Club an der Alster – Rot-Weiss Köln 2:3 (1:0)
Die Damen von Rot-Weiss Köln haben am Sonntag mit etwas Glück die Partie beim Club an der Alster mit 3:2 (0:1) gewonnen. Das Spitzenspiel hatte Qualität, Spannung und Chancen für mehr Tore auf beiden Seiten. Mit zwei Eckentreffern im Schlussviertel drehte Kölns Nationalspielerin Pia Maertens die Partie quasi im Alleingang, 90Sekunden vor Ende der Partie vergab Alsters Hanna Valentin vom Punkt die Möglichkeit zum Ausgleich. Köln kann mit dem Sieg den Abstand auf den Tabellenersten Mannheim in Staffel A nach dessen Unentschieden gegen den UHC auf fünf Zähler verkürzen, für Alster als Dritten der Gruppe ist nach der Niederlage der Vorsprung auf die Kölnerinnen acht Punkte angewachsen.
Kölns Trainer Markus Lonnes sah ein „gutes, schönes und offensives Spiel“, in dem beide Teams noch „hätten mehr Tore schießen können.“ Mit Blick auf die Schlussphase bewertetet der Kölner Trainer den Sieg als „unterm Strich glücklich, aber nicht zwingend unverdient. Alster war im ersten Viertel spielbestimmend, wir noch etwas schläfrig. Ab dem zweiten Viertel haben wir das Spiel gut in den Griff bekommen. Und in der Schlussphase ist es dann halt manchmal so.“
Dabei lief es zunächst für die Hausherrinnen besser, die sich anfangs mehr Spielanteile erarbeiteten. Die Kölnerinnen standen defensiv aber eng und ließen wenige Möglichkeiten der Hamburgerinnen zu. Auch die Ecken, zu denen Alster kam, blieben ungenutzt. Mit dem letzten Konter vor der Pause konnten sich die Alster-Damen dann doch belohnen: Von halblinks konnte Benedetta Wenzel Lisa Altenburg freistehend im Kölner Schusskreis anspielen, die die Kugel durch die Beine von Rot-Weiss-Torfrau Julia Sonntag zur verdienten Hamburger Führung ins Tor lenkte (30.).
Köln nutzte die Halbzeitpause, um den Schock des späten Gegentreffers zu verdauen. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, da überwand Nike Lorenz mit einem langen Schlenzer aus der eigenen Hälfte die Alster-Verteidigungsreihe und bediente halblinks Emma Boermans, die in den Kreis drang und aus kurzer Distanz unbedrängt abziehen konnte. Amy Gibson im Alster-Tor blieb ohne Abwehrchance (33.). Drei Minuten später stellte Carlotta Sippel aber den alten Vorsprung wieder her, als sich Altenburg links durchsetzte und auf Sippel ablegte, die im Duell mit Kölns Lea Stöckel zum 2:1 verwandelte (36.). Doch statt nun den Sack zuzumachen, gab Alster das Spiel etwas aus der Hand – und Pia Maertens nutzte die Unaufmerksamkeit, um die Partie mit zwei Eckentreffern (48./54.) zu drehen. Die Schlussphase dann bezeichnend für Alster: George nahm drei Minuten vor Ende Gibson zugunsten einer elften Feldspielerin vom Feld. Doch vorne konnten die Hamburgerinnen drei Ecken nicht zum Ausgleich nutzen. Bei der mittlerweile achten Alster-Strafecke war der Ball sogar schon hinter der Linie, aber die Schiedsrichterin hatte Sekundenbruchteile zuvor auf Siebenmeter entschieden. Vom Punkt wurde Hanna Valentin zur unfreiwillig tragischen Figur der Partie, als ihr Siebenmeterschuss abrutschte und Kölns Sonntag keine Mühe hatte, die unplatzierte Kugel zu halten. Die verbleibenden 90 Sekunden rannte Alster weiter dem dritten Treffer hinterher, konnte sich aber nicht mehr belohnen.
So war es dann auch die Schlussphase, die Alster-Coach Jens George als „bezeichnend für die Alster-Situation“ sah: „Wir haben viel investiert ins Spiel, stehen aber letztendlich unglücklich mit null Punkten da. Bis auf das zweite Viertel machen wir das Spiel, Köln steht hinten drin. Dann erlauben wir aber viel zu leichte Gegentore, stehen uns da gerade selber im Weg. Uns passieren zu viele Fehler, die dann direkt bestraft werden. Und wir selber sind dann dazu nicht in der Lage.“
Tore:
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1:0 Lisa Altenburg (30.)
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1:1 Emma Boermans (33.)
2:1 Carlotta Sippel (36.)
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2:2 Pia Maertens (KE, 48.)
2:3 Pia Maertens (KE, 54.)
Strafecken:
Alster 8 (kein Tor) / RWK 6 (2 Tore)
Siebenmeter:
Alster 1 (kein Tor) / RWK 0 (kein Tor)
Karten:
Kira Horn, Alster (48., unsportliches Verhalten) / —
Zuschauer: 100
Schiedsrichter:
R. Adrien / N. Schuschel