Von Markus Lehnen
Großflottbeker THGC- Rot-Weiss Köln 2:3 (1:2)
In Sachen Streams hat sich in den letzten Jahren für uns Berichterstatter der Hockey Bundesliga, auch durch die Pandemie, vieles zum Besseren gewendet. Selbst die Teams, die traditionell nie oder selten Streams zur Verfügung stellten, oder maximal über automatisierte Kameras, leisteten sich den Aufwand bewegte Bilder ihrer Spiele, und damit Spieler, Spielerinnen, aber eben auch ihre Sponsoren, in die Welt zu tragen. Urlaub in Australien oder Dienstreisen durch Europa und z.B. Rot-Weiss Köln gucken, alles kein Problem mehr. Der Großflottbeker THGC leistet sich leider noch keinen Stream, was meiner Meinung nicht ganz mit dem durch viele Startransfers, wie Agostina Alonso letztes und Agustina Gorzelany dieses Jahr, untermauerten sportlichen Anspruch zusammenpasst. Ich stelle mir die Frage, ob man diese Stars nicht erst recht Hockeydeutschland zeigen sollte?
Es ist wie es ist, es gab in diesem Fall keinen Stream aus dem Westen Hamburgs. Deswegen bezieht sich mein Spielbericht auf ein Telefonat mit KTHC Cheftrainer Markus Lonnes, der mir freundlicherweise einen Abriss der Partie gegeben hatte.
Bei kühlem Herbstwetter ging es für die KTHC Damen an diesem Wochenende zum 1.Mal diese Saison ins Hockey Dauerreiseziel Hamburg. Gegnerinnen waren die 2019 in die höchste Klasse aufgestiegenen Damen des GTHGC, die sich seitdem in der Liga hielten und jedes Jahr etwas besser wurden. Das liegt auch daran, dass sich das Team von Cheftrainer Tobias Weißer jedes Jahr mit neuen ausländischen Spielerinnen verstärkt. Nachdem im letzten Jahr bereits u.a. die argentinische Nationalspielerin Agostina Alonso an die Elbe wechselte, folgte ihr vor dieser Saison ihre Nationalelf Kollegin Agustina Gorzelany nach. Ebenso kam die irische Nationaltorhüterin Elizabeth Murphy zum eh, mit z.B. der DHB Auswahlstürmerin Jette Fleschütz sowie Spaniens Nationalstürmerin Belen Iglesias Marcos, stark besetzten Kader der Hamburgerinnen dazu. Dass die großen Namen durchaus schon gut als Team funktionieren können, zeigte Großflottbek in der letzten Woche, als sie bei den Meistermitfavoritinnen vom Club an der Alster mit 3:2 gewannen.
Bei den mit sieben Punkten aus vier Spielen gut gestarteten Kölnerinnen musste Cheftrainer Lonnes bei diesem schwierigen Auswärtsspiel erneut auf seine Nationaltorhüterin Julia Sonntag verzichten. Ihre beiden Vertreterinnen Lisa Höllriegl und Maja Sielaff wechseln sich daher im Tor ab, diesmal war wieder Sielaff an der Reihe. Im Defensivverbund fiel erneut Lea Thomas aus, ansonsten waren alle KTHC Damen an Board.
Bei regnerischen Bedingungen startete Rot-Weiss, wie die letzten Spiele auch, perfekt ins Spiel. Nach keinen drei Minuten war es die Siegtorschützin vom München Spiel, Camille Nobis, die dort gleich ansetzte und die frühe Kölner Führung erzielte. Keine drei Minuten später bekam Köln die 1.Strafecke und Spezialist Rebecca Grote verwandelte bereits zum 5.mal in dieser Saison zum frühen 2:0. Damit ist die KTHC Kapitänin aktuell die erfolgreichste Torschützin der Liga. In der 14.Spielminute erwischte GTHGC Starspielerin Alonso einen Schuss perfekt und setze diesen, unhaltbar für Sielaff, ins obere Eck zum 1:2 Anschlusstreffer für die Gastgeberinnen. Das war auch gleichzeitig der Halbzeitstand. ,,Wir gehen schnell 2:0 in Führung, wie in jedem Spiel aktuell, danach haben wir das Spiel gut im Griff. Das 1:2 ist dann ein Sonntagsschuss oben ins Eck, da kann man wenig machen”, beschrieb Markus Lonnes die 1.Halbzeit aus der Sicht seines Teams.
Nach gutem Start in die 2.Halbzeit, gelang den Hansestädterinnen in Person von Greta Nauck gleich nochmal ein ähnliches Kunststück, wie Lonnes beschrieb:,, Wir machen das nach Wiederanpfiff weiter gut, dann gelingt denen wieder ein Sonntagsschuss. So etwas passiert sonst einmal im Jahr. Letzte Woche haben wir etwas um die Gegentore gebettelt, das war diese Woche gar nicht so. Hier war es halt die Qualität der Einzelspielerinnen, das kann passieren.” Dass die Moral bei den Domstädterinnen absolut stimmt, sah man schon letzte Woche in München, und auch diesmal blieben sie im Spiel und erzielten gut sechs Minuten vor Ende die erneute Führung durch Stürmerin Katharina Reuten, wie mir der KTHC Coach versicherte:,, Ja das war Katharina Reuten, nicht Lea Stöckel.” Diesmal kamen die Gastgeberinnen nicht mehr zurück und Rot-Weiss gewann das nächste wichtige Auswärtsspiel. ,,Das war ein absolut verdienter Sieg, ich bin heute richtig zufrieden mit der Leistung über die kompletten 60 Minuten. Die Moral war gut, die Nackenschläge haben wir gut verpackt und uns dann noch belohnt. Auch hinten raus hatten wir, nicht Flottbek, die Chancen zu weiteren Toren”, zeigte sich KTHC Cheftrainer Markus Lonnes hoch zufrieden mit der Leistung seiner 1.Damen.
Mit der bisher besten Saisonleistung spielten sich die Kölnerinnen an die Spitzenposition der Staffel A. Auch die amtierenden Meisterinnen vom Düsseldorfer HC, die noch ein Spiel weniger gespielt haben, können bei einem Sieg in diesem punktemäßig maximal gleichziehen. Auf den 5. und damit 1.Nicht Playoff Platz hat Köln bereits acht Punkte Vorsprung. Am nächsten Wochenende können die KTHC Damen mit Heimspielen im Rewe-Sportpark gegen den Berliner HC (Samstag, 24.9., 14.30 Uhr) und den Club an der Alster (Sonntag, 25.9., 12.00 Uhr) für einen nahezu perfekten Saisonstart sorgen.
Tore:
0:1 Camille Nobis (3., 2.Saisontor)
0:2 Rebecca Grote (6., 5.Saisontor)
1:2 Agostina Alonso (14.)
2:2 Greta Nauck (40.)
2:3 Katharina Reuten (54., 2.Saisontor)*
Schiedsrichter: M. Garske, A. Korth
Karten: Keine
*laut Markus Lonnes, Hockeyliga schreibt Lea Stöckel, auch für sie wäre es das 2.Saisontor
Tabellen: http://whv.hockey.de/VVI-web/default.asp?lokal=WHV