Von Markus Lehnen
Samstag 23.4.2022: UHC Hamburg- Rot-Weiss Köln 2:3 (1:3)
Am Samstag begann, nach fast genau einem halben Jahr Pause, auch für die 1.Damen des KTHC die Rückrunde der Feldhockey Bundesliga. Dabei gastierte man gleich zum Start bei den direkten Kontrahentinnen um Platz zwei der Staffel A, dem UHC Hamburg.
Bei den Gastgeberinnen fehlten die langzeitverletzten Yara Mandel und Teresa Martin Pelegrina, dafür gab die ehemalige Danas Kapitänin Janne Müller-Wieland ihr Comeback in der Feldhockey Bundesliga. Bei Rot-Weiss musste Cheftrainer neben der langzeitverletzten Julia Busch auf Emma Boermans, Helena Würker und Lena Kolmetz verzichten, die allesamt verletzt ausfielen. Die 2.Kolmetzschwester Anouk feierte dagegen ihr Debut in der Feldhockey Bundesliga.
Bei bestem Hockeywetter konnte das Spiel für Köln nicht schlechter beginnen, denn nach nicht einmal zwei Minuten drang Nationalstürmerin Lena Micheel in den Schusskreis ein und forcierte die 1.Strafecke. Der anschließende Schuss von Micheel fand dann auch den Weg vorbei an KTHC Torfrau Julia Sonntag. Für Nationalstürmerin Micheel, die in der Hinrunde lange verletzt war, war das 1:0 gleichzeitig der 1.Saisontreffer. Nach dem frühen Schock reagierten die Gäste allerdings stark und hätten durch Katharina Reuten beinahe im Gegenzug ausgeglichen, doch Nationaltorhüterin Noelle Rother parierte stark und konnte auch eine der beiden anschließenden Strafecken von Rebecca Grote entschärfen. Das kuriose hier dran ist, dass diese beiden Kölner Chancen die einzigen in diesem Spiel bleiben sollten, die nicht zu Toren führten. In der Folge hatte der UHC Vorteile, konnte aber auch mit der 2.Strafecke nicht auf 2:0 erhöhen, wodurch Rot-Weiss in der 14.Spielminute per Strafecke die Chance auf den Ausgleich erhielt. Bei der Wiederholungsecke ließ sich Spezialistin Rebecca Grote dann auch nicht zweimal bitten und verwandelte diese mit einem platzierten Schlenzer ins rechte Eck zum etwas glücklichen 1:1 Ausgleich. ,,Wir sind schlecht ins Spiel rein gekommen, das 1:1 war etwas glücklich. Das 2.Viertel war dann aber gut“, bewertete Markus Lonnes die Leistung seiner Damen in der 1.Halbzeit. In diesem 2.Viertel dauerte es gut acht Minuten bis die Gäste gefährlich vor das Hamburger Tor kamen, hierbei drang Grote aber nach einer starken Ballmitnahme in den Schusskreis ein, fand Reuten, die noch an Rother scheiterte, doch Antonia Lonnes stand goldrichtig und staubte mit ihrem 1.Saisontor zur Kölner Führung ab. Zwei Minuten vor der Halbzeit führte das frühe KTHC Pressing zum Erfolg, als ausgerechnet die erfahrene Amelie Wortmann den Ball unter Druck nicht verarbeiten konnte, Inma Sophia Hofmeister blitzschnell reagierte und die völlig freie Sophie Prumbaum im Kreis fand, die aus gut zehn Metern mit einem unhaltbaren Flachschuss das 3:1 für die Gäste vom Rhein erzielte.
Die nötige Sicherheit gab diese zwei Tore Halbzeitführung aber nicht, denn in der 2.Halbzeit übte Köln kaum noch Gefahr auf das UHC Tor aus. Ein einziger Torschuss nach Strafecke von Grote gelang noch, ansonsten gehörte das Spiel jetzt nur noch Hamburg. In der 36.Minute führte diese Überlegenheit dann auch folgerichtig zum 2:3 Anschlusstreffer, bei dem Amelie Wortmann eine klasse Flanke von Lena Micheel über die Torlinie drückte. Der Ausgleich lag in der Folge mehrfach, u.a. erneut durch Wortmann, in der Luft, aber Köln Nationaltorhüterin Sonntag parierte mehrfach stark. Spannend blieb es aber bis in die letzten Sekunden, als die Hansestädterinnen noch einmal zwei Strafecken bekamen und sie damit die Chance auf den verdienten Ausgleich hatten. Bei Versuch Nummer eins parierte Sonntag im Liegen, bei Versuch Nummer zwei hatte Ida-Marie Köllinger die Chance, scheiterte aber 8 Sekunden vor Schluss ebenfalls an Sonntag, die zusammen mit Lara May das Tor sauber hielt und damit den knappen 3:2 Auswärtssieg von Rot-Weiss Köln perfekt machte. Bei 7:1 Torschüssen in Halbzeit zwei sicherlich ein glücklicher, wenngleich für den 2.Staffelplatz eminent wichtiger Sieg für die Domstädterinnen. ,,Das war heute gleich eines der wichtigsten Spiele in der Staffel, daher sind das absolute Big Points. Ich denke wir waren effizient, hatten aber auch etwas Spielglück. Wir haben den UHC zu viel zu vielen Chancen kommen lassen und es daher bis zum Ende unnötig spannend gemacht. Dass es zum Auftakt kein besonders schönen Spiel werden wird war uns allen klar, wir sind auch noch weit weg von unserem Leistungspeak. Von daher ist es wichtig auch solche Spiele dreckig zu gewinnen“, äußerte sich Kölns Nationalstürmerin Pia Maertens zum Spiel. KTHC Cheftrainer Lonnes war mit der Leistung seines Teams dagegen grundsätzlich nicht zufrieden:,, Drei Punkte geholt zu haben ist gut, dass Anouk Kolmetz ihr 1.Feld Bundesligaspiel gemacht hat ist auch gut, alles andere nicht. Gerade die 2.Halbzeit war schlecht, nach dem etwas unglücklichen 2:3 haben wir den Faden verloren und hatten im Schlussviertel etwas Glück. Mit drei Punkten beim direkten Kontrahenten sind wir allerdings grundsätzlich immer zufrieden, nur mit so einer Leistung kassieren wir morgen beim DHC eine Packung.“
Mit diesen wichtigen Punkten beim 5.Ligasieg in Serie bauten die KTHC Damen ihren Vorsprung auf Platz drei der Staffel A, belegt eben vom UHC, auf vier Punkte aus und haben jetzt alle Möglichkeiten sich das Heimrecht für Spiel zwei und ein mögliches Spiel drei im Viertelfinale zu sichern und dazu dem Mannheimer HC sowie dem Club an der Alster dort aus dem Weg zu gehen.
Tore:
1:0 Lena Micheel (E, 2.)
1:1 Rebecca Grote (E, 14., 5.Saisontor)
1:2 Antonia Lonnes (23., 1.Saisontor)
1:3 Sophie Prumbaum (28., 4.Saisontor)
2:3 Amelie Wortmann (36.)
Schiedsrichter: T. Lipsky, N.Schuschel
Sonntag, 24.4.2022: Düsseldorfer HC- Rot-Weiss Köln 1:0 (0:0)
Eine ,,Packung“ sollte es beim rheinischen Derby am Sonntag Am Seestern in Düsseldorf- Lörick nicht geben. Die DHC Damen hatten am Vortag den Münchner SC mit 2:0 geschlagen und konnten ihre beste Aufstellung, inklusive der vier U21 Vizeweltmeisterinnen und der vier jüngst in der Pro League aktiven A-Nationalspielerinnen um Selin Oruz, aufbieten. Bei den Gästen aus Köln setzte Markus Lonnes auf die gleichen 17 Spielerinnen wie am Vortag in Hamburg.
Bei bestem Hockeywetter tasteten sich beide Teams zu Beginn erst einmal ab, Kreiseintritte oder gar Chancen gab es über fünf Minute lang nicht, auch weil Köln defensiv sehr stabil stand. In der 6.Minute kam Lisa Nolte, eine der Vizeweltmeisterinnen, das 1.mal gefährlich vor Julia Sonntags Tor, fand in der Mitte aber keine Abnehmerin für ihren Pass. Eine Minute später hatten die amtierenden deutschen Feld-und Hallenmeisterinnen eine Serie von drei Strafecken, bei der Selin Oruz mit der 3.Ausführung am meisten Gefahr herstellte, das Tor allerdings rechts verfehlte. In der 12.Minute meldete sich Rot-Weiss offensiv in diesem Spitzenspiel an, doch Camille Nobis schoss eine argentinische Rückhand aus aussichtsreicher Position über das Düsseldorfer Tor. In der 1.Halbzeit hatte anschließend nur noch Düsseldorf zwei Chancen, konnte jedoch nicht in Führung gehen.
,,Ich finde in der 1.Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, haben gegen einen sehr guten Gegner nicht viel zugelassen“, zeigte sich Markus Lonnes zufrieden mit der Leistung seiner 1.Damen in 1.Durchgang.
Die 2.Halbzeit begann sein Team sogar noch besser, hatte jetzt mehr Ballbesitz und in der 34.Spielminute die 1.gute Chance der 2.Halbzeit, als Nobis eine Hereingabe von Pia Maertens nicht aufs Tor bringen konnte, da Annika Sprink sie noch entscheidend störte. Diese Chance weckte die Favoritinnen aus NRWs Landeshauptstadt allerdings auf und nur drei Minuten später hatte das Team von Cheftrainer Nikolai Sussenburger eine weitere Serie von drei Strafecken. Bei der 3.Ausführung, der ein umstrittenes Fußspiel von Maertens voraus ging, spielten die DHC Damen eine Variante: Oruz spielte den Ball zu Hereingeberin Sprink an den 1.Pfosten, diese legte den Ball an den langen Pfosten, wo Goalgetterin Elisa Gräve nur noch zum 1:0 einschieben musste. Weitere drei Hochkaräter hatten die nun stark aufspielenden Gastgeberinnen noch bis zur Viertelpause, doch entweder verfehlten sie das Tor oder Julia Sonntag parierte stark. ,,Im 3.Viertel sind wir etwas eingebrochen, das war nicht so gut“, bewertete Lonnes diese letztendlich entscheidende Phase des Spiels. Im Schlussviertel war Düsseldorf weiterhin das stärkere Team, Köln ließ aber defensiv wieder sehr viel weniger zu. Nichts desto trotz hatte Nationalspielerin Maike Schaunig in der 53.Spielminute die riesen Chance auf die Vorentscheidung, als sie alleine auf Julia Sonntag zulief. Ihr Schuss war aber genau das Stück zu kräftig, als dass DHC Toptorschützin Sara Strauss zum Tor einstechen konnte und verfehlte dazu den linken Pfosten um wenige Zentimeter. Und so hatte Rot-Weiss, nachdem man eine weitere Strafecke blocken konnte, in der 57.Minute in Überzahl noch die Möglichkeit einen Punkt mit nach Köln zu nehmen. Lea Stöckel setzte sich stark im gegnerischen Schusskreis durch und spielte den Ball im Fallen artistisch zu Sophie Prumbaum. deren Stecher allerdings wenige Zentimeter über das Tor der an diesem Sonntagmittag weitestgehend beschäftigungslosen Natalie Kubalski ging und die letzte Kölner Chance bleiben sollte. Es blieb beim absolut verdienten, wenn gleich knappen, Düsseldorfer 1:0 Sieg.
..Einen sehr guten Gegner wie den DHC spielt man eben nicht an die Wand. Ich bin zufrieden mit unserer Performance heute, wenn wir eine der beiden Großchancen verwandeln nehmen wir hier einen Punkt mit. Ohne eine Emma Boermans fehlte uns einfach auch etwas die Durchschlagskraft. Mit dem Wochenende bin ich aber auf keinen Fall zufrieden, dafür waren wir gestern zu schlecht. Wenn wir allerdings unser Spiel von heute weiterentwickeln, dann sollte die Zukunft für uns gut aussehen“, zeigte sich KTHC Cheftrainer Markus Lonnes durchaus zufrieden. Auch Köln Topscorerin Pia Maertens war nicht unzufrieden:,, Defensiv war das schon absolut in Ordnung heute. Vorne hatten wir nicht viele Chancen, davon bekommt man gegen den DHC aber eben auch nicht viele. Wir wollten heute mehr, aber ich denke mit drei Punkten war es ein gutes Wochenende mit dem wir positiv nach vorne schauen können.“
In der Tabelle liegt der DHC jetzt neun Punkte vor Köln und ist damit, bei drei ausstehenden Hauptrundenspielen, nur noch theoretisch vom 1.Staffelplatz zu verdrängen. Der UHC gewann am Sonntag mit 2:1 in Mülheim und ist damit wieder auf einen Punkt an den KTHC herangerückt, muss nächste Woche aber selbst gegen Düsseldorf spielen.
Für Rot-Weiss geht es nächstes Wochenende mit einem Doppel Heimspieltag gegen Uhlenhorst Mülheim und dem TuS Lichterfelde weiter.
Tor:
0:1 Elisa Gräve (E, 37.)
Schiedsrichter: L. Gardeler, G. Küpper
Tabellen:
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