Spielberichte 12. Spielwochenende Feldhockey Bundesliga 24/25 1.Damen KTHC

Von Markus Lehnen

Samstag, 05.04.2025: Großflottbeker THGC (6.) – Rot-Weiss Köln (4.) 0:3 (0:1)
Am 3.Spielwochenende des Feldhockeyjahres ging es für die KTHC-Damen an diesem Wochenende auf Reisen. Die Hansestadt Hamburg war das Ziel und mit dem Großflottbeker THGC und dem Club an der Alster standen echte Kaliber auf dem Spielplan der Kölnerinnen. Mit Lena Micheel, Amelie Wortmann und mehreren Importspielerinnen aus Südamerika rüsteten die von Dawid Zimnicki trainierten Hamburgerinnen im Sommer groß auf und kamen nach natürlichen Anlaufschwierigkeiten auch immer besser in die Saison. Neun Punkte trennten die beiden Teams aber vor dem Spiel, auch weil Rot-Weiss das Hinspiel mit 2:1 im heimischen Rewe-Sportpark gewinnen konnte. 
Bei der heutigen Partie konnten die Gastgeberinnen auf ihr Danas-Trio Micheel, Wortmann und Fleschütz setzen. Auf der anderen Seite konnte aber auch KTHC-Cheftrainer fast Markus Lonnes seine aktuell beste Mannschaft aufbieten, lediglich Johanna Czech war in Hamburg nur unter den Zuschauerinnen.
Bei strahlendem Sonnenschein erwischten die Gäste den besseren Start und holten sich gleich in der 2.Spielminute ihre erste Strafecke heraus. Bei dem etwas verunglückten Versuch nahm sich Jule Fischer letztendlich den Schuss, doch die bereits liegende GTHGC-Schlussfrau Marta Kucharska parierte mit dem Schoner. Auf der Gegenseite meldeten sich dann auch die Gastgeberinnen offensiv im Spiel an, doch Wortmann verfehlte das Tor knapp rechts. Zwei Minuten später bekam Rot-Weiss erneut eine Ecke, doch diesmal misslang die Ablage auf Nike Rühr, deren Schuss anschließend geblockt wurde. In der Folge hatten Antonia Lonnes (6., gehalten) und Lynn Krings (7., Hereingabe von Lonnes verpasst) weitere Chancen zur Kölner Führung. Auch die 3.Strafecke führte nicht hierzu, Maja Weber verzog die, auf dem gerade in der linken Hälfte schwierigen Platz, erneut verunglücke Ecke letztendlich rechts. Da auch Flottbek kurz zuvor eine Chance von Balcerzak vergab, ging es mit einem 0:0 in die erste Viertelpause.
Das 2.Viertel begann etwas ruhiger und erst nach knapp sechs Minuten wurde es wieder vor einem der beiden Tore gefährlich. Vor dem der Heimmannschaft, denn Rot-Weiss bekam die 4.eigene Strafecke. Und diesmal passte der Ablauf, so dass Nike Rühr den Ball perfekt erwischte, mit ihrem Schlenzer Kucharska tunnelte und so das 1:0 für die Gäste erzielte. Mit dem Schwung der Führung hatte Reuten nach tollem Pass von Wiedermann direkt die nächste Chance, brachte den Ball aber nicht an Marta Kucharska vorbei. Gut drei Minuten vor der Pause bekam Rot-Weiss sogar noch die 5.Strafecke, aber auf dem unebenen GTHGC Platz wurde auch diese verstoppt. Da die KTHC-Abwehr aber weiter stabil stand, ging es mit dem verdienten 1:0 für Köln in die Halbzeitpause. 
In die 2.Halbzeit kamen die Kölnerinnen erneut besser und hatten so folgerichtig in der 34.Minute eine dreifache Chance. Erst hielt Kucharska gegen Krings, dann gewann man direkt wieder Ball, Thomas spielte auf der rechten Seite zwei Hamburgerinnen aus, spielte zu Hufer, die im Zentrum Krings bediente, deren starken Schuss aber Marta Kucharska mit einer Glanzparade hielt. Allerdings vor den Schläger von Nike Rühr, die über die GTHGC-Torfrau hinweg zum 2:0 für Köln einschoss. Drei Minuten später kam auch Flottbek mal vor das Kölner Tor, aber mit einer Einzelaktion schoss Jette Fleschütz eine Agi über das Tor. Besser machte es ihre ehemalige Danas-Kollegin Rühr, die in der 45.Minute in den Kreis zog und von GTHGC-Kapitänin Hendrix nur noch per Foul gestoppt werden konnte. Den fälligen Siebenmeter schnappte sich Rühr, die den Ball links oben unter die Latte und ins Seitennetz zum 3:0 schoss und damit auch das dritte Tor der Partie erzielte. 
Sekunden waren im Schlussviertel gespielt, als Boermans sich schön durchsetzte und Thomas ihre Hereingabe am langen Eck nur um wenige Zentimeter verpasste. In der Folge blieb Großflottbek bemüht, aber auch in kurzzeitiger Unterzahl hatte Rot-Weiss keine großen Probleme die Angriffe der Gastgeberinnen meist schon im Keim zu ersticken. Und so hatte Rot-Weiss knappe vier Minuten vor Schluss auch die letzte Chance einer insgesamt einseitigen Partie, als Hufer nach schönem Pass von Boermans der Abschluss etwas zu zentral geriet und Kucharska somit keine Probleme hatte den Ball zu parieren. 
Wenig später pfiffen die Schiedsrichter aber dann ab und die 1.Damen des Rot-Weiss Köln gingen als strahlende Siegerinnen vom Platz. Dementsprechend zufrieden wirkte KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes:,,Ja, ich bin schon zufrieden. Wenn man ehrlich ist, müssen wir sogar höher gewinnen, früher den Sack zumachen. Ich glaube Flottbek hatte nicht eine wirkliche Chance. Arbeiten müssen wir noch an vielem, aber Ecken sind auf dem Platz eben auch so eine Sache. Es war okay, wir müssen die Konter halt besser ausspielen. Morgen gegen Alster wird es dann ein ganz anderes Spiel, die wollen nach der Niederlage heute sicher noch eine Schippe drauflegen.“
Ebenfalls sehr zufrieden zeigte sich KTHC-Goalie Lisa Höllriegl nach ihrem Shutout, bei dem sie weitestgehend arbeitslos blieb:,,Im Grunde haben wir das heute echt gut hinbekommen, die sind halt in so kleinen Momenten gefährlich. Da war es dann auch etwas brenzlich, aber natürlich beschwere ich mich nicht nichts zu tun zu haben. Das ein oder andere Tor haben wir uns hoffentlich für morgen aufgehoben.“
Damit endete ein für den KTHC sehr erfolgreicher Tag in Hamburg-Flottbek mit einem 5:0 Sieg der Herren und einem 3:0 Sieg der Damen. Besonders gut lief es dabei für die Familie Rühr, denn Chris und Nike steuerten insgesamt fünf von acht Toren zu den beiden Siegen zu. Da der Club an der Alster dem DHC unterlag, rückte Köln am Samstagabend auf den 3.Tabellenrang, mit dem direkten Duell am Folgetag vor der Brust. 

Tore:
0:1 Nike Rühr (21., 2.Saisontor)
0:2 Nike Rühr (34., 3.Saisontor)
0:3 Nike Rühr (45., 4.Saisontor)
Schiedsrichter: Alexandra Pollex, Ruben Rödel
Sonntag, 06.04.2025: Club an der Alster (5.) – Rot-Weiss Köln (3.) 5:3 (2:1)
Zur gewohnteren Anstosszeit um 12 Uhr trafen die KTHC-Damen am Sonntag im Norden Hamburgs auf den Club an der Alster. Dieser hatte durch die Niederlage am Vortag gleich zwei Plätze in der Tabelle verloren und sollte entsprechend motiviert in das Topspiel gehen, auch weil sie das Hinspiel im Oktober in Köln mit 1:5 verloren hatten. 
Die von Julian Tarres trainierten Alster-Damen müssen das Karriereende ihrer langjährigen Stütze Lisa Altenburg verkraften und spielen auch sonst für ihre Verhältnisse eine wechselhafte Saison. An diesem Sonntag musste sie dazu auf die beiden ehemaligen Danas-Spielerinnen Kira Horn (verletzt) und Anne Schröder verzichten, haben aber mit Spielerinnen wie Jule Bleuel, Emma Davidsmeyer, Carlotta Sippel oder Emily Wölbers weiterhin jede Menge Qualität im Team. 
Bei Rot-Weiss rückten Eva Koy und Charlotte von Hülsen für Anna Küskes und Emma Boermans ins Team. 
Bei dann doch kühleren Temperaturen von um die 10°C erwischte Köln einen Blitzstart. Keine zwei Minuten waren gespielt, als Rot-Weiss einen Konter über Rühr und Wiedermann einleitete, die in den Kreis zog, dort wieder Rühr bediente, die quer auf Reuten legte, die mit der Rückhand den tollen Angriff zum 1:0 für die Gäste abschloss. Alster reagierte aber direkt wütend und drückte die Gäste tief in die eigene Hälfte. In der 5.Minute hatte es Juliane Grashoff aber etwas zu einfach, als weder Fee Mazkour noch Paula Brux sie entscheidend störten und sie frei vor KTHC-Goalie Lisa Höllriegl zum 1:1 einlupfen konnte. Alster behielt anschließend die Kontrolle und hatte durch Strafecken weitere Chancen. Doch nachdem Höllriegl zweimal gegen Cobano hielt, spielten die Gastgeberinnen ihre 3.Strafecke als Variante auf Juliane Grashoff. Deren Versuch wurde abgefälscht von Wiedermann, ging durch die Beine von Brux und direkt vor den Schläger von Katharina Kirschbaum, die den Ball zum 2:1 für Alster einschieben konnte. Jetzt reagierte Köln wiederum wütend, doch aus drei weiteren Kreiseintritten konnte man keinen Ertrag ziehen.
Auch zu Beginn des 2.Viertels kam Köln direkt gut in den Kreis, aber nicht zum Abschluss. Und so hatten die Hamburgerinnen auch die nächsten Chancen, doch Danas-Spielerin Emma Davidsmeyer (21., über rechts durch, ohne Abnehmerin im Zentrum), Johanna Hachenberg (25., links verzogen) und erneut Davidsmeyer (28., erneut über rechts durch, doch Höllriegl hält den Ball) konnten nicht auf 3:1 stellen. Das gelang auch nicht, als direkt nach der Chance von Davidsmeyer der Ball erneut bei Alster landete, Antonia Bludau statt Ecke der Vorteil gegeben wurde, Höllriegl ihre Agi ins lange Eck aber stark parierte. So blieb es beim etwas glücklichen 1:2 aus KTHC-Sicht, denn nach der frühen Führung kam nur noch Alster zu Abschlüssen.
Die 2.Halbzeit begannen die im Laufschritt auf den Platz zurückgekehrten Kölnerinnen bemüht, aber weiterhin zu unpräzise vorm gegnerischen Kreis. So gehörte auch der 1.Abschluss der 2.Halbzeit den 1.Damen vom Club an der Alster, und das gleich mit Erfolg. In der 37.Spielminute setzte sich Katharina Haid auf der rechten Seite durch, zog in den Kreis zur Grundlinie und bediente von dort Teamkollegin Carlotta Sippel, die keine Probleme mehr hatte den Ball ins lange Eck zum 3:1 einzuschießen. Auch die nächste Chance hatten die Hanseatinnen mit ihrer schon 4.Strafecke, doch den abgefälschten Ball von Linda Cobano parierte Höllriegl sicher. 
Auch im Schlussabschnitt sahen die Zuschauer das gleiche Bild: Während Köln offensiv keinen Weg vor das Tor der Gastgeberinnen fand, fanden diese diesen Weg viel zu leicht. Das führte in der 47.Minute direkt zur nächsten Strafecke, die KTHC-Goalie Höllriegl zwar an den Pfosten lenkte aber für die Unparteiischen war auch KTHC-Abwehrspielerin Jule Fischer mit dem Fuß am Ball und es gab Siebenmeter für Alster. Katharina Haid verwandelte diesen sicher links unten zum 4:1. Als zwei Minuten später Emily Wolbers in den Kreis drang, wie das sprichwörtliche heiße Messer durch die Butter, und per Lupfer zum 5:1 einschoss schien es richtig bitter für die KTHC-Damen zu werden. Zumindest kämpften die Gäste aber weiterhin und in Überzahl verzog Rühr zunächst einen Versuch links am Tor vorbei, schoss aber wenige Sekunden später eine Agi zum 2:5 ins Tor.
Alster blieb aber in diesem Spiel immer gierig und holte sich kurze Zeit später die nächste Strafecke heraus, die Rot-Weiss aber diesmal verteidigen konnte.  
Auf der Gegenseite durften die Domstädterinnen das Spiel nach einer gelben Karte für Alster in Überzahl zu Ende bringen. Während aus den ersten beiden Kölner Strafecken kein Erfolg mehr zu Stande kommen sollte, konnte Antonia Lonnes in der 59.Minute aus dem Spiel immerhin noch auf 3:5 verkürzen. Dabei blieb es dann aber auch. Rot-Weiss verlor am Ende hoch verdient mit 3:5 beim Club an der Alster, der aber auch eine starke Leistung auf den heimischen Platz brachte. 
,,Die ersten fünf Minuten waren okay, dann haben wir irgendwie gedacht, dass das ja läuft und uns selbst den Stecker gezogen. Defensiv haben wir heute gar nicht stattgefunden. Klar haben wir uns hintenraus etwas aufgebäumt, aber das ist mir eigentlich egal, das muss man auch in Überzahl. Insgesamt war es dennoch schlecht von uns heute. Die Kräfte dürfen keine Ausrede sein, wir haben ja zwei frische Leute gebracht und Alster hat gestern auch gespielt. Gegen den HTHC gehe ich nun von einer Reaktion aus“, analysierte ein enttäuschter KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes den Auftritt seines Teams. Ähnlich sah es Nationalspielerin Felicia Wiedermann, für die die Pleite in der alten Heimat besonders bitter war:,,Nach dem 1:0 haben wir das Zepter aus der Hand gegeben, anstatt einfach so weiterzuspielen. Ich weiß auch gar nicht woran es lag, Kräfte nicht, denn athletisch können wir auf jeden Fall mithalten. Nach den Gegentoren haben wir leider die Köpfe hängen lassen, das war nicht gut. Dass wir hintenraus das Ergebnis noch etwas polieren war immerhin etwas. Von Alster war es vielleicht auch etwas die Revanche für den Herbst.“ 
Mit der Niederlage fiel Köln in Der Tabelle nun hinter Alster und den HTHC zurück, kann letztere aber nächste Woche Samstag beim ,,Tag des Hockeys“ im heimischen Rewe-Sportpark direkt wieder überholen. Diese Hoffnung hat zumindest Felicia Wiedermann:,,Der HTHC ist auch ein guter Gegner, da können wir es direkt wieder besser machen. Aus heute können wir viel mitnehmen, wenn auch wenig positives. Wir wissen, dass wir so nicht auftreten dürfen und können, müssen es abhaken und es nächste Woche besser machen.“ 
Tore:
0:1 Katharina Reuten (2., 8.Saisontor)
1:1 Juliane Grashoff (5.)
2:1 Katharina Kirschbaum (10.) 
3:1 Carlotta Sippel (37.)
4:1 Katharina Haid (7m, 47.)
5:1 Emily Wolbers (49.)
5:2 Nike Rühr (53., 5.Saisontor)
5:3 Antonia Lonnes (59., 3.Saisontor)
Schiedsrichter: Daniel Bein, Eike Münkewarf
Tabelle: https://hockeybundesliga.de/match-center/1-bundesliga-1/damen

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