von Florian Keller trainierten Bremerinnen vor dem Spiel bereits sechs Punkte Rückstand auf Platz acht. Besonders acht geben mussten die favorisierten Gäste dabei auf Nationalspielerin Lena Frerichs, die mit acht Toren als Topscorerin ihres Teams in das Spiel ging.
Für diese schwere Auswärtsaufgabe rückten bei Rot-Weiss Luisa Zuther, Fee Mazkour und Sophie Prumbaum in den Kader der Kölnerinnen, im Tor begann zum ersten Mal in diesem Feldhockeyjahr Maja Sielaff.
Bei bestem Hockeywetter erwischten die KTHC-Damen allerdings einen klassischen Fehlstart. Bereits in der 2.Spielminute konnte Bremens Argentinierin Josefina Rübenacker völlig unbedrängt in den Kreis ziehen, wo sie aus zentraler Position unten links zum 1:0 für den BHC einschießen konnte. Köln versuchte direkt eine Reaktion zu zeigen, doch wirkliche Gefahr konnten sie zunächst noch nicht erzeugen. So hatte Bremen in der 10.Minute auch die zweite Chance dieser Partie, als Lena Frerichs die 1.Strafecke des Spiels nur knapp über das Kölner Tor schlenzte. Zwei Minuten später bekam auch Rot-Weiss die erste eigene Strafecke zugesprochen und hatte damit auch die erste wirkliche eigene Torchance. Die Ecke spielte Köln als Variante in dem Kapitänin Paula Brux einen Schlag antäuschte, dann aber auf Nike Rühr ablegte, deren Abschluss aber zu zentral geriet und kein Problem für BHC-Torfrau Angelina Blietz darstellte. Auch den Nachschuss konnten die Gäste in Person von Helena Würker nicht im Tor unterbringen. Sie blieben jetzt aber am Drücker und hatten in der 14.Minute direkt die nächste Topchance, als Lynn Krings nach Pass von Nike Rühr zum Abschluss kam, Blietz aber klasse reagierte und den Ausgleich verhinderte. Dieser Ausgleich sollte auch nach Kölns 2.Ecke nicht fallen bei der wenige Sekunden vor der Viertelpause Rühr auf Mazkour ablegte, deren Schuss aber wenige Zentimeter zu hoch im Bremer Tor über dem Brett einschlug, und damit nicht als Tor zählte.
In der Viertelpause wurde ein sehr unzufriedener Markus Lonnes durchaus lauter und sein Team kehrte dementsprechend hochmotiviert auf das Feld zurück. Direkt im ersten Angriff schoss Emma Boermans auf das Tor, scheiterte aber ebenso an Angelina Blietz wie Sturmkollegin Sophie Prumbaum im Nachschuss. In der folgenden Unterzahl (Grüne Karte Rühr) dominierte Köln nun das Spiel, kam aber nicht gefährlich zum Abschluss. Auch die Strafecken drei (23.Minute, Brux Schlag zu hoch und gefährlich) vier (25., missglückte Variante) und fünf (26., Schlag Würker, Blietz liegt schon und hält mit dem Schoner) brachten nicht den mittlerweile hoch verdienten Ausgleich. Anschließend befreiten sich die Gastgeberinnen etwas aus dem Druck der Kölnerinnen und brachten die letztendlich glückliche 1:0 Führung in die Halbzeit.
Die 2.Halbzeit begann ähnlich wie die 1.endete, mit auf den Ausgleich drängenden Kölnerinnen. Folgerichtig bekamen sie auch die 1.Chance der 2.Hälfte, als in der 34.Minute Brux über die linke Seite den Ball im Fallen vor das Bremer Tor brachte, wo allerdings Krings und Hofmeister den Ball, und damit den sicheren Treffer, um Zentimeter verpassten. Anschließende dominierten die Gäste weiterhin Ball und Gegnerinnen, schafften es aber zunächst nicht sich weitere Torchancen zu erspielen. Das änderte sich erst in der 42.Minute, als Danas-Spielerin Felicia Wiedermann in den Kreis zog und Köln sechste Strafecke herausholte. Diesmal schlenzte Nike Rühr nach unten links, doch Angelina Blietz konnte den Ball noch an den Innenpfosten lenken. Zwei Minuten später versuchte es Rühr dann bei Strafecke Nummer sieben mit der Stechervariante, doch fand dabei keine Abnehmerin. In einem nun etwas unorganisierten Spiel versuchte Bremen es mit Kontern, doch zwei Versuche dieser Art wurden nicht sauber genug zu Ende gespielt. So blieb es auch vor dem finalen Viertel beim 1:0 für die BHC-Damen.
In diesem holte Lynn Krings direkt in der 46.Minute Köln achte Strafecke heraus, doch hierbei wurde ein Schlenzer von Nike Rühr regelkonform abgeblockt. Vor allem Rühr übernahm jetzt mehr und mehr das Spiel und startete mehrere Sololäufe durch das Zentrum. In der 49.Spielminute spielte sie danach einen Pass auf die linke Seite zu Lynn Krings, die aber eine Agi deutlich über das Tor schoss. Zwei Minuten später spielte sie den Ball scharf vor das Tor, wo Sophie Prumbaum vor Angelina Blietz an den Ball kam, das Tor aber um wenige Zentimeter rechts verpasste. In der 55.Minute versuchte Rühr es dann wieder selbst mit einem Schlenzer bei der 9.Kölner Strafecke, doch auch dieser Versuch geriet ihr zu zentral und war dementsprechend kein Problem für die Bremer Torfrau Blietz. In der Folge warf Bremens Agostina Lovagnini ihre Maske in Richtung des Schiedsrichters und sah für diese unglückliche Aktion die gelbe Karte. Da KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes jetzt auch seine Torhüterin Maja Sielaff vom Feld nahm, bekam Köln nun eine elf gegen neun Feldspielerinnen Überzahl. Und diesen Vorteil nutzten sie direkt: In der 56.Minute schoss Reuten vom linken Schusskreisrand auf das Tor. Blietz parierte noch, doch den Abpraller brachte Prumbaum dann doch zum hochverdienten 1:1 Ausgleich im Bremer Tor unter. Markus Lonnes ließ seine Torfrau draußen und ging voll auf die drei Punkte, doch auch Strafecke Nummer zehn führte nicht zum Erfolg. Wieder parierte Blietz den Schlenzer von Rühr, die diesen diesmal nach rechts unten gezielt hatte.
In der Folge passierte vor beiden Toren nichts mehr und es blieb beim 1:1 nach 60 Spielminuten, wobei Köln die drei Punkte vor allem durch ein schwaches 1.Viertel vergeben hatte. Immerhin blieb die Chance das Spiel noch im Shoot-Out zu gewinnen und immerhin zwei Punkte mit nach Hause in die Domstadt zu nehmen. Für den Shoot-Out wechselten beide Teams ihre Torfrau. Während bei Bremen Carla Degenhardt zum Einsatz kam, übernahm bei Rot-Weiss Lisa Höllriegl den Platz im Tor.
Auch der Shoot-Out ging in die Verlängerung, doch auch da Lisa Höllriegl dreimal parierte gewann Rot-Weiss am Ende mit 6:5 n.SO. und konnte sich so den insgesamt verdienten Extrapunkt sichern.
Wirklich zufrieden machte das KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes allerdings nicht:,,Wir haben heute einen Punkt verloren. Im Prinzip haben wir die gesamte 1.Halbzeit verschlafen, letzten Endes war Bremen aber auch nur einmal gefährlich in unseren Kreis. Dabei hat es halt gescheppert. Das war zuvor so angesagt und bekannt, aber das passiert halt. Wir waren auch in der 1.Halbzeit nicht zwingend genug und am Ende ist es eben nur ein 1:1. Zufrieden bin auf gar keinen Fall, das war nicht gut. Das wir besser sind als Bremen, das ist klar, aber das bringt ja nur was, wenn du auch mehr Tore schießt als die andere Mannschaft und das haben wir heute nicht gemacht. Von den zehn Ecken sollte mindestens eine, aber eigentlich auf mehr, rein, aber das passt vielleicht auch in so ein Spiel.“
Da der HTHC am Vorabend mit 1:2 den Damen vom Club an der Alster unterlegen war, rückten die Kölnerinnen immerhin wieder auf drei Punkte an den 4.Platz in der Tabelle heran, der Vorsprung auf Platz sechs ist mittlerweile schon auf elf Punkte angestiegen. Für Bremen steht es nun dagegen fast fest, dass man in den Playdowns den Klassenerhalt sicher muss.
Am kommenden Wochenende stehen für die Kölnerinnen dann wieder Heimspiele im heimischen Rewe-Sportpark auf dem Spielplan. Am Samstag trifft man um 12 Uhr auf die 1.Damen des TSV Mannheim, zur selben Uhrzeit trifft der KTHC am Sonntag auf den Münchner SC.
Tore:
1:0 Josefina Rübenacker (3.)
1:1 Sophie Prumbaum (56., 3.Saisontor)
Shoot Out
Agostina Lovagnini dreht sich ein, Höllriegl hält, kein Tor
Sophie Prumbaum dreht sich ein, unter Degenhardt hindurch, 1:2
Lena Frerichs lässt Höllriegl aussteigen, 2:2
Lynn Krings schießt rechts vorbei
Marie Frerichs unter Höllriegl hindurch, 3:2
Felicia Wiedermann lässt Degenhardt aussteigen, 3:3
Delfina Gerula scheitert zweimal an Höllriegl, kein Tor
Nike Rühr mit der Agi ins Tor, 3:4
Maria Paz Lunghi schießt rechts unten ins Tor, 4:4
Jule Fischer rutscht ab, Degenhardt hält
Felicia Wiedermann schießt unter Degenhardt hindurch ins Tor, 4:5
Lena Frerichs dreht sich ein, vom Innenpfosten ins Tor, 5:5
Nike Rühr scheitert an Degenhardt, die mit dem Helm hält, kein Tor
Marie Frerichs rutscht ab, links vorbei, kein Tor
Sophie Prumbaum mit der Rückhand ins Tor, 5:6
Maria Paz Lunghi versucht an Höllriegl vorbei zu kommen, doch diese hält zweimal
Rot-Weiss gewinnt mit 6:5 n.SO.
Schiedsrichter: Björn Böhme, Nicolas Lemke
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