Spielbericht 8. Spielwochenende KTHC 1.Damen

Von Markus Lehnen
Samstag, 22.10.2022: Rot- Weiss Köln (Staffel A, 2.)- UHC Hamburg (Staffel B, 2.) 5:2 (2:0)
Zum abschließenden Spiel der Hinrunde empfingen die 1.Damen des KTHC am Samstag im heimischen Rewe-Sportpark den UHC Hamburg. Das Team von Cheftrainer Johannes Persoon startete nach zwei durchwachsenen Saisons stark in die aktuelle Spielzeit und lag vor dem Spiel auf Platz zwei der Staffel B. Vor allem die Abwehr ist das Prunkstück der Hamburgerinnen, in zehn Spielen kassierte die Defensive um Torhüterin Noelle Rother erst acht Gegentore. Zum Spiel in Köln konnte Persoon dazu seine zuletzt verletzte Nationalspielerin Amelie Wortmann aufbieten. Auf der anderen Seite musste KTHC Cheftrainer Markus Lonnes lediglich erneut auf Julia Sonntag verzichten. In der bekannten Torhüterinnen Rotation kam Maja Sielaff zum Einsatz.
Bei goldenem Oktoberwetter erwischten die Gäste aus der Hansestadt zwar den besseren Start, doch die ersten Torchancen hatte Rot-Weiss durch Pia Maertens, Sophie Prumbaum und Emma Boermans. So kam es nicht überraschend, dass Köln in der 10.Spielminute in Führung ging. Nach einem starken Trick im Schusskreis kam Maertens frei zum Schuss und schoss so brachial auf das kurze Eck, dass Rother nur noch nach vorne abprallen lassen konnte. Den Nachschuss verwandelte Sophie Prumbaum sicher zum 1:0. Im 2.Viertel übernahm der UHC mehr und mehr die Spielkontrolle, doch auch eine Serie von drei Strafecken führte nicht zum durchaus verdienten Ausgleich. Besser machten es gut fünf Minuten vor der Halbzeitpause die Domstädterinnen mit ihrer 1.kurzen Ecke. Diese wurde zwar verstoppt, doch Camille Nobis reagierte sofort und schoss aus halbrechter Position brachial ins kurze Eck zur 2:0 Halbzeitführung. ,,Beim 2:0 war schon etwas Glück dabei, aber es war eben auch die individuelle Qualität von Mille”, beschrieb Markus Lonnes diese Szene nach dem Spiel.
Egal was Persoon seinem Team  in der Pause gesagt hatte, es schienen die richtige Worte gewesen zu sein, denn die 2.Halbzeit begann Hamburg wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Keine zwei Minuten waren nach Wiederanpfiff gespielt, als Yara Mandel den Anschlusstreffer erzielen konnte. Nach einem geblockten Schuss reagierte die Stürmerin am schnellsten und ließ Maja Sielaff keine Chance. Nur gut drei Minuten später kam Yani Zhong viel zu einfach in den Kölner Schusskreis, schoss mit der argentinischen Rückhand ins lange Ecke und erzielte den 2:2 Ausgleich. ,,Die haben sich schon gut durch kontaktet, daher war das 2:2 sicher nicht unverdient, aber es ist auch etwas dämlich von uns so schnell die beiden Tore zu kassieren”, beschrieb Nationalstürmerin Maertens diese Spielphase. In der 38.Minute hatten die UHC Damen mit ihrer 4.Strafecke die Chance das Spiel komplett zu drehen, doch Lena Micheels Schuss wurde geblockt, der Nachschuss ging am Tor vorbei. Und so war eine Minute später wieder Köln am Zug. Nachdem Katharina Hüls den Ball erobert hatte, spielte sie diesen zu Katharina Reuten, die die durchgestartete Kapitänin Rebecca Grote fand. Die Kapitänin und Topscorerin der KTHC Damen stand plötzlich frei vor Noelle Rother, ließ dieser mit einem Vorhandchip keine Chance und brachte Köln erneut in Führung. Mit ihrem 1.Feldtor nach gefühlt immer (eigene Aussage von Grote) schraubte die gebürtige Essenerin ihr Torkonto auf  neun Treffer. Keine zwei Minuten später hatte der UHC gleich zweimal per Strafecke die Chance auf den erneuten Ausgleich, doch Sielaff parierte gegen Ida-Marie Köllinger und Maja Weber blockte einen Schuss von Amelie Wortmann. Nachdem Sielaff auch gegen die neuseeländische Nationalspielerin Alia Jaques hielt, setzte in der 44.Spielminute erneut Köln den nächsten Punch in diesem unterhaltsamen Schlagabtausch. Nike Lorenz eroberte diesmal den Ball, ihr Schuss wurde hoch abgefälscht und Emma Boermans versuchte in Baseballmanier den Ball volley zu versenken, traf diesen allerdings nicht wirklich. Allerdings traf sie ihn so, dass er quer vor das Tor zu Sophie Prumbaum fiel, die den pfannenfertigen Ball sicher zum 4:2 versenkte. ,,Das spricht absolut für die Moral und die Mentalität dieser Mannschaft, dass wir nach dem 2:2 wieder den alten Abstand herstellen konnten”, freute sich Maertens nach dem Spiel. Ihr Trainer kommentierte diese kuriose Szene folgendermaßen:,, Es ist nicht glücklich, denn vor allen Toren eroberten wir stark den Ball, aber wenn du zwei Spiele gewonnen hast, dann gewinnst du das dritte auch so, verlierst du zwei, verlierst du wahrscheinlich auch so ein Spiel. Wir haben heute halt in den entscheidenden Momenten die entscheidenden Tore erzielt.” Nachdem der UHC in der 47.Minute auch die 7.Strafecke nicht verwandeln konnte, war der Wiederstand der Hansestädterinnen gebrochen. Knapp zehn Minuten vor Schluss konnte Pia Maertens beinahe unbedrängt in den Schusskreis ziehen und ließ dort aus zentraler Position Noelle Rother mit der Agi nicht den Hauch einer Chance. Das 5:2 war dann auch der sicherlich etwas zu hohe Endstand in einem Spiel, in dem der UHC über weite Strecken durchaus das stärkere Team war, was auch Markus Lonnes so sah:,,  Das 1.Viertel war okay, im 3.Viertel haben wir um die Gegentore gebettelt. Man muss fair sein und sagen, dass das kein gutes Spiel von uns war, da fand ich den UHC, was die Spielordnung betrifft, heute stärker als uns. Grundsätzlich war das eher zu unordentlich von uns gespielt.” Torschützin Pia Maertens freute sich vor allem über die Defensive:,, Ich denke wir können mit der Entwicklung echt zufrieden sein, haben es in der Hinrunde geschafft immer besser zu verteidigen, wie man heute auch an der Eckenverteidigung gesehen hat. Jetzt nehmen wir diesen Sieg mit fünf Toren gegen den UHC, die bisher eine tolle Saison gespielt haben, gerne noch mit.” Mit diesem spektakulären Sieg überwintern die KTHC Damen mit 21 Punkten sogar auf dem Spitzenplatz der Staffel A, allerdings hat der Düsseldorfer HC auf Platz zwei noch ein Spiel mehr zu spielen. In der Gesamttabelle belegt Köln den 4.Platz, allerdings punktgleich mit dem Club an der Alster und dem UHC Hamburg.

Tore:
1:0 Sophie Prumbaum (10., 1.Saisontor)
2:0 Camille Nobis (E, 25., 3.Saisontor)
2:1 Yara Mandel (32.)
2:2 Yani Zhong (35.)*
3:2 Rebecca Grote (39., 9.Saisontor)
4:2 Sophie Prumbaum (44., 2.Saisontor)
5:2 Pia Maertens (50., 7.Saisontor)
Schiedsrichter: A. Laßmann, J. Reimann
Karten: Keine
*Laut whv.hockey.de Lisa Musci, allerdings sehr sicher Yani Zhong

Tabellen nach der Hinrunde: http://whv.hockey.de/VVI-web/default.asp?lokal=WHV

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