Spielbericht 10. Spielwochenende Feldhockey Bundesliga 23/24 1.Damen KTHC

Von Markus Lehnen

Sonntag, 7.4.2024: Rot-Weiss Köln (2.Staffel B) – Harvestehuder THC (3.Staffel B) 0:3 (0:3)
Ein kleines Endspiel um den 2.Platz der Staffel B in der 1.Bundesliga der Damen gab es am Sonntag im Rewe-Sportpark zu Köln-Müngersdorf. Ein Endspiel war dies aber eher für die Gäste aus der Hansestadt Hamburg, denn die von Paul Pongs trainierte Mannschaft ging mit zwei Punkten Rückstand bei einer mehr gespielten Partie in das Duell mit den Tabellennachbarinnen aus Köln. Wie immer gegen den HTHC, galt es für das Team von KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes Strafecken möglichst zu vermeiden, da die Hamburgerinnen mit Nationalspielerin Laura Saenger (10 Saisontore) eine absolute Spezialistin in ihren Reihen haben. Mit Teresa Martin Pelegrina, Maren Kiefer sowie der ,,ewigen“ Franziska Hauke kamen aber auch weitere Topspielerinnen an den Olympiaweg. 
Bei den mit einem hart erkämpften 2:1 Sieg in Berlin gut in die Rückrunde gestarteten Kölnerinnen konnte Markus Lonnes auf die wiedergenesenen Lynn Krings und Fee Mazkour zurückgreifen, die im Vergleich zum Rückrundenauftakt die beiden Youngster Klara Berger und Lena Morgenstern ersetzten. Auch Stürmerin Katharina Hüls stand diesmal nicht im Kölner Kader.  
Bei frühlingshaften Temperaturen im Rewe-Sportpark startete das Spiel äußerst schleppend. Erst in der 9.Spielminute kam mit Köln eine Mannschaft erstmals gefährlich in den gegnerischen Schusskreis, aber da KTHC-Stürmerin Emma Boermans noch am Schuss gehindert wurde, kam es auch hier nicht zu einem Torabschluss. Diesen hatten die Gäste aus Hamburg dann in der 14.Spielminute. Zunächst wurde ein Schlag in den Kreis von Sissy Hauke durch Katharina Bauer abgefälscht, doch KTHC-Goalie Julia Sonntag parierte sicher und verteidigte mit ihren Kolleginnen auch den Rebound bevor ein über das Tor abgefälschter Schuss von Hauke die einzige wirklich torgefährliche Situation im 1.Viertel beendete.  
Im 2.Viertel hatte Boermans die 1.Chance auf die Führung, ihre Agi ging allerdings deutlich über das Tor. In der 19.Minute klingelte es dann allerdings auf der anderen Seite. Clara Schäfers kam über die rechte Seite frei zur Flanke in den Kreis, wo Hauke den Ball zu Daria Buchta verlängerte, die frei vor Sonntag auftauchte und den Ball über die KTHC-Torfrau zum 1:0 für den HTHC lupfte. Zwei Minuten später bekamen die Hanseatinnen dann ihre 1.Strafecke, die Sonntag zwar gegen Spezialistin Laura Saenger klärte, den Rebound verpasste allerdings Helena Würker, worauf Teresa Martin Pelegrina völlig frei zum 2:0 einschießen konnte. Die Domstädterinnen reagierten wütend auf den Doppelschlag und holten ihrerseits in der 22.Spielminute ihre 1.Strafecke heraus. Nach einem irregulären Block bekam Nationalspielerin Nike Lorenz eine 2.Chance, schlenzte den Ball aber so in das rechte Eck das HTHC-Goalie Rosa Krüger keine große Mühe bei ihrer Parade hatte. Gut fünf Minuten vor der Halbzeitpause trafen auf der Gegenseite dagegen erneut die Gäste. Isabel von Gersum schlug den Ball einfach mal aus Verdacht in den Kreis, wo KTHC-Kapitänin Paula Brux den Ball unglücklich auf das eigene Tor lenkte. Sonntag hielt zwar noch stark mit dem Schläger, doch am langen Eck musste Katharina Bauer nur noch zum 3:0 aus Hamburger Sicht einschieben. In der Folge vergaben beide Teams noch jeweils eine Strafecke, weswegen es mit einem vielleicht zu deutlichen, aber insgesamt verdienten 3:0 für die Damen des Harvestehuder THC in die Pause ging. 
Wer sich jetzt das große Comeback erhofft hatte, sah sich schnell eines Besseren belehrt, denn auch in der 2.Halbzeit dominierten zunächst die Gäste. Erst in der 37.Minute wurde Köln wieder gefährlich, zwei Strafecken von Lorenz und Brux waren am Ende aber sichere Beute für Rosa Krüger. Die HTHC-Torfrau hielt zwei Minuten später auch einen weiteren Versuch von Emma Boermans sicher. Auf der Gegenseite dosierte Harvestehude die eigenen Angriffsversuche, kam aber dennoch zu Chancen durch Buchta (47., links vorbei), Schlawin (48., links vorbei) und erneut Buchta (54., rechts vorbei). Gegen einen Versuch von Schäfer parierte Sonntag zudem stark. Rot-Weiss versuchte noch einmal in das Spiel zu kommen, insgesamt blieben die Angriffsversuche aber zu fehlerhaft und uninspiriert. Als auch das Schiedsrichterglück ausblieb und ein vermeintliches Foul an Wiedermann nicht gepfiffen wurde, war langsam auch dem letzten der gut 150 Zuschauer klar, dass es heute nichts mehr mit Punkten für die Heimmannschaft wird. Nachdem erst Nike Lorenz die Grüne Karte (Reklamieren) und dann auch noch KTHC-Stürmerin Helena Würker (taktisches Foul) in der 56.Minute zu allem Überfluss auch noch die Gelbe Karte sahen, spielten die HTHC-Damen das Spiel routiniert zu Ende und brachten das insgesamt auch in der Höhe verdiente 3:0 über die Zeit. Die Kölnerinnen fanden an diesem Sonntagmittag dagegen nie zu ihrem Spiel und hatten kaum Mittel die HTHC-Abwehr in Bedrängnis zu bringen. Dementsprechend enttäuscht reagierte der heute kurzsilbige KTHC-Cheftrainer Markus Lonnes:,,Das war heute 60 Minuten schlecht von uns, der HTHC war die deutlich bessere Mannschaft. Gegen Alster muss nächste Woche alles besser werden.“ Etwas ausführlicher, aber inhaltlich ähnlich fasste Kölns Schlussfrau Julia Sonntag die verkorksten 60 Minuten ihres Teams zusammen:,,Ich bin noch ein wenig ratlos. Wir haben das Spiel sicher nicht so gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Das Viertel, in dem die drei Tore fallen hat uns dann so das Genick gebrochen, dass wir auch nicht mehr in das Spiel zurückgefunden haben. Wir haben garnicht zu unserem Spiel gefunden und nicht das gezeigt, was wir uns vor heimischer Kulisse vorgenommen hatten. Der HTHC hat seine Chancen gut genutzt, wir dagegen unsere nicht. Auch insgesamt haben wir uns viel mehr von dem Spiel versprochen, das gilt es jetzt gegen Alster zu zeigen. Das wird sicher ein starker Gegner, aber genau solche Gegner brauchen wir jetzt, damit wir auf unser Tempo kommen und zu unserem Spiel finden. Die Leistung, die wir heute gezeigt haben, reicht da aber sicher nicht.“ 
Mit dem Sieg zog der HTHC erstmal in der Tabelle an Köln vorbei und belegt nun den 2.Platz hinter den enteilten Alster-Damen. Allerdings hat Rot-Weiss noch ein Spiel in der Hinterhand und haben damit den für den Heimvorteil in Spiel 2 und einem möglichen Spiel 3 wichtigen 2.Platz in der Staffel B weiterhin in der eigenen Hand. Die Vorentscheidung hierfür kann bereits am nächsten Wochenende fallen, an dem ein Doppelspieltag mit Heimspielen gegen Alster (Sa, 12 Uhr) und Mülheim (So, 12 Uhr) auf dem Spielprogramm steht.
Tore:
0:1 Daria Buchta (19.)
0:2 Teresa Martin Pelegrina (21.)
0:3 Katharina Bauer (25.)
Karten: 2:1 (Grün und Gelb, KTHC – Grün HTHC)
Schiedsrichter: Philipp Hesselmann, Lennart Schöttes

Spielbericht 10. Spielwochenende Feldhockey Bundesliga 23/24 1.Damen KTHC